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Wozzek I / II



WOZZECK-Film (1947) auf DVD - (C) Icestorm

Andrea Breth und Daniel Barenboim werden im nächsten Jahr den Alban Berg'schen WOZZECK an der Deutschen Staatsoper Berlin - dort war auch 1925 seine Uraufführung - neu herausbringen; Premiere im Schillertheater ist am 16. April. Der WOZZECK zählt, neben der LULU und dem Violinkonzert, zu Bergs Hauptwerken; sein Oevre ist schon überschaulich. Weniger bekannt dürften dann auch jene DREI BRUCHSTÜCKE FÜR GESANG MIT ORCHESTER AUS DER OPER "WOZZECK" OP. 7 sein; Berg stellte diese Fassung, und nachdem er 7 Jahre an der eigentlichen Oper schrieb, für konzertante Darbietungen ein Jahr vor der WOZZECK-Uraufführung her. Sie ist dreiteilig und vereint in sich das "Wesentliche, Wichtige" seiner Gesamtkomposition: Marie, das unglückliche als wie im Affekt dahin gemordete Pendant zum Wozzeck, gibt da (auszugsweise) "Wesentliches, Wichtiges" von ihrem Seelenleben Preis. Zunächst sind es die Reflexionen ihrer Urbegegnung mit dem Tambourmajor, den sie als den großen Außerdem-Mann (neben/gegen Wozzeck) instinktiv, also erotisch, aber auch sozial-gesellschaftlich begreift; sie lässt sich kurzblitzartig und vorübergehend mit ihm ein; das wird ihr freilich später zum Verhängnis (Wozzeck = Otello); und von wem hat sie ihr Kind? von Wozzeck?? Im Teil II der BRUCHSTÜCKE hofft sie noch sehr und stark auf eine Art Himmlischer Gnade für den kurzen Fehltritt, den sie sich gegen und außerhalb von Wozzeck leistete... Teil III ist dann schon das Geschehen nach ihrer Ermordung; und die ausführende Sopranistin (Christiane Iven) übernimmt nur noch die infantilen Kinderrufe und ein Hopp-hopp ihres eignen Kindes, was dann so allein-allein zurückbleibt . . . / Suggestiv, präzis durch das Konzerthausorchester Berlin (Dirigent: Lothar Zagrosek) aufgeführt gewesen!!

*

"In der kurzen Phase zwischen 1946 und 1952 wurden bei der DEFA einige Filme gedreht, die formal an die Zeit vor 1933 anzuknüpfen versuchten. Die Büchner-Adaption stellt den mutigsten dieser Versuche dar: Das Bühnenbild wurde bei Hermann Warm in Auftrag gegeben. Warm hatte neben Walter Reimann für die Ausstattung im Caligari verantwortlich gezeichnet und damit den Stil des Films wesentlich mitgeprägt." (Quelle: somnambule.brotfabrik.com)



Helga Zülch (Marie) sowie Kurt Meisel (Wozzeck) in dem ostdeutschen Kinofilm von 1947 - Foto (C) DEFA-Stiftug


Wir sahen diesen Film am Montagabend im BrotfabrikKino, einer der Spielstätten der SOMNAMBULE, des ersten internationalen caligari-festivals.

Es ist ein mäßig-guter Film, ja und ihm merkt man schon - das ist wohl dann der Makel, woran dieser Streifen so besonders "leidet" - diese oberlehrerhafte Botschaftswilligkeit der damaligen Macher (Ostdeutschland im Jahre 1947) an; sie wurde dahingehend zementiert, dass man den guten alten Büchner permanenter, um nicht gar zu sagen aufdringlicher Weise, sehr sehr oberlehrerhaft, und wie gesagt, als eine Randfigur in einer zu dem (Büchner-)Text hinzugemachten Rahmenhandlung sprechen und agieren ließ. Brachte und bringt, außer gesteigerten Genervtheiten beim Zuschauenden, überhaupt dann nix!

Geschauspielert wurde hinzwar nicht schlecht; aber zu UFA-Zeiten hatte man, tatsächlich, dennoch hin und wieder Besseres gesehen und gehört; Paul Henckels, beispielsweise, war dann so ein überbleibselndes Fossil, das hier, also im Fall des WOZZECK-Filmes, nicht besonders überzeugen wollte.

Zum Vergessen vorgeschlagen!

Andre Sokolowski - 13. September 2010 (2)
ID 00000004826
WOZZECK I (Konzerthaus Berlin, 11.09.2010)
Berg: Drei Bruchstücke aus "Wozzeck" op. 7
Mahler: Sinfonie Nr. 7 e-Moll
Christiane Iven, Sopran
Konzerthausorchester Berlin
Dirigent: Lothar Zagrosek
http://www.konzerthaus.de

WOZZECK II (BrotfabrikKino, 13.09.2010)
"Wozzek" (DEFA, 1947)
Regie: Georg C. Klaren
Kamera: Bruno Mondi
Musik: Herbert Trantow
Ausstattung: Bruno Monden, Hermann Warm
Darsteller: Kurt Meisel, Helga Zülch, Max Eckhard, Paul Henckels, Arno Paulsen

Weitere Infos siehe auch:


http://www.andre-sokolowski.de



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