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Theater

im Theater



Quelle: Neuköllner Oper

Bewertung:    



Für uns Opern- oder Theatergänger ist es immer sehr interessant, wenn Insiderinnen und Insider aus ihrer (Binnen-)Welt der Oper oder des Theaters sprich von sich und was und wie sie(s) da so auf bzw. unterhalb der Bretter, die (für sie) die Welt bedeuten, treiben, dies und das berichten. Ihre Nabelschauen mögen wir als Außenstehende recht gern, ja und deswegen geh'n wir in die Oper oder ins Theater... Und natürlich auch wegen der Opern und der Stücke, die es dort zu sehen gibt.

Das altbewährte Musical-Autorenduo Zaufke & Lunds hatte dann diesmal beides (s.o.) unter einen Hut gebracht: Paradise Lost hieß es und wurde mit The Genesis of Musical beuntertitelt; und zur Sommersonnenwende brachte es die NEUKÖLLNER OPER mit den diesjährigen Absolventen des Studiengangs Musical der UdK Berlin [alle Namen s.u.] zur Uraufführung.

Einfacher Plot:

In einer Klitsche nahe einer Großstadt soll ein neues Musical, in dem es um nichts Weltgeringeres als um das Alte Testament mit solchen Haupt- und Randfiguren wie z.B. Adam, Eva, Kain & Abel, Moses, Judith, Esther usw. gehen soll, geprobt werden, und zwar von - wie im wahren Leben der das Musical spielenden UdK-Studierenden - jungen Bewerberinnen und Bewerbern, die bei einem Vorsingen, -tanzen und -sprechen frisch gecastet worden waren; und jetzt sind sie praktisch auf Gedeih und Verderben einer Art von Gottvater (dem Regisseur) willkürlich ausgesetzt und müssen das dann machen, was der Regisseursgott halt von ihnen will, und sei es noch so eine riesengroße Scheiße... Job ist Job, und Job war/ ist dann immer wieder auch ein Brotjob; nützt ja nix.

So plätschern also dann die Einzelschicksale oder -geschichten der Beteiligten an diesem Bibel-Musical der Reihe nach so vor sich hin, d.h. in ihren Sprechtext-Einlagen erfahren wir das eine oder andere von der und dem und ebenso ihrer Beziehungen oder Beziehungskisten inkl. all ihrer Verwicklungen.

Theater im Theater, ja, mehr ist es nicht und sollte es wohl auch nicht sein.

*

Gespielt, gesungen und getanzt wird aufs Vorzüglichste!!!!!

Auch musiziert wurde vom Feinsten, das versteht sich.

Und die Resonanz des Publikums während und nach der letzten Vorstellung, die gestern stattgefunden hatte, war ganz ausgelassen, frohgemut und überbordend überschwänglich, ein nicht enden wollender Applaus.

Schönster Erfolg fürs junge Haus mit seinen immerhin schon 25 Jahren "auf dem Buckel".



Paradise Lost an der Neuköllner Oper | Foto (C) Thomas Koy

Andre Sokolowski - 24. Juli 2022
ID 13724
PARADISE LOST (Neuköllner Oper, 23.07.2022)
The Genesis of Musical

Regie: Peter Lund
Komposition: Thomas Zaufke
Arrangement und musikalische Leitung: Markus Syperek
Choreografie: Bart de Clercq
Ausstattung: Ulrike Reinhard
Mit: Tobias Blinzler, Adam Demetz, Paul Fruh, Lisa Maria Hörl, Steffen Gerstle, Nathan Johns (für Timothy Leistokow), Manuel Nobis, Isabella Seliger, Annika Steinkamp, Mirjam Wershofen und den Musiker*innen Jo Gehlmann, Peter Geltat, Jessica Ling, Bill Petry, Lukas Fröhlich, Tom Geldschläger, Lorraine Buzea, Romane Montoux-Mie, James Scannell, Oliver Busch, Semjon Barlas, Jan Kaiser, Leonardo von Papp, Christoph Grahl, Ralph Gräßler, Fabian Timm, Björn Werra, Markus Syperek und Tobias Bartholmess
Premiere war am 11. Juni 2022.
Weitere Termine: 14.-17., 21.-23.07.2022
Eine Koproduktion mit der UdK Berlin, Studiengang Musical/Show


Weitere Infos siehe auch: https://www.neukoellneroper.de/


https://www.andre-sokolowski.de

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