Désirée singt
"Ma-ain Herr
Marki..."
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Désirée Nick in Die Zirkusprinzessin an der Komischen Oper Berlin | Foto (C) Iko Freese/drama-berlin.de
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Bewertung:
Désirée Amneris Saskia Pamela Aida Nick (verkürzt auch als Désirée Nick im deutschsprachigen Raum beliebt, berüchtigt und bekannt) war Zirkusdirektorin Stanislawski in Emmerich Kálmáns Operette Die Zirkusprinzessin an der Komischen Oper Berlin. Mit diesem neuerlichen Coup des Hauses in der Behrenstraße [vierter Kámlmán übrigens, seit Barrie Kosky KOB-Chef ist; im nächsten Jahr soll dann noch Kálmáns Broadway-Musical Marinka als Europa-Erstaufführung folgen] wurde das doch eigentlich als konzertante Aufführung Gebotene zu einem szenischen Total-Event!
Nick entertaint mit der ihr eigenen Mädchen-vom-Volke-Süffisanz und gleichsam divenartigen Professionalität durch dieses freilich schwachsinnige Stück und gibt ihm österreichisch-ungarischen Schmelz als wie Berliner-Schnauze-Charme. (Wer hat sich bloß für sie die tollen Zwischentexte ausgedacht? Das stand dann leider nirgendwo geschrieben!) Nick fährt immer mehr und immer drastischer zur Hochform auf; sie ist sich nicht für Zoten und auch nicht für Selbstverarschungen zu schade - mittendrin macht sie sich plötzlich an den Dirigenten (Stefan Soltesz!) ran und fordert ihn tatsächlich auf, die Arie der Adele aus der Fledermaus für sie/mit ihr zu intonieren und: Nick trifft sogar, bei aller Selbstverarsche, haargenau-exakt den von ihr hochkoloratierten Spitzenton, einfach genial!!
Auf jeden Fall, der Plot geht etwa so:
"Für die Zurückweisung durch die russische Fürstin Fedora Palinska revanchiert sich Prinz Sergius Wladimir auf seine Weise: Er stellt der Fürstin den ebenso umjubelten wie geheimnisumwobenen Zirkusartisten Mister X als Prinz Korossow vor. Tatsächlich verliebt sich die Fürstin leidenschaftlich in den charmanten Prinzen. Prinz Wladimir treibt das Spiel auf die Spitze und drängt zur Heirat, nur um Fürstin Palinska am Hochzeitstag vor den versammelten Gästen als Braut eines Zirkusakrobaten, als 'Zirkusprinzessin', zu verhöhnen. Was weder Fedora noch Prinz Wladimir wissen: Mister X alias Prinz Korossow ist in Wirklichkeit ein russischer Fürst, dessen Schicksal einst ausgerechnet durch Fedora eine tragische Wendung erhielt..." (Quelle: komische-oper-berlin.de)
Alexandra Reinprecht (Fürstin Fedora Palinska) und Zoltán Nyári (Mister X) schmettern aus sich die jeweiligen Arien und Duette, dass es nur so kracht.
Um einen Deut "zurückgenommener" und also etwas schnuckliger geben dann Julia Giebel sowie Peter Renz (Miss Mabel Gibson sowie Toni Schlumberger) pfiffigste Töne von sich.
Ivan Turšić (Prinz Sergius Wladimir) sieht auch letztendlich zu, dass er nur nicht im Operettenschatten all der anderen so vor sich hin dümpelt.
Chor & Orchester der Komischen Oper Berlin singen und spielen unter Soltesz (der ja auch ein Weltstar allererster Güte ist) mit der von uns gewohnten und nie anders auch erwarteten furiosen alleskönnerischen Lust-Pracht-Laune.
So was nennt man einen echten Kracher!
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Désirée Nick und Ivan Turšić in Die Zirkusprinzessin an der Komischen Oper Berlin | Foto (C) Iko Freese/drama-berlin.de
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Andre Sokolowski - 21. Dezember 2015 ID 9049
DIE ZIRKUSPRINZESSIN (Komische Oper Berlin, 20.12.2015)
Konzertante Aufführung
Musikalische Leitung: Stefan Soltesz
Kostüme: Katrin Kath
Chöre: David Cavelius
Besetzung:
Zirkusdirektorin Stanislawski ... Désirée Nick
Fürstin Fedora Palinska ... Alexandra Reinprecht
Mister X ... Zoltán Nyári
Miss Mabel Gibson ... Julia Giebel
Toni Schlumberger ... Peter Renz
Prinz Sergius Wladimir ... Ivan Turšić
Chorsolisten und Orchester der Komischen Oper Berlin
Weiterer Termin: 30. 12. 2015
Weitere Infos siehe auch: http://www.komische-oper-berlin.de
http://www.andre-sokolowski.de
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