Gesülze auf
hohem Niveau
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Tugan Sokhiev - Foto (C) David Beecroft | Bildquelle: dso-berlin.de
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Bewertung:
Tugan Sokhiev (seit 2012 im Amt) gibt seinen Chefposten beim Deutschen Symphonie-Orchester in der nächsten Spielzeit auf, um sich den künstlerischen Pflichten seines parallelen Chefpostens beim Moskauer Bolschoi (seit 2014 im Amt) ganz "unzerrissen" hinzugeben. Seine restlichen Berlin-Konzerte sind somit gezählt und wollen aufs Gebührlichste beobachtet und/oder auch gepriesen sein - wie gestern Abend beispielsweise, als er mit Berlioz' Roméo et Juliette aufwartete:
Unsere abgrundtiefe Abgeneigtheit gegen dieses Stück [s. Link zu obiger 2013er Kritik] ließ sich hiernach - entgegen unserer Erwartungshaltung - nicht sehr wesentlich relativieren. Nach wie vor bleiben wir so bei unsrer vorgefassten Meinung, dass es sich hierbei um einen pseudoromantischen Schmachtfetzen handelt, der wohl seinesgleichen suchen dürfte. Dass das wieder so sehr "störend" bei uns ankam, lag gewiss nicht nur am zu erkennenden Hyperkatholizismus in ihm; einem Atheisten fällt es meistens ziemlich schwer, zu allzu Überirdischem subkommentierend etwas halbwegs Randgescheites zu vermelden, und so lassen wir das jetzt auch schön hübsch bleiben...
Für das Stück kann Sokhiev demnach nix - auch der fulminante Rundfunkchor Berlin kann nix dafür, das sich die peinlich-sinnlose Roméo et Juliette-Opernsinfonie so derart großen Publikumsbeliebtheiten erfreuen tut; wir können es nicht nachvollziehen und auch (leider) überhaupt nicht ändern!
Also: Großartig bemühtes An-den-Berlioz-Herangehen war wohlwollend durch uns emotional (mehr) Unbeteiligte "am Ganzen" konstatier- und registrierbar. Sasha Cook & Pavol Breslik standen dem Konzert als personifizierte Paar-Inbrünste zur Verfügung. Robert Hayward sang mit viel, viel, viel Vibrato den verkündenden Pater Lorenzo.
Sie werden sicherlich jetzt fragen: 'Warum geh'n Sie dann erst hin, wenn Ihnen dieses Stück von vornherein nicht zusagt?'
Tja, der Mensch an sich ist widersprüchlich.
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Andre Sokolowski - 14. Februar 2015 ID 8433
DEUTSCHES SYMPHONIE-ORCHESTER (Philharmonie Berlin, 13.02.2015)
Hector Berlioz: Roméo et Juliette – Symphonie dramatique für Soli, Chor und Orchester
Sasha Cooke, Mezzosopran
Pavol Breslik, Tenor
Robert Hayward, Bass
Rundfunkchor Berlin
Choreinstudierung: Nicolas Fink
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Dirigent: Tugan Sokhiev
Weitere Infos siehe auch: http://www.dso-berlin.de
Post an Andre Sokolowski
http://www.andre-sokolowski.de
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