Dvořáks
Stabat mater
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Dvořáks STABAT MATER aus den Jahren 1876/77 war eine Schmerzensgeburt: Josefa, die am 17. Dezember 1875 auf die Welt gekommene Tochter des Komponisten, starb zwei Tage später; 1877 starben dann, gleich nacheinander, die erst 11 Monate junge Tochter Ružena (an einer Vergiftung) und der erst 3jährige Sohn Otokar (an den Pocken) - und die Dvořáks waren plötzlich kinderlos...
Das Werk - mehr für'n Konzertsaal als für Zwecke einer Liturgie geschrieben - trat dann ungewöhnlich schnell den Siegeszug "nach draußen" an; allein die britische Erstaufführung in der Londoner Royal Albert Hall, die Dvořák selber dirigierte, wäre den Berichten zufolge überwältigend gewesen.
Anderthalb Stunde dauert die zehnsätzige Musik für vier Gesangssolisten, großen Chor und Sinfonieorchester; sie geht nicht sogleich ins Ohr, d. h. "sie merkt sich nicht", also nicht allzu flott, und also "dient" sie zur nachsinnenden Entspannung und/oder Meditation; ja und der Hörer staunt nicht schlecht, was Alles so in ihr erfolgt oder geschieht...
Kent Nagano, der fürs STABAT MATER an das Pult des Deutschen Symphonie Orchesters, dessen Chef er über sechs Jahre gewesen war, erneut zurückkehrte, ließ es in selten so zu hörender Brutalität, um nicht zu sagen Explosivität an ausgewählten Stellen her- oder zurechtgerüttelt sein. Der Rundfunkchor Berlin (Choreinstudierung: Florian Helgath) war ihm da der hoch erwartbar dienstbereite und selbstredend kongeniale Partner - kaum zu fassen, wie das so begnadet nicht nur singende sondern intelligenst gestaltende Elitepersonal dieses zurecht gepriesenen Ensembles auch nur auf die allerkleinsten Fingerzeige der ihm jerweils vor-gestellten Dirigenten reagiert; Weltspitze!
Pavol Breslik und Simona Šaturová, die die beiden hohen Lagen der Solistenparts bewältigten, prägten sich ganz besonders ein! Doch auch Roberto Scandiuzzi (Bass) überzeugte und bestach; am "unscheinbarsten" kam vielleicht Renata Pokupić, die Mezzosopranistin, an.
Im Ganzen aber: großartig!
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Andre Sokolowski - 27. November 2011 ID 5501
Dvořáks STABAT MATER (Philharmonie Berlin, 26.11.2011)
Simona Šaturová, Sopran
Renata Pokupić, Mezzosopran
Pavol Breslik, Tenor
Roberto Scandiuzzi, Bass
Rundfunkchor Berlin
(Choreinstudierung: Florian Helgath)
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Dirigent: Kent Nagano
Weitere Infos siehe auch: http://www.dso-berlin.de
http://www.andre-sokolowski.de
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