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In memoriam

Hans

Neuenfels (†)



Hans Neuenfels (1941-2022) - porträtiert von Oliver Mark, Berlin 2006 | Bildquelle: Wikipedia


Hans Neuenfels starb gestern (6. 2. 2022) in Berlin.

Die Opern- und Theaterwelt trauert um ihn.

Eines der ersten Häuser, das - kurz nach Bekanntwerden der Todesnachricht - einen Nachruf aussandte, war die Hamburgische Staatsoper:



"Der Theater- und Opernregisseur Hans Neuenfels ist am vergangenen Wochenende in Berlin verstorben, wie heute bekannt wurde. An der Staatsoper Hamburg hat er in der Spielzeit 2003/04 Beethovens einzige Oper Fidelio inszeniert.

'Mit großer Betroffenheit haben wir an der Staatsoper Hamburg vom Tod des Regisseurs Hans Neuenfels erfahren. Er ist einer der großen Theater- und Opernregisseure der Gegenwart gewesen. Zwei Mal hatte ich das Glück, mit diesem großartigen Künstler zu arbeiten, als Intendant des Theater Basel und als künstlerischer Leiter des Musiktheaters der Schwetzinger SWR Festspiele. In Basel inszenierte er 2007/08 Othmar Schöcks Oper
Penthesilea. Die Inszenierung wurde von der Fachzeitschrift Opernwelt zur Inszenierung des Jahres 2008 gewählt. In Schwetzingen wurde 2009 die Uraufführung von Wolfgang Rihms Oper Proserpina von Hans Neuenfels inszeniert. Auch diese Inszenierung wurde von der Opernwelt als Uraufführung des Jahres 2009 aufgezeichnet. Hans Neuenfels war ein ebenso sinnlicher, wie kluger und musikalischer Regisseur. Ein Regie-Talent, das über Jahrzehnte prägend für die Bühnen der Gegenwart war. Wir werden sein Andenken in Würde halten,' so Staatsopernintendant Georges Delnon."

*

Die meisten Inszenierungen von Neuenfels verzeichnete Berlin. An jedem der drei Häuser war er lange Zeit präsent - am liebsten und am intensivsten, wie man nachgerade denken sollte, lebte er sich freilich an der Deutschen Oper aus, wo insbesondere die Verdi-Produktionen, denen er seine so unverwechselbare Handschrift aufdrückte, konstantes Aufsehen erregten; am extremsten tat sich das bei seinem spektakulären Bienen-Nabucco, welcher zum Skandal geriet, manifestieren. Aber auch Mozarts Idomeneo sorgte - hier jedoch aus einem gänzlichen anderen als einem puren "Handwerks"-Grund heraus - für Schlagzeilen.

Paar Jahre später verpflichtete ihn KOB-Intendant Homoki als einen seiner Hausregisseure; und aus dieser Ära ist mir ganz besonders seine Inszenierung La traviata deutlich in Erinnerung geblieben!

Die Staatsoper Unter den Linden war das "letzte" hauptstädtische Haus, was von dem Neuenfels Regiearbeiten haben wollte; seine Salome steht so z.B. immer noch im Repertoire.

Er inszenierte oft auch Neues - in München sah ich seiner Zeit South Pole von Srnka, eine Uraufführung, die Petrenko dirigierte.

Und sein Spätdebüt in Bayreuth (sein verspielter Ratten-Lohengrin) geriet zu einem wahrlichen Triumph!

Nun ist er leider nicht mehr unter uns, ja und so reißt er - nicht allein als Regisseur - eine nicht wieder auffüllbare Lücke im kulturgesellschaftlichen Leben Deutschlands und auch anderswo.

Ganz unvergesslich.

Andre Sokolowski - 7. Februar 2022
ID 13446
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Neuenfels


https://www.andre-sokolowski.de

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