GÜRZENICH-
ORCHESTER
KÖLN
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Zu den traditionsreichsten und berühmtesten Konzert- UND Opernorchestern Deutschlands - neben den beiden Staatskapellen in Dresden und Berlin oder dem Gewandhausorchester Leipzig - zählt wohl auch das Gürzenich-Orchester Köln!
Sein Name leitet sich - so ähnlich wie beim artverwandten in der altwürdigen Messestadt - von (s)einem Gebäude her:
"Der Gürzenich ist eine Festhalle im Zentrum der Kölner Altstadt. Namensgeber ist die Patrizierfamilie von Gürzenich, auf deren Grundstück das Profanbauwerk im 15. Jahrhundert errichtet wurde. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wird der Gebäudekomplex für Konzerte, Kongresse, Gesellschafts- und Kulturveranstaltungen genutzt. [...]
Von Anfang an hatte das Bauwerk die Funktion eines städtischen Festhauses (Tanzhaus) für verschiedenste Veranstaltungen. [...]
Karl Marx verkündete am 6. Mai 1849 im überfüllten Saal sein Manifest der Kommunistischen Partei. Am 8. Mai 1849 stimmte eine Versammlung von 500 Abgeordneten rheinischer Städte im Gürzenich der von der Frankfurter Nationalversammlung beschlossenen Verfassung zu. Von 1857 bis zur Fertigstellung der Kölner Philharmonie 1986 veranstaltete die Cölner Concert-Gesellschaft im Gürzenich ihre Konzertreihe. Aus dieser gingen die später regelmäßig stattfindenden Gürzenich-Konzerte sowie der Gürzenich-Chor und das Gürzenich-Orchester hervor. [...]
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus fast vollständig zerstört und zwischen 1952 und 1955 unter der Leitung des Architekten Rudolf Schwarz wieder aufgebaut; die Einweihung fand am 2. Oktober 1955 statt. Der Anbau sowie die Gestaltung der Innenräume im Stil der damaligen Zeit wurden nach Plänen von Karl Band und Rudolf Schwarz ausgeführt. Seitdem bilden der Gürzenich und die benachbarte Kirchenruine von Alt St. Alban eine untrennbare Einheit." [...]
(Quelle: Wikipedia)
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Konzert im Gürzenich 1924 | (C) Stadtarchiv Köln / Bildquelle: guerzenich-orchester.de
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Bis zur Eröffnung der Kölner Philharmonie - einem der spektakulärsten und schönsten Konzerttempel weltweit - residierte das Gürzenich-Orchester im "alten" Gebäude [s.o.], ja und 1986 zog es an den Rhein, unters Museum Ludwig, um ab da als sog. Philharmonisches Orchester Köln präsent und öffentlich zu sein.
Seine Geschichte, beginnend mit städtischer Ratsmusik und als Domkapelle, reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. 1827 installieren wohlhabende und musikbegeisterte Kölner Bürger die "Concert-Gesellschaft", die von da an Trägerin des Gürzenich-Orchesters inkl. Chor und Oper ist - sie existiert bis heute als eingetragener (Förder-) Verein.
Vor drei Jahren feierte das Gürzenich-Orchester sein 125. Jubiläum; 1888 übernahm es die Stadt in ihre Verantwortung - sie benennt auch den Gürzenich-Kapellmeister, seit einem Jahr ist es François-Xavier Roth. Unter dessen zwölf Kollegen vorher waren solche Koryphäen wie z.B. Hermann Abendroth (1915-1934), Günter Wand (1946-1974) oder Marek Janowski (1986-1990); sein Vorgänger Markus Stenz verabschiedete sich 2014, nach elf geleisteten Dienstjahren, von seinem Chefposten.
Es gab auch bedeutende Uraufführungen während der letzten hundertachtundzwanzig Spielzeiten - Brahms' Doppelkonzert, Mahlers dritte und fünfte Sinfonie, Strauss' sinfonische Dichtungen zu Don Quixote und Till Eulenspiegel oder Bernd Alois Zimmermanns Sinfonia prosodica.
