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Opern- und Filmregisseur Axel Ranisch wurde auserkoren, die Geburtstagsparty der Komischen Oper Berlin zu konzipieren. Sie feierte punktgenau am 23. Dezember sein 75-jähriges Jubiläum.

1947 wurde inmitten der vom Krieg zerstörten deutschen Hauptstadt zum ersten Mal in dem neu gegründeten Haus in der Behrenstraße gespielt. Als ehemaliges Metropol-Theater öffnete es nach dreimaliger Premierenverschiebung mit der Fledermaus von Johann Strauß.

Welche Entwicklung der Gründer Walter Felsenstein damit angestoßen hatte, wird in der Eröffnungsrede vom höchsten Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland, Frank-Walter Steinmeier, gewürdigt. Co-Intendantin Susanne Moser kündigte den Bundespräsidenten mit Verweis auf seine Lebenspartnerin Elke Büdenbender an, welche sich im Förderverein der KOB engagiert. Felsenstein hatte die Welt der Oper mit seinem auf den Inhalt und das Heute der Inszenierungen fokussierten Regieansatz verändert:


"Musik, die nicht aus dem dargestellten Vorgang wächst, hat nichts mit Theater zu tun, und eine Darstellung, die sich nicht präzise und künstlerisch gültig mit der Musik identifiziert, sollte besser auf Musik verzichten." (Quelle: komischer-oper-berlin.de)


Auf Walter Felsenstein folgten Joachim Herz, Harry Kupfer, Andreas Homoki, Barrie Kosky und aktuell das Intendanten Duo Susanne Moser & Philip Bröking. Alle Nachfolger folgten und folgen der Idee und Unbedingtheit des Gründers. Dieses Profil konnte die Komische Oper als Konstante durch die turbulente deutsch-deutsche Geschichte führen. Auf die für Steinmeier typische Rede (sehr staatstragend und damit unpersönlich; weshalb hat eigentlich nicht seine Frau gesprochen?) folgen Nummern von Strauss, Janáček, Offenbach und anderen.

Immer wieder unterbrochen wurden diese Rückschauen von historischen Bildern und Interviews mit Klaus Wowereit, Andreas Homoki, Barrie Kosky und vielen anderen. Verwundert wurde man Zeuge einer Art Geschichtsstunde und fragte sich, wann die Party denn nun losginge.

Nach der Musik, den Bildern und viel Dokumentationen luden Moser & Bröking die Zuschauer:innen und das Ensemble ins Foyer ein. Ein Glas Sekt stand für jeden bereit. Nun durfte auch noch Ex-Kultursenator Tim Renner sprechen. Und das wars dann auch schon.

Das war deutlich zu wenig! Wo waren die Bands im ganzen Haus, welche die Geburtstagsgäste in Stimmung, zum Tanzen brachten? Wo war das Konfetti? Wo waren Aktionen und Zeichen vor dem Haus, in den Stadtraum hinein und und und? Jede Menge fiele einem da ein, wenn so eine stolze Dame wie die Komische Oper Geburtstag feiern sollte...




Gala zum 75-jährigen Bestehen der Komischen Oper Berlin | Foto (C) Barbara Braun


Steffen Kühn - 27. Dezember 2022
ID 13977
Weitere Infos siehe auch: https://www.komische-oper-berlin.de


Post an Steffen Kühn

http://www.hofklang.de

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