5. Oktober 2010, Deutsche Oper Berlin
ADRIANA LECOUVREUR (konzertant)
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Jonas Kaufmann sang den Liebsten von ADRIANA LECOUVREUR; dann sollte er noch (in der Staatsoper, zwei Tage später) Schuberts SCHÖNE MÜLLERIN mit Daniel Barenboim darbieten - wurde aber leider nix, denn er erkrankte... / Foto (C) DECCA
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Cilea's Adriana Lecouvreur ist eine Heuloper so wie aus einem Guss, man kann sich ihrem Soge nicht entziehen; und obwohl man, nach den allerersten Übertiteln, schon vorausbegriffen hat, dass es in diesem extraordinären Schmachtfetzen freilich um Liebe, Eifersucht und Tod geht, lechzt man um so lustvoller nach Dem, was "zwischenhin" und bis zum bittren Ende dann so Alles vor sich geht: Zwei Frauen müssten sich - in diesem Rührstück - einen Mann zusammen teilen. Geht natürlich nicht. Zumal der Auserwählte auch nur Eine von den Beiden liebt. Die Andere, also die Übrigbleibende, verkraftet Dieses selbstverständlich nicht und tut die Konkurrentin wegvergiften... Angela Gheorghiu sang die Todgeweihte, Jonas Kaufmann ihren Liebsten.
Alles fand auf offner Bühne statt, nur halt nicht szenisch, sondern konzertant; auch gut. Wahrscheinlich braucht die Schnulze wirklich keinen Regisseur - man kann sich auch beileibe nicht so eine szenische Verkennung all der rührseligen Tatsachen von einem oberklugen Inszenierungseinfaller vorstellen wollen; ja und 1:1 (also so wie unter dem Führer beispielsweise - hier an diesem Platz, wo jetzt die Deutsche Oper steht, fand 1938 letztmals eine Szenenfassung statt) - nein, Gott bewahre, aber Das dann bitte ganz und gar nicht!!
Marco Armiliato (Dirigent) ließ fast vergessen, dass es sich beim hauseignen Orchester um ein "deutsches" handelte - aber die spiel'n ja ohnehin das Italienische fast immer so, als wär'n sie aus dem Land wo die Zitronen blühen... Markus Brück (als Michonnet) fiel uns noch auf; und zwischen ihm und ihr - also dem Einen der zwei superteuren Hauptstars - schien es wolhl am meisten hin und her zu knistern; die Gheorghiu, schon wenn sie zu sehen ist, droht Einem den Verstand zu rauben. - Anna Smirnova (als ihre Gegenspielerin) stand trotzdem kurz davor, sie stimmlich in das Erdreich einzustampfen... Kaufmann: souverän und über alle Eitelkeit hinaus erhaben!
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Andre Sokolowski - 7. Oktober 2010 ID 4873
"ADRIANA LECOUVREUR", konzertant (Deutsche Oper Berlin, 05.10.2010)
Musikalische Leitung: MARCO ARMILIATO
Chöre: WILLIAM SPAULDING
Maurizio: JONAS KAUFMANN
Der Fürst von Bouillon: STEPHEN BRONK
Der Abbé von Chazeuil: BURKHARD ULRICH
Michonnet: MARKUS BRÜCK
Adriana Lecouvreur: ANGELA GHEORGHIU
Die Fürstin von Bouillon: ANNA SMIRNOVA
Mademoiselle Jouvenot: HULKAR SABIROVA
Mademoiselle Dangeville: KATARINA BRADIC
Quinault: KRZYSZTOF SZUMANSKI
Poisson: GREGORY WARREN
CHOR DER DEUTSCHEN OPER BERLIN
ORCHESTER DER DEUTSCHEN OPER BERLIN
Weitere Infos siehe auch: http://www.deutscheoperberlin.de
http://www.andre-sokolowski.de
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