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Konzertkritik

You Rascal You





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Es existiert erstaunliche 55 Jahre: das Pasadena Roof Orchestra, und es spielt Tanzmusik, die weitere 20 bis 40 Jahre älter ist und deren guter Laune man sich kaum entziehen kann. Jetzt ist die kleine Big Band in der schönen, aber beschämend schlecht besuchten Ludwigsburger Musikhalle aufgetreten, die, dem Namen zum Trotz, viel zu selten für Musik offen steht, wenn man vom Jazzclub unten im Keller absieht, wo sich im kleinen Rahmen jeden Freitag, ausgestattet mit wenig Geld und viel Begeisterungsfähigkeit, die Ludwigsburger Veteranen treffen.

Am ehesten erinnert das Pasadena Roof Orchestra an das allerdings viel jüngere Palast Orchester von Max Raabe. Der Sound von Schellack gehört dazu. Ein Einwand gegen die technische Perfektion auf dem Weg zur KI. Durch das zweistündige Programm führt der Sänger Duncan Galloway. Die Stücke werden größtenteils in Originalbesetzung und Originalarrangements vorgetragen. So ähnlich hat es wohl bei Duke Ellington im legendären Cotton Club geklungen. Nur die Atmosphäre war nicht so schwäbisch clean. Und der Alkohol wurde im Hinterzimmer ausgeschenkt.

Das Repertoire reicht von einem Song von Sam Theard aus dem Jahr 1929 mit dem anstößigen Vers „I'll Be Glad When You're Dead You Rascal You“ über das in selben Jahr geschriebene Happy Days Are Here Again (Wochenend und Sonnenschein) bis zu Jeepers Creepers, Just a Gigolo und dem Tiger Rag, den Galloway mit Scat würzt. Dazwischen zeigt der Schlagzeuger mit Gene Krupas Drummer Man, was er da im Hintergrund kann, und ein Banjo-Solo demonstriert Virtuosität.

Die Band tritt vor der Pause in schwarzen, danach in weißen Smokings auf. Eleganz ist Teil der Show. Zwischen dem historischen Gesangsstil und der Variante des Crooning auf der einen Seite und Chuck Berry, Bill Haley oder Elvis Presley auf der anderen sind nur ganz wenig Jahre vergangen. Es fällt mit etwas Fantasie nicht schwer, nachzuempfinden, welch einen Schock der Rock’n’Roll bei jenen ausgelöst hat, die noch mit Sängern wie Duncan Galloway aufgewachsen waren. Heute fasziniert dieser mit einer Ästhetik, die so entfernt erscheint wie die ersten Autos und ein Manhattan ohne Wolkenkratzer. Aber ach, ist das schööön!


Thomas Rothschild – 14. Oktober 2024
ID 14965
https://de.pasadena-ro.com/


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