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nachDRUCK # 5

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CD-Kritik

Die Propagandistin

der Blockflöte





Die Blockflötistin, Dirigentin und Spezialistin für historische Aufführungspraxis Dorothee Oberlinger ist unermüdlich unterwegs auf der Suche nach Material für ihr Instrument und darüber hinaus nach Lücken im Repertoire der Barockmusik. Diesmal hat sie eine ganze CD Alessandro Scarlatti (1660-1725) - nicht zu verwechseln mit seinem wahrscheinlich noch berühmteren Sohn Domenico Scarlatti - gewidmet, den sie, ganz anachronistisch, einen "Baroque Influencer" nennt. Sein Gesamtwerk ist eindrucksvoll. So hat er mehr als 100 Opern hinterlassen. Kunterbunt reiht Oberlinger unterschiedliche Gattungen hintereinander: Sinfonien (im vorklassischen Verständnis), ein Concerto, eine Cantata sowie Arien und ein Rezitativ aus der Serenata Il Giardino d’Amore. Das längste Stück ist eine Bearbeitung der 29 Partite sopra l’aria della Folia, in der Oberlinger ihre brillante Kunst der Verzierungen auf ihrem kleinen Instrument unter Beweis stellen kann.

Instrumental steht der Solistin ihr eigenes Ensemble 1700 zur Seite, für den Gesang konnte sie den brasilianischen Sopran Bruno de Sá und den Alt Helena Rasker gewinnen.

Diese nicht alltägliche Neuerscheinung sorgt nicht nur durch die unkonventionelle Zusammenstellung der Titel, sondern vor allem durch den Reichtum an musikalischen Ideen innerhalb der einzelnen Stücke für ein Vergnügen der besonderen Art. Virtuosität wird hier nie zum Selbstzweck. Sie dient vielmehr der zugleich stringenten und abwechslungsreichen Logik der Kompositionen. Dass Alessandro Scarlatti große Teile seines Lebens in Neapel verbracht hat, hört man diesen Kompositionen an.

Dorothee Oberlinger, die in Salzburg am Mozarteum lehrt, ist auch im Konzert- und Festivalbetrieb quicklebendig. Ihre Erfahrungen mit dem direkten Kontakt zum Publikum kommen ihren Aufzeichnungen fühlbar zugute. Wir dürfen neugierig sein, wohin sie ihre nächsten Erkundungen führen werden.


Thomas Rothschild – 21. Oktober 2023
ID 14439
https://www.jpc.de/


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