Sgt. Pepper
revisited
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Bewertung:
Die Rolling Stones mögen die bessere Rockband gewesen sein. Jedenfalls gingen an dieser Frage seinerzeit Freundschaften in Brüche. Wie genial jedoch die Kompositionen der Beatles waren, mag man daran ermessen, wie häufig sie im Lauf der Jahrzehnte gecovert wurden. Sie sind heute, mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Trennung der vier Musiker und mehr als vier Jahrzehnte nach John Lennons Tod, so lebendig und präsent wie die Evergreens des Great American Songbook.
Nun aber hat sich The Rick Hollander Quartet ausschließlich jenem Album zugewandt, das als erstes Konzeptalbum in die Rockgeschichte eingegangen ist: Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band. Es liefert seine Versionen von acht der darauf enthaltenen Titel plus "Penny Lane" und "Strawberry Fields Forever", die für Sgt. Pepper geplant, dann aber vorweg als Single veröffentlicht wurden.
Die meisten, nicht alle Stücke leitet der Amerikaner Brian Levy mit schlichtem Gesang und minimalistischer Begleitung ein, welche die Originale in Erinnerung rufen. Darauf folgen jeweils Jazzvarianten im Stil der sechziger Jahre. Einen besonderen Reiz üben die Steel Drums des in München lebenden Amerikaners Rick Hollander aus, der auch am Schlagzeug sitzt. Für das Jazzfeeling ist in erster Linie das Saxophon von Brian Levy verantwortlich, dem Paul Brändle an der Gitarre und Matt Adomeit an Bass und Mandoline zur Seite stehen. Ein Treffen mit alten Bekannten also in neuem Gewand. Ehedem rätselten die Beatles-Hermeneutiker, ob „Lucy in the Sky with Diamonds“ für LSD stehe und der Song ein Bekenntnis zu Drogen bedeute. Das juckt heute niemanden mehr. Die Musik aber ist unsterblich. Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band Forever.
Thomas Rothschild – 26. Juni 2022 ID 13689
https://www.rickhollanderquartet.com/
Post an Dr. Thomas Rothschild
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