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CD-Kritik

Barocker

Horror





Bewertung:    



Der Titel der CD lässt an einen Film von Hammer denken. Aber die Scenes of Horror, man höre und staune, stammen aus Opern, zwei Oratorien und einem Concerto des Barock. Die Berliner Mezzosopranistin Laila Salome Fischer, die seit der vergangenen Spielzeit zum Ensemble des Theaters Lübeck zählt, hat Arien ausfindig gemacht, die das Gruseln lehren, von Georg Friedrich Händel, Attilio Ariosti, Carl Heinrich Graun und Antonio Vivaldi. Die Auswahl der Komponisten ist nicht originell. Mit "Sta nell’ Ircana" aus Händels Alcina ist eine berühmte Arie dabei, die zum Repertoire gehört. Ungewöhnlich ist die Zusammenstellung unter einem thematischen Gesichtspunkt. In einigen Stücken suggeriert die Musik den Horror, in anderen wird er eher, zu einer lyrischen, ja melancholischen Musik durch die Handlung beigesteuert.

Mit dem Ensemble Il Giratempo hat die Sängerin kongeniale Instrumentalisten an ihrer Seite. Wenn sie einmal pausiert, übernimmt die Blockflöte seines Leiters Max Volbers, der auch am Cembalo sitzt, ihre Rolle.

Laila Salome Fischer bewältigt die Koloraturen mit einer bewundernswerten Leichtigkeit, fügt ihnen aber auch dramatischen Ausdruck hinzu. Ihre Stimmfärbung kommt jener eines Countertenors und, wie wir vermuten, eines Kastraten nahe. Dass sie, die große Opernpartien des 18. bis 20. Jahrhunderts, aber auch Operetten in großen europäischen Häusern singt, genau weiß, wie Barockmusik zu interpretieren ist, gehört zu den besonderen Qualitäten dieser Aufnahmen.

Das Beiheft enthält die englischen Texte mit deutscher und die italienischen Texte mit deutscher und englischer Übersetzung. Eine richtige Entscheidung, wo das Thema den Leitfaden abgibt.



Thomas Rothschild - 7. Februar 2024
ID 14596
https://www.jpc.de


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