Old England Bewertung:     Nein, diese Musik hat nichts Widerständiges. Sie verlangt keine höhere musikalische Bildung. Sie ist einfach nur schön. Angefangen mit einer Bearbeitung von Greensleeves, jenem zum Evergreen ausgewachsenen Song, der gelegentlich, fälschlicherweise, Heinrich VIII. zugeschrieben wird, über Tänze, Liedmelodien aus Sammlungen des frühen 17. und des 18. Jahrhunderts bis zu „Trumpet Voluntaries“, die nicht, wie der Name vermuten lässt, für eine Improvisation auf der Trompete, sondern für das Trompetenregister einer Orgel gedacht sind, bezaubern diese meist sehr kurzen Stücke aus dem alten England. Der Zusammenklang der kristallklaren Trompete von Matthas Höfs und der dumpfen Orgel von Matthias Janz ersetzt ein ganzes Orchester. Die beiden Musiker haben sich gegen erwartbare historische Instrumente entschieden. Höfs bläst 4-ventilige Piccolotrompeten in unterschiedlichen Stimmungen, die er selbst mit den Brüdern Thein in Bremen entwickelt hat, Janz spielt die moderne Marcussen-Orgel der St. Marien-Kirche zu Flensburg mit 41 Registern auf 3 Manualen. Gedacht sind die Stücke ursprünglich für Flöte, Blockflöte oder Cembalo und Orgel. Sie stammen von weitgehend vergessenen Komponisten, aber auch von solchen Koryphäen wie William Byrd oder Georg Friedrich Händel. Die Duos sind unterbrochen von ein paar Orgelsolos, so etwa von Giggs von William Byrd und von John Bull oder von zwei Adagios von John Stanley. Aufgenommen wurde das English Concert bereits 2002. Jetzt liegt es als CD vor, kein bisschen veraltet und einfach nur schön. Thomas Rothschild – 21. November 2023 ID 14485 https://www.berlin-classics-music.com Post an Dr. Thomas Rothschild CD ROTHSCHILDS KOLUMNEN Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA! Vielen Dank.

RUHRTRIENNALE

Bewertungsmaßstäbe:

= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal