Bandleader
und Sänger
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Bewertung:
Es gibt wohl, auch weit über den Kreis der Jazzfans hinaus, kaum jemanden, der den Song von Minnie The Moocher mit dem wiederholten charakteristischen, das Publikum zum Mitsingen auffordernden „Hi-De-Ho“ nicht schon einmal gehört hat. Mit diesem Hit eröffnete Cab Calloway (1907-1994) im Jahr 1931 seine steile Karriere. Einem breiteren Publikum wurde er Jahrzehnte später durch seine Teilnahme an dem Film The Blues Brothers bekannt. Eine Doppel-CD macht jetzt 52 Aufnahmen aus den Jahre 1930-1947 mit einer Zugabe von 1952 – "It Ain’t Necessarily So" aus Porgy and Bess – zugänglich.
Der Sound von Calloways Orchester ist unverwechselbar und hat durch die Patina sogar an Reiz gewonnen. Was seine Arrangements auszeichnet, ist ihr musikalischer Humor. Tempi, Rhythmen und Tonsatz unterscheiden sich vom Gewohnten und lassen so erfolgreiche Evergreens wie "Some Of These Days" (gesungen) oder "Moonglow" (instrumental) ganz neu erklingen.
Versteckt in dem unverdächtigen Titel "Pluckin’ The Bass" liefert kein Geringerer als Dizzy Gillespie ein kurzes Solo, ehe er in 18 weiteren Stücken in der Band mitspielt. Und Gillespies Komposition "Pickin’ The Cabbage" lässt einen ahnen, wo Leonard Bernstein seine Inspirationen für die West Side Story empfangen hat. In "The Calloway Boogie" von 1947 kündigt sich dann bereits der Rock ’n’ Roll an. Das Ende einer Ära der populären Musik, der Anbruch einer neuen.
Alle Stücke sind gerade so lang, dass sie auf eine Seite einer Schellackplatte passen. Die Aufnahmen von Cab Calloway erschienen bei den legendären Brunswick Records, die wie Calloway einen Schwerpunkt auf den Blues legten. Der ist in dieser Kompilation unter anderem mit dem "Saint Louis Blues", mit "Saint James’ Infirmary" oder mit "Blues In The Night" gut vertreten.
Thomas Rothschild – 1. März 2024 ID 14640
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Cab Calloway
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