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nachDRUCK # 5

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Feuilleton

Mit der "kecken" 6. Sinfonie stimmten sich Daniel Barenboim und die Berliner Staatskapelle für den großen 9teiligen Wiener Bruckner-Zyklus (7. - 17. 6.) ein





Ab übermorgen (7. Juni) wird die Staatskapelle Berlin im Großen Musikvereinssaal Wien alle neun Bruckner-Sinfonien aufführen; zudem wird Daniel Barenboim je ein Klavierkonzert von Mozart vor den Pausen - außer bei der Fünften / Achten - spielen. Ein gigantisches Programm!

In Sachen Anton Bruckner machte/macht sich dieses Traumgespann schon seit geraumen Zeiten fit. Im Juni vor zwei Jahren überzeugte es durch einen "Kurzzyklus" (mit Bruckners Sinfonien Nr. 4 bis 9), den Barenboim mit einer Eigendarbietung sämtlicher Beethoven-Klavierkonzerte komplettieren tat. Und in den zwei darauffolgenden Spielzeiten - also bis dato - holte es auch noch die Bruckner-Sinfonien 1 bis 3, vor allem zum "Gebrauch" für In- und Auslandsgastspiele gedacht, selbstredend nach...

Nun gab es, quasi als 'ne letzte Einspielprobe kurz vor Wien, die sogenannte "Kecke" - wie der Bruckner seine 6. Sinfonie höchstselbst zu nennen pflegte. Sie ist nicht so schrecklich-schön wie ihre meisten (großen) Schwestern. Irgendwie klingt sie auch viel, viel schlichter; und obgleich das freilich gründlich täuscht. Auf alle Fälle hat sie nie und nicht die Popularitäten - wie zum Beispiel Bruckners 3., 4., 5., 7., 8. oder 9. Sinfonie - erreicht. Trotz dass sie dann die einzige der Bruckner-Sinfonien war und ist, bei der ihr Schöpfer nicht noch ein- und mehrmals nachgebessert hatte; sie entstand in einer Ära, da es ihrem Komponisten "menschlich" gut zu gehen schien - ein nur vorübergehender Licht-Korridor im sonsthin nachtbleiigen Sorgendasein dieses komplizierten Menschenbruders...

Ein ganz offensichtlich mit der Staatskapelle und besonders mit Hornist Jorge Monte de Fez, der bei Entgegennahme des Applaus' als Allererster aufzustehen hatte, höchst zufriedener und glücklich strahlender Kapellmeister vermittelte nach dem Konzertabend den Eindruck williger Gerüstetheit für (s)eine neue und bevorstehende Herkulesaufgabe.

[KV 466, welches vor der Pause auf dem Plan stand, nahm sich - so wie eh und je, wenn Barenboim, auch als Solist, mit der Kapelle Mozart musiziert - vollmundig und orchesterlastig aus; ja, wem's gefällt.]


a. so. - 5. Juni 2012
ID 00000006010
STAATSKAPELLE BERLIN (Philharmonie, 04.06.2012)
Mozart: Klavierkonzert d-Moll KV 466
Bruckner: Sinfonie Nr. 6 A-Dur
Staatskapelle Berlin
Dirigent und Klavier: Daniel Barenboim



Siehe auch:
http://www.staatskapelle-berlin.de


http://www.andre-sokolowski.de



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