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Barbara Krieger (als Titelfigur) und Frederik Baldus (als Orest) in Elektra von Strauss/Hofmannsthal | (C) Brandenburger Theater

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Mein (unverzeihlichermaßen) erster Abstecher beim BRANDENBURGER THEATER war längst überfällig. Jetzt habe ich es endlich geschafft - und nicht nur das, ich war sogar zum allerersten Male überhaupt in Brandenburg an der Havel; unbeschwerte Anfahrt von Berlin aus mit dem Regionalexpress, und man betritt ganz flugs den Boden dieses schönen und (wahrscheinlich nur am Sonntagnachmittag:) fast menschenleeren Städtchens, und auch sein Theater(chen) mitten im Grünen ist ganz hübsch:


"Seit mehr als 200 Jahren gibt es in Brandenburg an der Havel das Brandenburger Theater.

Gespielt wird heute im Großen Haus (in der Grabenstraße, Neubau eröffnet im Jahr 2000) und in der Studiobühne (in der Kanalstraße, Neubau eröffnet 1994), jeweils mit weitläufigen Foyers. Die Puppenbühne und eine Probebühne teilen sich ein weiteres Foyer (Zugang über den Hof). Zusätzlich gibt es auch Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet, z. B. im Dom zu Brandenburg, im St. Paulikloster oder bei Open-Air Aufführungen des Kultursommers Brandenburg an der Havel auf dem Marienberg und an der Regattastrecke.

Das BT ist Sitz der Brandenburger Symphoniker. Seit 2019 kann das BT wieder selbst produzieren und gestaltet mit Eigenproduktionen aller Sparten einen vielfältigen Spielplan. Außerdem sind am BT ein Jugendtheater und ein Amateurtheater für Erwachsene etabliert. Gastspiele aus den Verbundtheatern des Landes Brandenburg und von anderen Anbietern ergänzen den Spielplan.

Das Brandenburger Theater bietet Konzerte, Musiktheater, Sprechtheater, Tanz, Lesungen, Figurentheater, Kinder- und Jugendtheater sowie Kabarett und Kleinkunst.

Zwei Vereine unterstützen das Theater ihrer Stadt: der Förderverein Freunde des Brandenburger Theaters e.V. und der Förderverein Brandenburger Symphoniker e.V."


(Quelle: brandenburgertheater.de)



Somit [s.o.] ist dann erstmal alles das zur Mitteilung gebracht, was für den bisherigen Brandenburg-Unkundigen - wie mich - zu wissen unumgänglich war.

Alexander Busche, ein mit allen Wassern gewaschener Tausendsassa (kennt sich nicht nur mit Theatermanagement sowie Theatermachen, sondern auch noch auf zig weiteren Kunst- und Kultur-Nebenschauplätzen aus; die Brandenburger Stadtväter und -mütter wussten also schon genau, worauf sie sich mit ihm dann einließen) ist seit 2022/23 der geschäftsführende Intendant des Hauses, und er inszeniert auch obendrein und macht sogar noch Bühnenbild-Ausstattungen.

Ganz aktuell lässt sich das an der hauseigenen Produktion der Strauss-Oper Elektra festmachen. Da ist er, nicht allein was sein meist waldgrün aussehendes Bühnenbild betrifft, sehr effizient; er braucht nur ein paar durchsichtige Trennwände, auf denen er dann jede Menge Klebestreifen kreuz und quer verarbeitete und sie durch entsprechende Beleuchtung (meistens) grün werden lässt, als wären's Tarnzeltplanen oder so, ja und das assoziiert die von Klytämnestra & Aegisth indoktrinierte Soldateska in dem Haus Mykene, was der frühere Wohnungs-/ Regierungssitz von König Agamemnon (den das vorgenannte Schurkenpaar im Bad totmeuchelte und dadurch erst das folgenschwer sich 'rausbildende Rache-Gen von Töchterchen Elektra sozusagen initialisierte usw.) war.

Auffällig und aufwändig hingegen wirken die Kostümentwürfe von Ex-ESCADA-Designer Hannes Ruhland, wobei die Kopf-Kappen-Lösungen (insbesondere im Fall der Klytämnestra [s. Foto unten]) am markantesten erschienen.

Die von Strauss selbst stammende reduzierte Fassung mit 72 (statt 111) Orchestermusikern liegt auf den Notenpulten der Brandenburger Symphoniker, dem eigentlichen Haus- und Hauptpfand des Theaters. Das Orchester ist hinter der Bühne aufgestellt - das sängerische Personal agiert davor bis weit über dem zugedeckelten Orchestergraben; da letzterer etwas tiefer liegt, hat es das Publikum, was sich "auf ebener Fläche" befindet (Reihe 1 zum Beispiel) etwas schwer, die wenigen von Busche inszenierten Sitz- und Liegestellungen visuell mitzukriegen - macht aber nix, dafür gibt es ordentlich etwas zu hören:

Alle drei Frauenpartien sind kongenial besetzt, wobei Yvonne Elisabeth Frey (als Chrysothemis) und Gráinne Gillis (als Klytämnestra) besonders auch durch ihre Textverständlichkeiten auffallen - Barbara Krieger (als Elektra) steht ihre Mordspartie professionell durch, hat aber zum Schluss hin mit einigen Verschleißerscheinungen zu kämpfen. Ihre Stimmen, insgesamt, sind grandios; ihr schauspielerischer Impetus überzeugt.

Dirigiert hatten György Mészáros und David Holzinger (Assistenz).

Als Sonntagnachmittagsvorstellung war Elektra relativ gut besucht - die frenetischen Beifallsbekundungen nach getaner Arbeit wogen die Halb-Leere im Saal sofort dann wieder auf.

Die Akustik des Hauses ist verblüffend gut.

Komm' gerne wieder.



Gráinne Gillis (als Klytämnestra) in Elektra von Strauss/Hofmannsthal | (C) Brandenburger Theater

Andre Sokolowski - 27. Mai 2024
ID 14768
ELEKTRA (Brandenburger Theater, 26.05.2024)
Musikalische Leitung: György Mészáros
Regie und Bühnenbild: Alexander Busche
Kostüme: Hannes Ruhland
Besetzung:
Elektra ... Barbara Krieger
Klytämnestra ... Gráinne Gillis
Chrysothemis ... Yvonne Elisabeth Frey
Orest ... Frederik Baldus
Aegisth ... Sotiris Charalampous
1. Magd ... Denise Seyhan
2. Magd ... Oleksandra Diachenko
3. Magd ... Anna Werle
4. Magd ... Nataliia Ulasevych
5. Magd ... Natallia Baldus
Ein alter Diener ... Lukas Eder
Ein junger Diener ... Ilja Martin
Die Aufseherin ... Lana Hartmann
Brandenburger Symphoniker
Premiere war am 24. Mai 2024.
Weiterer Termin: 01.06.2024


Weitere Infos siehe auch: https://www.brandenburgertheater.de


https://www.andre-sokolowski.de

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