Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

Unsere Anthologie:
nachDRUCK # 5

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

Rosinenpicken (560)

Zdenka/

Zdenko



Elena Tsallagova als Zdenko/ Zdenka in Tobias Kratzers Arabella-Inszenierung an der Deutschen Oper Berlin | Foto (C) Thomas Aurin

Bewertung:    



Vor vier Jahren debütierte Regisseur Tobias Kratzer (mittlerweile designierter Intendant der Hamburgischen Staatsoper ab 2025) mit Zemlinskys Der Zwerg an der DOB - es war ein Sensationserfolg! Er konstruierte den autobiografischen Bezug des Komponisten zu seinem Titelhelden (Zemlinsky empfand sich nicht nur wegen seiner Körpergröße von Alma Mahler, die er seinerzeit abgöttisch liebte, zurückgestoßen) mittels eines szenisch vorangestellten Kammerspiels; zudem besetzte er die Titelrolle doppelt, Mick Moris Nehmert (1,36 m) spielte, und David Butt Philip sang. Allein die Schlussszene, wo sich die Titelfigur erstmals im Spiegel sieht und sich ihrer Zwerghaftigkeit bewusst wird und an dieser Selbsterkenntnis stirbt, war atemberaubend, und - Elena Tsallagova war damals "die böse" Gegenfigur, sie spielte und sang die launische Prinzessin Donna Clara.

Nunmehr kann sie als "die Gute" in Kratzers Arabella-Inszenierung an der Deutschen Oper Berlin brillieren.

Sie ist das durch und durch aufsehenerregende Zentrum dieser Produktion:

Es gibt zwei Grundkonstellationen in der Stückvorlage Hofmannsthals, die eine fokussiert sich auf Arabella und Mandryka, die andere auf Zdenka und Matteo - der Letztgenannte ist zwar bis über alle Ohren einseitig-hoffnungslos in Arabella, die ältere Schwester Zdenkas (die als Zdenko von ihren Eltern "gehalten" wird) verliebt, wird allerdings umgekehrt von Zdenka (die sich wiederum als Matteos bester Freund Zdenko ausgibt) heimlich begehrt...

Kratzer hat sich für die "Auflösung" ein geschlechtsübergreifendes Video ausgedacht: Zdenka lockt Matteo in ihr Hotelzimmer und lässt ihn in dem Glauben, dass er nicht mit ihr, sondern mit Arabella schlafen würde - der von ihr Gefoppte kriegt das allerdings (im Unterschied zur Hofmannsthal'schen Vorlage) offenen Auges mit und findet irgendwie Gefallen an dem sexuellen Verwirrspiel, also bereitet es ihm Lust und Freude, plötzlich mit einem Transmann zu schlafen; etwas später bekennt er sich tatsächlich zu der/ dem Zdenka/ Zdenko - wo die Liebe halt so hin fällt...

Grandios entwirrt!!

*

Musikalisch bewegt es sich (außer im Fall von Tsallagova, welche alle andern haushoch überragt) solide, unauffällig.



Arabella an der Deutschen Oper Berlin | Foto (C) Thomas Aurin

Andre Sokolowski - 27. März 2023
ID 14121
ARABELLA (Deutsche Oper Berlin, 26.03.2023)
Musikalische Leitung: Sir Donald Runnicles
Inszenierung: Tobias Kratzer
Bühne und Kostüme: Rainer Sellmaier
Choreografie: Jeroen Verbruggen
Licht: Stefan Woinke
Video: Jonas Dahl und Manuel Braun
Chöre: Jeremy Bines
Dramaturgie: Bettina Bartz
Besetzung:
Graf Waldner ... Albert Pesendorfer
Adelaide ... Doris Soffel
Arabella ... Gabriela Scherer
Zdenka ... Elena Tsallagova
Mandryka ... Russell Braun
Matteo ... Robert Watson
Graf Elemer ... Thomas Blondelle
Graf Dominik ... Kyle Miller
Graf Lamoral ... Tyler Zimmerman
Fiakermilli ... Hye-Young Moon
Eine Kartenaufschlägerin ... Alexandra Hutton
Welko ... Jörg Schörner
Djura ... Michael Jamak
Jankel ... Robert Hebenstreit
Ein Zimmerkellner ... Thaisen Rusch
Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin
Premiere war am 18. März 2023.
Weitere Termine: 30.03./ 01., 06.04.2023


Weitere Infos siehe auch: https://deutscheoperberlin.de


https://www.andre-sokolowski.de

Konzerte

Musiktheater

Neue Musik

Rosinenpicken



Hat Ihnen der Beitrag gefallen?

Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA!



Vielen Dank.



  Anzeigen:





MUSIK Inhalt:

Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN

Rothschilds Kolumnen

BALLETT |
PERFORMANCE |
TANZTHEATER

CASTORFOPERN

CD / DVD

INTERVIEWS

KONZERTKRITIKEN

LEUTE

NEUE MUSIK

PREMIERENKRITIKEN

ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski

RUHRTRIENNALE


Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal




Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2024 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)