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Elīna Garanča

sang die WESENDONCK-LIEDER


Elīna Garanča | Foto: Deutsche Grammophon; Bildquelle: berliner-philharmoniker.de


Auf der Homepage der Berliner Philharmoniker wird die lettische Opernsängerin Elīna Garanča (welche gestern, heute und morgen bei ihnen mit den Wesendonck-Liedern gastierte und gastiert) wie folgt zitiert:


"Selfies posten? 'Ich hasse Selfies!' Instagram, Facebook, Social Media? 'Diesen Teil des Berufs mag ich nicht. Aber sobald ich auf die Bühne gehe, singe, Musik höre, dieser Geruch im Theater – dann sage ich mir: Nein, ich will nichts anderes.'" (Quelle: berliner-philharmoniker.de)


Hab' ich nicht kapiert, warum das Orchester sie mit so belanglosen Selbstaussagen "porträtiert". Ich tat dann diesbezüglich etwas näher recherchieren, und ich stieß sofort auf ihre beiden eig'nen Social Media-Kanäle, wo sich zum einen 176.637 Follower (auf Facebook) und zum andern 15.177 Follower (auf Twitter) mehr oder weniger für sie intersssieren dürften... Also, was soll dann dieses Selfie-Bashing?! Der Vollständigkeit halber sei freilich auch noch auf den Rest dieser so denkwürdigen Kurzbiografie verwiesen:


"Elīna Garanča konzentriert sich gerne auf das Wesentliche: die Musik, wobei ihr Repertoire von Barock bis Wagner reicht. 'Nur eine Handvoll Sängerinnen und Sänger', schrieb The Daily Telegraph, 'verfügt gleichermaßen über stimmliche Schönheit, technische Meisterschaft und umfassende Musikalität neben jener undefinierbaren Magie, die man Charisma oder Starqualität nennt – in dieser Crème de la Crème nimmt Elīna Garanča eine Sonderstellung ein.' Die lettische Mezzosopranistin – heute einer der größten Stars der Klassikwelt – begann ihre Karriere am Meininger Staatstheater und an der Frankfurter Oper. Es folgten Engagements in Wien, London, New York, Baden-Baden und München sowie bei den renommiertesten Festivals weltweit. Auch im Konzertfach arbeitet Elīna Garanča mit führenden Orchestern und Dirigenten zusammen. Im Juni 2008 debütierte sie bei den Berliner Philharmonikern und war seitdem immer wieder zu Gast, zuletzt beim Europakonzert 2022 im lettischen Liepāja. Im April 2021 hatte sie ihr lang erwartetes Debüt als Kundry in einer neuen Produktion von Wagners Parsifal an der Wiener Staatsoper, wo sie seit ihrem Einstand 2003 über 160 Aufführungen in 18 verschiedenen Rollen gesungen hat." (Quelle: dto.)


Das mit dem Daily Telegraph [s.o.] grenzte schon an sinnloser Lobhudelei; aber egal. Und ihre Wiener Kundry in der tollen Serebrennikov-Regie - ich sah und hörte sie 2021 (im Corona-Jahr) in einem zeitversetzten Live-Mitschnitt von arte - war dann in der Tat grandios, ja und ich freue mich daher auf Elīnas Bayreuth-Debüt im nächsten Monat.

*

Gestern also, wie bereits erwähnt, sang sie die Wesendonck-Lieder mit den zwei sog. Tristan-Studien Im Treibhaus und Träume; und Daniel Barenboim (der die Sängerin 2018 als Dalila in Camille Saint-Saëns Samson et Dalila besetzte; das nur nebenbei bezeichnet) dirigierte - idealisch konstelliert, mochte man meinen. Ja, sie sang sie unauffällig schlicht und klar und ziemlich schön. Kein Zittern in der Stimme, kein entnervendes Vibrato, keinerlei Forcierungen an falscher Stelle. Bei der Textverständlichkeit, nun ja, gäbe es durchaus Luft nach oben. Alles in allem aber: sauber und solide.

Doch, ich sehe und ich höre sie sehr gern.

Andre Sokolowski - 2. Juni 2023
ID 14228
BERLINER PHILHARMONIKER (Philharmonie Berlin, 01.06.2023)
Gabriel Fauré: Pelléas et Mélisande, Orchestersuite op. 80
Richard Wagner: Wesendonck-Lieder (Orchestrierung von Felix Mottl und Richard Wagner)
César Franck: Symphonie d-Moll
Elīna Garanča, Mezzosopran
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Daniel Barenboim


Weitere Infos siehe auch: https://elinagaranca.com


https://www.andre-sokolowski.de

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