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Eröffnungskonzert der Kölner Philharmonie 1986 mit dem Gürzenich-Orchester Köln unter der Leitung von Marek Janowski | (C) Klaus Barisch / Bildquelle: guerzenich-orchester.de
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Sowohl mit seinen Sinfoniekonzerten als auch mit seinen fast allabendlichen Opernaufführungen (aus dem Orchestergraben) muss das Gürzenich-Orchester mit Fug und Recht als städtisches Hauptorchester - in beflügelnder Konkurrenz durch das ebenfalls in Köln musizierende WDR-Sinfonieorchester - bezeichnet sein. Sein internationaler Ruf ist vorzüglich, seine spielerische Qualität superb [wir konnten uns desöfteren von dessen Präzision und Delikatesse an Ort und Stelle überzeugen]; belegt wird dieser außerordentliche Status durch eine unüberschaubare Vielzahl an Tonträgern der letzten Jahre und Jahrzehnte...
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Wir erlebten es, rein zufällig, in dieser Woche gleich zweimal hintereinander:
In Verklärte Nacht von Arnold Schönberg tat es insbesondere durch seinen flirrend-schönen Streichersound brillieren. Bei Elgars Enigma-Variationen beeindruckten hinzu die gänzlich astrein intonierenden Blasinstrumentalisten. Und in kolossaler Mischung Beider (Streicher/Bläser) war dem Pianisten Jean-Frédéric Neuburger für "sein" Rachmaninow-Klavierkonzert c-Moll ein imposanter Rahmen feil geboten.
Während der Puccini-Tosca schien es leidenschaftlich, fast mediterran-tollwütig, auszuufern; und der Elsässer Claude Schnitzler konnte ent-enthemmend sicher sein, dass es nicht gänzlich "ausflippte", o ja - - die Gürzenicher horchen, so wie alle spitzenmäßigen Orchester dieser Welt, zumeist ihren sie leitenden (Gast-) Dirigenten wie aufs Wort. Sie hätten sowieso, und ohnehin, keinerlei Einfluss darauf, dass Adina Aaron (Floria Tosca) fürchterlich vibrierte oder der sich irgendwie verschlissen habende Wagner-Tenor Lance Ryan (Cavaradossi) kaum noch Kraft zum Singen aufzubringen in der Lage war; Samuel Youn, wenigstens, rettete mit seiner stimmlichen und mimenden Totalpräsenz (als Scarpia) diese emotionsgeladene und hollywoodreife Aufführung durch den Inszenierer Thilo Reinhardt.
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Tosca an der Oper Köln | (C) Klaus Lefebvre
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Andre Sokolowski - 9. Juli 2016 ID 9421
SINFONIEKONZERT (Kölner Philharmonie, 05.07.2016)
Arnold Schönberg: Verklärte Nacht op. 4 – Fassung für Streichorchester
Sergej Rachmaninow: Konzert Nr. 2 c-Moll für Klavier und Orchester op. 18
Edward Elgar: Variationen für Orchester op. 36 Enigma-Variationen
Jean-Frédéric Neuburger, Klavier
Gürzenich-Orchester Köln
Dirigent: François-Xavier Roth
http://www.guerzenich-orchester.de
TOSCA (Staatenhaus, 07.07.2016)
Musikalische Leitung: Claude Schnitzler
Inszenierung: Thilo Reinhardt
Bühne: Paul Zoller
Kostüme: Ulli Kremer
Licht: Andreas Grüter
Dramaturgie: Birgit Meyer
Mit: Adina Aaron (Floria Tosca), Lance Ryan (Cavaradossi), Samuel Youn (Baron Scarpia) u.a.
Mädchen und Knaben des Kölner Domchores
Chor der Oper Köln
(Chorleitung: Andrew Ollivant)
Gürzenich-Orchester Köln
Premiere an der Oper Köln: 17. Mai 2012
Letzter Termin: 10. 7. 2016
http://www.oper.koeln
http://www.andre-sokolowski.de
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