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nachDRUCK # 5

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Konzertkritik

Andris Nelsons (Dirigent) debütierte

bei den Berliner Philharmonikern




Andris Nelsons dirigierte zum ersten Male die Berliner Pilharmoniker; er brachte Baiba Skride (Violine) - die in Riga geboren wurde, so wie er - gleich mit...

Zwei "schwere" Werke wurden dargebracht:

Das Violinkonzert "Dem Andenken eines Engels" von Alban Berg - der 1935 (dem Entstehungsjahr des Opus), nicht mal 50jährig, an den blutvergifterischen Folgen eines schlichten Wespenstichs verstarb - hat eine übers bloße Sterben irgendwie hinausgehende Dimension; Berg wurde durch den allzu frühen Tod der 18jährigen Manon Gropius, und zu der er sich zu Lebzeiten sehr hingezogen fühlte, sozusagen inspiriert - so ist es meistens bei den großen Werken großer Schöpfer; stirbt wer Liebes, fühlst du dich in deiner künstlerischen Kreativität mit einem Mal über dich selbst hinausgewachsen und legst lustig dann drauf los... / Mit Skride sollte dann auch eine wahrhaftig einzigartige Protagonistin für das traurigschöne Werk gefunden sein; ich hatte oftmals, wie ich es schon hörte, mir so überlegt, ist es dann eigentlich mehr so ein Werk für einen Mann oder für eine Frau - jetzt ist mir plötzlich klar geworden, dass es eigentlich dann "nur" von einer Frau (vorausgesetzt, sie spielt so ausnahmsmäßig "abgehoben" wie die Skride) ins tiefe Tal der Ahnungslosigkeiten 'rabgesendet werden kann; es gibt keine vernünftige Erklärungen für diese These.

Nach der Pause dann die Achte Sinfonie von Schostakowitsch. Auch hier, freilich dann überbordig-überdimensioniert, dieser verheerend-schöne Ausdruck allseitig ergreifendster, beeinflussendster "Schwere" - mein Freund John, der insbesondere das 8. Streichquartett von Schostakowitsch über alle Maßen liebt, auch weil er es (bereits als 17jähriger), und an der Seite seines Vaters, den er erst zu diesem Werke überzeugen musste, im entfernten Texas musizierte, meinte gar gewisse hohle Plattheiten in dieser Achten Sinfonie störend bemerkt zu haben; ja, mag sein, dass Schostakowitsch immer wieder derart "Schweres" sozusagen plattlings überbrückte oder abverdrängte oder was auch immer - insgesamt stehst du am Ende dieser Achten freilich fassungslos und blöd und unwissender als dann je zuvor nach diesem Allen (Schostakowitschs Achter) da! / Grandiose Darbietung durch Nelsons und Berliner Philharmoniker!!


Andre Sokolowski - 15. Oktober 2010
ID 4886
BERLINER PHILHARMONIKER (Philhamonie, 14.10.2010)
Berg: Violinkonzert »Dem Andenken eines Engels«
Schostakowitsch: Symphonie Nr. 8 c-Moll op. 65
Baiba Skride (Violine)
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Andris Nelsons
http://www.berliner-philharmoniker.de


http://www.andre-sokolowski.de



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