Bundesjugendballett
INFINITE IDENTITIES
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Bewertung:
Das Bundesjugendballett wolle - lt. einer schönen Selbstdarstellung auf der eignen Website - "in Bewegung" sein:
"Die Tänzerinnen und Tänzer haben zwei Jahre Zeit gemeinsam zu arbeiten. Sie haben ihre Ausbildung abgeschlossen. In der Compagnie sind sie acht Erste Solisten und acht Gruppentänzer. Gleichzeitig. Auf diesem schmalen Grat tanzen sie und schauen trotzdem nach links und rechts. Sie sind Tänzer und auch Choreografen. So bilden sie ihre künstlerische Persönlichkeit aus und bereiten sich vielseitig auf den Beruf vor. Und, weil sie vorausschauend denken, auch auf die Zeit danach. Sie sind belastbar. Sie sind beweglich.
Sie sehen die gemeinsamen zwei Jahre als eine einzigartige Chance. Weil es hier andere Regeln und Pflichten gibt als in einer gestandenen Compagnie. Deshalb fühlen sie sich leichter. Das bedeutet aber auch weniger Annehmlichkeiten. Weil sie sich ihr Publikum erst erarbeiten müssen. Genauso wie ihr Repertoire. Sie sind sich nicht zu schade. Das, was sie tanzen wollen, erfinden und erarbeiten sie selbst oder gemeinsam mit anderen jungen Choreografen.
Sie öffnen sich anderen Tanzformen, ohne die Tradition zu verraten. Denn: Sie sind eine Ballettcompagnie. Nur die klassische Technik gibt ihnen Spielraum. Darum wollen sie technisch besser werden. Das Wichtigste, was sie als Tänzer besitzen, ist ihr Körper. Sie profitieren von Anleitung und Unterstützung erfahrener Lehrer. Sie arbeiten am Ballettzentrum Hamburg und bereichern die Tanz- und Kulturszene der Stadt und des gesamten Landes. Der Bund fördert sie. Sie stammen aus sieben verschiedenen Nationen und sprechen doch eine Sprache: Bewegung.
Und sie wollen bewegen."
(Quelle: bundesjugendballett.de)
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Beim Jugendorchesterfestival YOUNG EURO CLASSIC war es letzten Freitagabend mit ca. einem Dutzend kleiner und kleinerer Choreografien im Konzerthaus Berlin zu Gast - es ließ sich von Lukas Stepp sowie Elena Rindler (beide Violine), dem Bratschisten Kellen McDaniel, dem Cellisten Martin Leo Schmidt, dem Flötisten Emiliano Zenodocchio, dem Klarinettisten Christoph Schneider und der Pianistin Aike Errenst kammermusikalisch begleiten.
Der bühnentechnische Aufwand für dieses einmailige Gastspiel ist enorm! Das gesamte Orchesterpodium des Konzerthauses ist mit einem Tanzboden bedeckt und als nach vorn offene schwarze Riesenbühne eingerahmt. Auf der bevorhangten Rückwand erfolgen Videoprojektionen. Links vorn sitzen die sieben Musiker. Über stilisierte Gassen rechts und links erfolgen die Auftritte der jeweiligen Protagonisten.
Das vom Starchoreographen als wie Bundesjugendballett-Intendanten John Neumeier zusammengestellte Programm [s. u.] bemüht sich vehement um die Vermittlung eines Roten Fadens, der schlussendlich allzu allgemein und nicht sehr aufschlussreich (als Klammer) konstruiert erscheint. Wir haben freilich schnell "begriffen", dass es sich selbstredend auch um jeweilige Einzeldarstellungen aller mitgewirkt habenden Tänzerinnen und Tänzer handeln soll und sollte, und dagegen gibt's auch überhaupt nichts einzuwenden...
Also: Reinweg optisches Vergnügen bei dem Anblick all der schönen jungen Stars.
Und sowieso: Die hochgenialen Musiker - 'ne Wucht!!!
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© studio visuell | Bildquelle: young-euro-classic.de
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Andre Sokolowski - 10. August 2015 ID 8805
INFINITE IDENTITIES (Konzerthaus Berlin, 07.08.2015)
Today | Prologue
Choreografie: Bundesjugendballett
Musik: Gustav Mahler, "Ging heut‘ morgen übers Feld"
(Arr. Aike Errenst)
Tänzer: Bundesjugendballett & Just Us Dance Theatre
Face to Face
Choreografie: Wubkje Kuindersma
Musik: Gustav Mahler, Klavierquartettsatz a-Moll
Tänzer: Maria del Mar Hernández, Hélias Tur-Dorvault und Pascal Schmidt
Errors in Perfection
Choreografie: Joseph Toonga
Musik: Philip Glass, Knee Play
Tänzer: Grace Bowen, Giorgia Giani, Jennifer Catherine Hayes, Minju Kang, Nina
Lee, Federica Ricciardello, Nicolas Gläsmann, Yehor Hordiyenko und Pascal Schmidt
Digital Skin
Choreografie: Wubkje Kuindersma
Musik: Maurice Ravel, Klavierkonzert G-Dur - Adagio assai (2. Satz) (Arr. Sebastian Raffelsberger)
Tänzer: Bundesjugendballett
Revealance of Privacy
Choreografie: Joseph Toonga
Musik: Dmitri Schostakowitsch, Trio e-Moll für Violine, Violoncello und Klavier op. 67 - Allegro con brio (2. Satz)
Tänzer: Minju Kang und Pascal Schmidt
Battling Individuality
Choreografie: Hélias Tur-Dorvault
Musik: Dmitri Schostakowitsch, Trio e-Moll für Violine, Violoncello und Klavier op. 67 - Allegretto (4. Satz)
Tänzer: Grace Bowen, Giorgia Giani, Maria del Mar Hernández, Jennifer Catherine Hayes, Minju Kang, Nina Lee, Federica Ricciardello, Nicolas Gläsmann, Yehor Hordiyenko und Pascal Schmidt
Beyond Freedoms’ Borders
Choreografie: Pascal Schmidt
MSG
Musik: Aike Errenst, »What r u up 2?«, »Elaborated«
D-Code
Musik: Guillaume Connesson, Techno Parade
Tänzer: Bundesjugendballett & Just Us Dance Theatre
Eternal Finity
Choreografie: Joseph Toonga
Musik: Johannes Brahms, Klarinettenquintett op. 115 - Larghetto (2. Satz)
Tänzer: Grace Bowen, Giorgia Giani, Jennifer Catherine Hayes, Minju Kang, Nina Lee und Federica Ricciardello
Tomorrow | Epilogue
Choreografie: Bundesjugendballett & Just Us Dance Theatre
Musik: Gustav Mahler, Urlicht (Arr. Aike Errenst)
Tänzer: Bundesjugendballett & Just Us Dance Theatre
Gast-Tänzerinnen vom Just Us Dance Theatre:
Grace Bowen, Jennifer Catherine Hayes und Nina Lee
Musikerinnen und Musiker:
Lukas Stepp (Violine), Elena Rindler (Violine), Kellen McDaniel (Viola), Martin Leo Schmidt (Violoncello), Emiliano Zenodocchio (Flöte), Christoph Schneider (Klarinette) und Aike Errenst (Piano)
Koproduktion mit dem Musikfestival Heidelberger Frühling
Premiere: Heidelberg 2015
Weitere Infos siehe auch: http://www.young-euro-classic.de
Post an Andre Sokolowski
http://www.andre-sokolowski.de
Rosinenpicken
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