Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

Unsere Anthologie:
nachDRUCK # 5

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

Rosinenpicken (542)

Zündend

HAPPY END am
Renaissance-Theater Berlin


Happy End im Renaissance-Theater Berlin - mit Gabriel Schneider (li.) und Sophie Euskirchen | Foto (C) Max Jackwerth

Bewertung:    



Happy End ist ein Songspiel von Brecht/ Weill, zu dem die frühere Sekretärin von BB, Elisabeth Hauptmann, das Buch zur Handlung beisteuerte; es wird gern als eine Art von Fortsetzung der ein Jahr vorher sensationell erfolgreich gewesenen Dreigroschenoper (UA am 31. August 1928 im Theater am Schiffbauerdamm) beworben, seine Singularität bleibt ungeachtet dessen freilich unbestritten. Worum geht es?


"Lilian Holiday, idealistischer Shooting-Star der örtlichen Abordnung der Heilsarmee, trifft auf Bill Cracker, rücksichtsloser Mann der Tat und Gangster-Boss. Die ehrgeizige Mission, Cracker gegen alle seine Überzeugungen und Widerstände zu missionieren, führt Miss Holiday letztendlich zu einem Gefecht, bei dem ihr eigenes Seelenheil existenziell auf dem Spiel steht. Wessen Seele dabei gerettet wird und wie, zeigt sich 'happyendlich' zum Finale der quicklebendigen Komödie mit Musik." (Quelle: renaissance-theater.de)


Schlicht, einfach und ergreifend also.

*

50 Jahre brauchte es, dass Happy End jetzt endlich wieder einmal in Berlin fußfasste, und das Renaissance-Theater hatte es jetzt (teils gefördert durch die Kurt Weill Foundation for Music, New York) gewuchtet. Und das mehr als respektabel!

Die Inszenierung von Sebastian Sommer drückt total auf Tempo, daher gibt es in ihr keinen Stillstand und auch keine Möglichkeit kurzzeitig abzugähnen. Alles fließt, nichts stockt. Das Bühnenbildnerduo Philip Rubner/ Alexander Grüner packte in den funktionalen "Einheitskasten" aufmunternde Farben (Lichtgestaltung: Gerhard Litau). Sowieso bereitete der Anblick der von Wicke Naujoks & Ariane Warns kreierten Kleider und Klamotten zusätzliche Freude für das Auge.

Und am spitzenmäßigsten freilich dann die Musik und ihre Ausführenden!!

Das mit 11 Schauspielerinnen und Schauspielern sowie 7 Musikerinnen und Musikern wahrlich nicht sparsam aufgebotene Ensemble singt und spielt aufs Formidabelste. Stellvertretend sollen (müssen!!!) diesbezüglich der wie eine Gummigliederpuppe sich bewegende und sowieso an sich grandiose Gabriel Schneider (als Bill Cracker) oder seine "Gegenspielerin" Sophia Euskirchen (als Lilian Holiday) hervorgehoben werden. Doch auch Jacqueline Macaulay (als Dame in Grau oder Die Fliege) und Klaus Christian Schreiber (als Major der Heilsarmee) gehören sicherlich in diesen vorzeigbaren gold'nen Topf.

Die populären Weil-Songs, die das Publikum zumeist und irgendwoher kennen dürfte, werden hitparadenverdächtig nacheinander abgespult - ein ganz besondres Highlight war z.B. das Bass-Saxophon-Solo, welches Karola Eßner mitten in dem Lied von der harten Nuss zum Besten gab. Zu hören waren außerdem Die Ballade von der Höllen-Lili; Der Song von Mandelay; Das Lied vom Branntweinhändler; "Surabaja Jonny" oder auch "Hosannah Rockefeller" usf.

Harry Ermer leitete die Weill-Combo.

Wer's bisher noch nicht sah und hörte - - nichts wie hin!!!



Klaus Christian Schreiber, Sophia Euskirchen und Gabriel Schneider (v.l.n.r.) in Happy End am Renaissance-Theater Berlin | Foto (C) Max Jackwerth

Andre Sokolowski - 9. Juli 2022
ID 00000013704
HAPPY END (Renaissance-Theater Berlin, 08.07.2022)
Buch: Elisabeth Hauptmann / Musik und Songtexte: Kurt Weill und Bertolt Brecht

Musikalische Leitung: Harry Ermer
Regie: Sebastian Sommer
Bühne: Philip Rubner und Alexander Grüner
Kostüme: Wicke Naujoks und Ariane Warns
Mit: Sophia Euskirchen (als Lilian Holiday), Gabriel Schneider (als Bill Cracker), Jacqueline Macaulay (als Dame in Grau und Die Fliege), Klaus Christian Schreiber (als Major der Heilsarmee und Frederik Jackson), Noëlle Haeseling (als Jane und Bob Merker), Felix Lüke (als Sam Worlitzer), Martin Schneider (als Jimmy Dexter), Moritz Carl Winklmayr (als Johnny Flint), Johanna Asch (als Touristin, Kommissarin und Mary), Lennart Preining (als Tourist, Kommissar und Leutnant der Heilsarmee) und Daniel Warland (als (Governor und Leutnant der Heilsarmee) sowie den Musikern Semjon Barlas, Karola Elssner, Johannes Gehlmann, Stephan Genze, Roland Schmitt und Otwin Zipp
Premiere war am 13. Mai 2022.
Weitere Termine: 09., 10.07., 20.-25.09., 18.-24.10.2022


Weitere Infos siehe auch: https://renaissance-theater.de/


https://www.andre-sokolowski.de

Konzerte

Musiktheater

Rosinenpicken



Hat Ihnen der Beitrag gefallen?

Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA!



Vielen Dank.



  Anzeigen:





MUSIK Inhalt:

Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN

Rothschilds Kolumnen

BALLETT |
PERFORMANCE |
TANZTHEATER

CASTORFOPERN

CD / DVD

INTERVIEWS

KONZERTKRITIKEN

LEUTE

NEUE MUSIK

PREMIERENKRITIKEN

ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski

RUHRTRIENNALE


Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal




Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2024 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)