Madonnenkölsch
L'elisir d'amore
|
|
Bewertung:
Den Liebestrank von Donizetti in der hauptstädtischen DOB (Regie: Irina Brook [Tochter von Peter Brook]) hatten wir vor paar Wochen stark bemäkeln müssen. Die hiermit wohl unvermeidlich im Zusammenhang stehende schlechte Laune wollten wir jetzt - während unsers kleinen Köln-Ausflugs gelegentlich einer hoffentlich viel, viel besseren v.a. szenischen Gereichung (Oper am Dom | Regie: Bernd Mottl) - auf das Allerlockerste dann weggeblasen wissen...
"Nemorino, ein schüchterner, unvermögender Bauer, liebt die reiche und gebildete Adina. Doch die temperamentvolle Frau findet keinen Gefallen an dem bescheidenen Jüngling und rät ihm, sich mit anderen Mädchen zu vergnügen. Nemorinos Lage scheint hoffnungslos, bis der Quacksalber Dulcamara ihm einen teuren Zaubertrank verkauft: 'das erstaunliche Elixier, das Liebe hervorruft', ist zwar nichts weiter als ein schlichter Bordeaux, aber seine Wirkung ist so hervorragend, dass er das Dorfleben bald gehörig auf den Kopf stellt…" Oder: "Glaube versetzt Berge, so könnte auch das Motto dieser Opera buffa lauten, denn es besteht kein Zweifel, dass die innere Wandlung Nemorinos und sein verändertes, selbstsicheres Auftreten gegenüber Adina nicht nur auf den Alkohol zurückzuführen sind, sondern noch mehr auf Nemorinos feste Überzeugung, dass der 'Zaubertrank' eine Erfolgsgarantie für sein Liebeswerben darstelle." (Quelle: operkoeln.com)
Nun gibt es im Inneren des Blauen Zelts am Kölner Hauptbahnhof mitnichten zwar ein ländliches Idyll (gottlob nicht!) zu sehen - aber dennoch geht, auch trotz der pastellfarbenen und frischfröhlich drauf los inszenierten und gesungenen Version von Mottl, Friedrich Eggert (Ausstattung) und Andreas Schüller (Dirigent) die Post nicht richtig ab, und man ertappt sich selbst - beim Zusehen/Zuhören - mit (s)einer mehr typisch deutschen Hirngelastetheit dem leichten Stückchen gegenüber, was am Ende allzu schwer zu machen wäre, war und ist - - vereinfacht ausgedrückt: Nix bella italia oder so. Stattdessen visueller Zwang auf Lustigheit und "Aktualität" und so...
Dennoch wird anständig und willig-leicht gesungen; und am auffalendsten ragen da (in Quasi-Nebenrollen) Carlo Lepore als der Quacksalber und Marta Wryk als Giannetta raus.
Haus-Star Anna Palimina muss als Adina ihre zugegeben stark extremen Höhen ziemlich schreiend absolvieren, und der tapfere und auch sympathisch-wackre Nemorino-Einspringer Jeongki Cho singt allerbravst aber etwas zu leise...
Alle andern: geht so.
Gute Unterhaltung, ja.
|
(C) Oper Köln
|
Andre Sokolowski - 23. Juni 2014 ID 7917
DER LIEBESTRANK (Oper am Dom, 22.06.2014)
Musikalische Leitung: Andreas Schüller
Inszenierung: Bernd Mottl
Bühne & Kostüme: Friedrich Eggert
Choreografie: Otto Pichler
Licht: Andreas Grüter
Chor: Marco Medved
Dramaturgie: Tanja Fasching
Besetzung:
Adina ... Anna Palimina
Nemorino ... Jeongki Cho
Belcore ... Christopher Bolduc
Dulcamara ... Carlo Lepore
Giannetta ... Marta Wryk
Chor der Oper Köln
Gürzenich-Orchester Köln
Premiere war am 22. Juni 2014
Weitere Termine: 24., 26. - 29. 6. / 2., 4., 6. 7. 2014
Weitere Infos siehe auch: http://www.operkoeln.com
http://www.andre-sokolowski.de
|
|
|
Anzeigen:
Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN
Rothschilds Kolumnen
BALLETT | PERFORMANCE | TANZTHEATER
CASTORFOPERN
CD / DVD
INTERVIEWS
KONZERTKRITIKEN
LEUTE
NEUE MUSIK
PREMIERENKRITIKEN
ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski
= nicht zu toppen
= schon gut
= geht so
= na ja
= katastrophal
|