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nachDRUCK # 5

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Rosinenpicken (408)

Nichts

für Kinder,

also nicht

unbedingt



(C) RSB

Bewertung:    



Als "ein I-Punkt auf den großen Wagnerzyklus des RSB aus den Jahren 2010 bis 2013" war dann jetzt - lt. Vorwarnung auf der betriebsinternen Homepage des über die Stadtgrenzen hinaus bekannten und berühmten Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin - die punktgenau am Weihnachts-Vorabend in der Philharmonie Berlin als ein No-Family-Hype angesetzte konzertante Aufführung von Humperdincks Hänsel und Gretel gedacht; wortwörtlich hieß es da: "Die Anfangszeit und die Preisstruktur weisen darauf hin, dass keine der an den Theatern üblichen Familienvorstellungen zu erwarten ist" - das saß!! Ja und so waren dann auch wenig Kinder in der vielleicht schönsten aller schönen Märchenopern, die es auf der Welt wohl gibt, zu dem Konzert zu seh'n.

Für Marek Janowski wäre halt das Werk "eine kompositorisch höchst seriöse Fortführung der musikalischen Errungenschaften von Richard Wagner". Und nicht unähnlich hätte es sicher auch der Dirigent Mark Elder seiner Zeit gesehen, als er vor genau 10 Jahren H & G mit den Berliner Philharmonikern (im selben Saal) darbot; auch "damals" schon bevorzugt für Erwachsene bestimmt gewesen - aber wenigstens durften in diese Aufführung die zufälliger Weise mitgeführten Kinder gratis rein...

*

Das orchestrale Aufgebot ist in der Tat enorm; so ungefähr könnte die Götterdämmerung besetzt gewesen sein. Das ist ganz selbstverständlich kongenial im Sinne des durch den Janowski all die Jahre, seit er da war, "opernreif" getrimmten Vorzeigeklangkörpers deutscher Prägung. Erst durch ihn und es (das RSB) wurde und wird akustisch offenbar, dass letzten Endes Humperdinck mit H & G dann eine Wagner-Oper sozusagen imitierte resp. imitieren wollte; musikalisch, wohl gemerkt.

Aus diesem schlichten Grund hatten es freilich die Gesangssolisten nicht ganz leicht, gegen die sich lautstark und vehement behauptenden Instrumentalmassen in praxi zu behaupten - am perfektesten geriet der Gegenangriff jedoch Christian Elsner! Jener sang UND spielte eine Knusperhexe, wie man sie seither wohl nie/noch nie erlebt zu haben meinte; Elsner (der ja selber Kinderbücher schreibt!!) kommt unverstellter Maßen als ein echter Freund der Kinder 'rüber. Jedes Wort ist bei ihm zu verstehen - die Geschichte, die er Preis gibt, könnte Elsner auf den Leib geschrieben worden sein. Und ausgerechnet er - so wie es scheint - ist die derzeit weltbeste Knusperhexe, die man sich nur denken kann. Einfach grandios!!

Der Kinderchor der Staatsoper Unter den Linden sang dann auch sehr schön.

Andre Sokolowski - 23. Dezember 2016
ID 9767
HÄNSEL UND GRETEN (Philharmonie Berlin, 23.12.2016)
Konzertante Aufführung

Albert Dohmen (Peter, Besenbinder)
Ricarda Merbeth (Gertrud, sein Weib)
Alexandra Steiner (Gretel)
Katrin Wundsam (Hänsel)
Christian Elsner (Hexe)
Alexandra Hutton (Taumännchen)
Nora Lentner (Sandmännchen)
Kinderchor der Staatsoper Unter den Linden
Choreinstudierung: Vinzenz Weissenburger
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Dirigent: Marek Janowski


Weitere Infos siehe auch: http://www.rsb-online.de


http://www.andre-sokolowski.de

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