Allerliebster
Schwulen-
Trash
DIE BETTWURST - DAS MUSICAL! in der Bar jeder Vernunft
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(C) Anna Mateur
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Bewertung:
In puncto Rosa von Praunheim (79) scheinen wir in etwa auf dem Laufenden zu sein; unsere letzten Beiträge beschäftigten sich unter anderem mit seinem Film Darkroom, seinen Theaterstücken Hitlers Ziege und die Hämorrhoiden des Königs und Jeder Idiot hat eine Oma, nur ich nicht oder seiner Ausstellung Blumen, Schwänze, Sterne.
Gestern wollten wir nun diese Reihe um ein weiteres Event von ihm ergänzt haben - obgleich dann freilich die Premiere seiner Musical-Version zum Film Die Bettwurst schon etwas zurückliegt:
"Die Liebesgeschichte zwischen der polnischstämmigen Kielerin Luzi und dem Mannheimer Dietmar nimmt nach einem vielversprechenden Anfang einen dramatischen Verlauf und mündet nach gefährlichen Verwicklungen schließlich in einem Happy End.
Als erster Regisseur in Deutschland inszenierte Rosa von Praunheim 1971 die Geschichte im in Amerika bereits kreierten Camp-Stil. Die FAZ schrieb nach der Ausstrahlung im Fernsehen 'Auch das unabhängige Kino hat seine Meister. Der Größte in Deutschland ist Rosa von Praunheim.'
Der ungewöhnliche Duktus der beiden Held*innen erregte Aufsehen und brachte Rosa von Praunheim mit dem zeitgleich erschienenen Film Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt. den bis heute ungebrochenen Status eines Kult- und Underground-Stars des deutschen Films."
(Quelle: BAR JEDER VERNUNFT)
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Anna Mateur, Thaddaeus Maria Jungmann, Tobias Stemmer, Nell Pietrzyk und Heiner Bomhard (v.l.n.r.) in Die Bettwurst - das Musical! von Rosa von Praunheim - in der Bar jeder Vernunft | Foto (C) Barbara Braun
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Vorlage, Texte und Regie waren also vom guten alten Praunheim.
Die Musik jedoch - und das sind immerhin mehr als zwei Dutzend Einzeleinlagen (Solis, Duette, Chöre, allesamt begleitet von Piano, Klarinette, Bass) - stammte von Heiner Bomhard, der dann auch gleichsam die singende und spielende Hauptrolle des Mannheimer und im herrlichsten Mannheimer Dialekt sich artikulierenden Provinzmäuslings Dietmar verkörperte; und verkörperte passte auch trefflich gut, denn Heiner war sich nicht zu schade, uns an Haut & Haaren seines schönen schlanken Körpers sichtlich teilhaben zu lassen - die anderen zwei jugendlichen Darsteller (Thaddaeus Maria Jungmann und Tobias Stemmer) waren übrigens dann auch sehr zeigefreudig, was mir insgesamt natürlich sehr, sehr gut gefallen wollte.
Und es handelt sich ja bei der Bettwurst - und egal ob in dem Rosa-Film oder dem Musical mit der Musik vom Heiner - um gezielten und gewollten Schwulen-Trash; da blieb und bleibt mitunter kaum ein Auge trocken.
Allerdings:
Ohne die Auftritte der sensationellen Anna Mateur (als liebessüchtige und dominante Übermutter-Schwulenschwester Luzi) wäre dieses Bettwurst-Musical schier unmöglich, unaufführbar gewesen. Sie umfasst das Zentrum, sie bestimmt als maßgebliche "Rampensau" den insgesamten Drive des kurzweiligen, herrlich bunten Abends.
Allerliebst.
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Andre Sokolowski - 21. September 2022 ID 13813
DIE BETTWURST (Bar jeder Vernunft, 20.09.2022)
Buch & Regie: Rosa von Praunheim
Musik: Heiner Bomhard
Musiker-Besetzung: Bijan Azadian/ Ferdinand von Seebach (am Piano), Karola Elßner/ Frank Lüdeke/ James Scannell (an der Klarinette) und Ralph Grässler/ Andreas Henze (am Bass)
Ausstattung & Kostüme: Ingrid Buhrmann, Lara Scheuermann und Oliver Sechting
Mit: Anna Mateur (als Luzi) und Heiner Bomhard (als Dietmar) sowie Thaddaeus Maria Jungmann, Nell Pietrzyk und Tobias Stemmer (im Chor)
Premiere war am 8. September 2022.
Weitere Termine: 21.-25., 27., 28., 30.09. / 01., 02.10.2022
Weitere Infos siehe auch: https://www.bar-jeder-vernunft.de/
https://www.andre-sokolowski.de
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