Stumpfsinn!
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Gianni an der Deutschen Oper Berlin | (C) Thomas Aurin
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Bewertung:
Ehe ich mich gleich zu ein paar Sätzen zu dem Gianni-Mini-Musical (einem als "Oper in zwei Teilen" von Komponist und Dirigent Brandt Brauer Frick sowie Texter und Inszenierer Martin Buttler gelieferten Auftragswerk der Deutschen Oper Berlin) herablasse, soll/muss noch kurz aufs Nachfolgende abgehoben werden:
"Am 15. Juli 1997 wurde Gianni Versace, als er von einem Zeitungseinkauf zurückkam, auf der Treppe vor seiner Villa 'Casa Casuarina' am Ocean Drive 1116 in Miami Beach erschossen. Sein langjähriger Lebensgefährte D’Amico wurde stundenlang verhört. Der Täter war der 27-jährige Callboy und Serienmörder Andrew Phillip Cunanan, der zu diesem Zeitpunkt zu den vom FBI meistgesuchten Kriminellen gehörte und sich acht Tage später selbst das Leben nahm. Schon wenige Stunden nach der Tat wurden drei Biografien über den Mörder in Auftrag gegeben; D’Amico blieb dagegen in den meisten Medienberichten unerwähnt. In den US-amerikanischen Medien wurde er in den ersten Tagen nur von der New York Times und dem Miami Herald als Lebenspartner genannt. An eine kolportierte Affäre zwischen Versace und Cunanan glaubt D’Amico nicht."
(Quelle: Wikipedia)
DAS [s.o.] wäre doch dann mal - als richtig guter "Stoff" - eine gigantisch-große Oper wert gewesen. Ja und warum hat sich eigentlich bisher noch keiner von den Großgiganten des Musiktheaters hierfür finden können? Antwort: Weil auch kleine Brötchen ab und an gebacken werden wollen, ja und "die Parabel über Aufstieg und Fall, Sein und Schein ist seit jeher ein guter Opernstoff" (Quelle: Programmzettel) - selbst für die ganz, ganz kleinen Brötchenbäcker dieser Welt: "Das Team von Gianni hat in der Voguing-Szene gewildert und sich von dort die Form des Voguing Balls entlehnt." Handlung des Stücks ist: Modenschau; Protagonisten: Models sowie Andrew (Seith Carico) und Medusa/John (Alexander Geist).
Besonders auf den Geist ging mir v.a. Amber Vineyard (als House Mother). Sie mimt eine sich lauthals artikulieren müssende Conférencière, die, auf ihren High Heels unaufhörlich hin und her staksend, die "Handlung" kommentiert und auch dann ihre Arme mit zuhilfe nimmt - Waacking wird das in Tanzfachkreisen kurzbezeichnet, wie ich las.
Und Sängerin Claron McFadden widmete der Pythia, die sie sang, einen schier unablässig großen Stimmspielraum.
Während der 21 Einzelnummern (Songs und Zwischenspiele) lauschte ich einem nicht enden wollenden und eigentlich dann immer gleichen Sound, der sich in einem - zugegeb'ner Maßen imposanten - Schlagwerkrhythmus heiß & leer lief.
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Die gewollte Show an sich - die mehr die Passform für das Tipi oder für den Wintergarten zu haben schien - prallte an meinen Sinnlichkeitsmembranen auf brutalste Weise ab. Null Emotionsausdünstungen.
Kurzum: ein Unhort menschlichen Gesamtempfindens.
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Gianni an der Deutschen Oper Berlin | (C) Thomas Aurin
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Andre Sokolowski - 9. Oktober 2016 ID 9612
GIANNI (Tischlerei, 07.10.2016)
Gianni Versaces Biografie als Voguing-Ball
Musikalische Leitung: Brandt Brauer Frick
Inszenierung: Martin Butler
Bühne und Video: Shan Blume
Kostüme: And Beyond
Dramaturgie: Sebastian Hanusa
Choreografische Beratung: Susanne Marx
Besetzung:
Pythia ... Claron McFadden
Medusa / John ... Alexander Geist
House mother ... Amber Vineyard
Andrew ... Seth Carico
Weitere Rollen / Tänzer ... Alexander Mugler, Fredrik Quinones und Tarren Johnson
Brandt Brauer Frick & Matthias Engler
Uraufführung an der Deutschen Oper Berlin war am 1. Oktober 2016
Weitere Termine: 12. - 15. 10. 2016
Weitere Infos siehe auch: http://www.deutscheoperberlin.de
http://www.andre-sokolowski.de
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