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Konzertkritik

Energiegeladene

Höhenflüge


FRANZ FERDINAND
im Kölner Palladium


Alex Kapranos, Leadsänger von Franz Ferdinand, im Kölner Paladium | Foto (C) as

Bewertung:    



Always Ascending (dt.: „immer aufsteigend“) heißt das im Februar erschienene fünfte Studioalbum der schottischen Indie-Rockband Franz Ferdinand. Die Alternative-Künstler stellten ihre neuen Songs gestern Abend im Kölner Palladium vor. Es ist das erste Album nach fast fünf Jahren und einer Neuaufstellung der nun fünfköpfigen Band. Gitarrist und Keyboarder Nick McCarthy verließ die Gruppe 2016. Keyboarder Julian Corrie und Gitarrist Dino Bardot stießen ein Jahr später zur Band hinzu. Der Sound auf Always Ascending klingt erfrischend experimentell und tanzbar. Vielfältige musikalische Einflüsse von Post Punk und New Wave sind, wie in den Vorgängerplatten, auf den meist energiegepeitschten Songs hörbar. Dandyhaft funkig stechen besonders der Titelsong sowie die Singleauskopplung „Lazy boy“ hervor.

Für Franz Ferdinand-Verhältnisse eher ungewöhnlich sind auf der neuen Platte jedoch auch die atmosphärischen Liebesballaden „The Academy Award“ und „Slow don’t kill me slow“, bei der Leadsänger Alex Kapranos im Palladium mit seiner sanft perlenden und trotzdem schneidig charismatischen Stimme aufhorchen ließ. Die Gruppe aus Glasgow rockte das Palladium jedoch vor allem auch mit früheren Hits, wie „Take me out“, „This fire“, „Do you want to“ und „Walk away“. Die Lichtregie lief zu den treibenden Rhythmen und überschäumenden Beats zu wahren Hochtouren auf. Sie projizierte hinter der Band regelmäßig unterschiedliche, sich bewegende Leuchtmuster.

Leadsänger Kapranos und die übrigen Bandmitglieder vollführten bei Songs wie „The dark of the Matinée“ und „Michael“ übermütig Luftsprünge. Ausgelassene Stimmung kam auf, als Frontmann Kapranos dem Publikum mit seiner kantigen Stimme einheizte und es mit rohem Nachdruck zum Mitsingen, Armeschwenken oder zuletzt zum Sich-Hinsetzen aufforderte. Neben ihm und den neuen Bandmitgliedern setzten auch Paul Thomson am Schlagzeug und Robert Hardy am Bass gekonnt Akzente.

*

Der Bandname „Franz Ferdinand“ wird übrigens deutsch ausgesprochen. Zu Beginn ihrer Karriere unterhielten sich die Mitglieder der damals noch namenlosen Band irgendwann über Erzherzöge. Der Klang des Namens des österreichisch-ungarischen Erzherzogs Franz Ferdinand von Österreich-Este (1863-1914), dessen Ermordung als Auslöser des Ersten Weltkrieges gilt, gefiel ihnen so gut, dass sie ihn zum Bandnamen auserkoren. Wie schön, dass es die Schotten auf ihren Konzerttourneen dann auch immer wieder in den deutschsprachigen Raum zieht.




Franz Ferdinand im Kölner Palladium | Foto (C) as

as - 6. März 2018
ID 10572
Nächste Konzerttermine von Franz Ferdinand im deutschsprachigen Raum:

7. 3. | Berlin, Tempodrom
11. 3. | Zürich (Schweiz), Halle 622
12. 3. | München, Tonhalle
13. 3. | Wien (Österreich), Gasometer
22. 6. | Scheeßel, Hurricane Festival
22. 6. | Neuhausen ob Eck, Southside Festival


Weitere Infos siehe auch: http://franzferdinand.com/


Konzertkritiken



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