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Richard-Strauss-Jahr 2014 (150. Geburtstag)

2. Februar 2014 - Wiederaufnahme an der Staatsoper im Schiller Theater

SALOME

dirigiert von Zubin Mehta


Camilla Nylund als Salome in der alten Harry-Kupfer-Inszenierung von 1979 an der Staatsoper im Schiller Theater - Foto (C) Mara Eggert



Rosinenpicken (278)

Als Daniel Barenboim die Deutsche Staatsoper Berlin als Generalmusikdirektor übernahm, baute er lange Zeit (fast ein Jahrzehnt!) auf Harry Kupfer, der dann - nach der Wende - quasi als der Erste Regisseur des Hauses galt; mit ihm verewigte er sich in einer wohl bis heute einzigartig schlüssigen und abgeschlossenen Gesamtdarbietung aller gängigen zehn Wagner-Opern, die weltweit Furore machte und bis heute konkurrenzlos blieb. Alles, was seither in Bezug auf Wagner szenisch nachfolgte, musste als allenthalben ehrgeizig, vielmehr jedoch als kläglich und gescheitert angesehen werden - - ob das Blatt dann diese Osterfeiertage mit dem neuen Tannhäuser von Sasha Waltz endgültig und zum Guten hin gewendet werden könnte: Keine Ahnung!

* * *

Jedenfalls gab es auch schon - vor Daniel Barenboim - am Haus Unter den Linden Inszenierungen von Harry Kupfer. Seine Salome von 1979, beispielsweise, wird bis heute unentwegt gespielt und zählt damit zu den erfolgreichsten und sowieso dann immer ausverkauften Opernproduktionen in Berlin; wir hatten das Vergnügen, gestern Abend in der 103. Vorstellung (die der fast 80jährige Regie-Star jetzt anlässlich einer Wiederaufnahme im Schiller Theater selber mit den SängerInnen einstudierte) live dabei zu sein:

Noch immer staunen wir über die psysisch-physische Ballance, die den für Kupfer typischen Regiestil ausmacht, und mit welcher eigentlich dann alle Mitwirkenden "seiner" Aufführungen gut zu Rande kommen, sich von ihrer zwingend-ungeduldigen Geistes- und Körpersprache anstecken und inspirieren lassen. Das betraf jetzt, ganz konkret, Camilla Nylund, die der Vorgängerin Josephine Barstow (die die 1979er Premiere sang und spielte) damals sicherlich das Wasser hätte reichen können! Wie sie Stück um Stück in diese wahntraumhafte Sex-Besessenheit, was jenen angeblich so weißen Leib des Joachanaan (in großartiger, autoritärer Darbietung durch Albert Dohmen) anging, sich durch eine irritierend anmutende Art von Autosuggestion verstrudelte, und wie sie peu à peu sich in der stimmlichen Verausgabung zu steigern resp. zu enthemmen wusste, war schon sehens- als wie hörenswert! / Mit Gerhard Siegel stand zudem ein fast schon wie bei gutem Brecht-Theater mimender und "sprechender" Herodes zur Verfügung: ätzend, abgehoben, außerplanetarisch...

Zubin Mehta leitete die Wiedereinstudierung, ja und mit der Staatskapelle Berlin - so sah und hörte man - kann er doch sehr, sehr gut!! Die Beiden kennen/mögen sich halt ganz besonders.




Gerhard Siegel als Herodes in Salome an der Staatsoper im Schiller Theater - Foto (C) Mara Eggert



Bewertung:    

Andre Sokolowski - 3. Februar 2014
ID 7570
SALOME (Staatsoper im Schiller Theater, 02.02.2014)
Musikalische Leitung: Zubin Mehta
Inszenierung: Harry Kupfer
Ausstattung: Wilfried Werz
Besetzung:
Herodes ... Gerhard Siegel
Herodias ... Birgit Remmert
Salome ... Camilla Nylund
Jochanaan ... Albert Dohmen
Narraboth ... Joel Prieto
Page ... Okka von der Damerau
Juden ... Michael Laurenz, Stephen Chambers, Jonathan Winell, Grigory Shkarupa und Dietmar Kerschbaum
1. Nazarener ... Tobias Schabel
2. Nazarener ... Maximilian Krummen
1. Soldat ... Arttu Kataja
2. Soldat ... Johannes Stermann
Cappadocier ... Grigory Shkarupa
Ein Sklave ... Annika Schlicht
Staatskapelle Berlin
Premiere war am 24. Juli 1979
Weitere Termine: 5., 8. + 13. 2. 2014


Weitere Infos siehe auch: http://www.staatsoper-berlin.de


http://www.andre-sokolowski.de



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= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


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= katastrophal




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