Kölsche
Weihnachten
SU KLINGK KÖLSCH ZOR CHRESSDAGSZIGG
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Le Quatuor Romantique mit Anna-Maria Smerd, Joachim Diessner, Pascal Schweren (Reihe hinten, v.l.n.r.) und Edward John Semon (vorn) | Foto (C) Jörn Neumann
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Bewertung:
Dass das schon mal klar ist: Kölsch ist eine Sprache! (Und kein Dialekt!! bloß so was nicht in Gegenwart von KölnerInnen sagen.) JP Weber - das dichtende und mandolierende Urgestein, in der Kölner Musikszene auch "Die Flitsch" ("Mandoline" auf Kölsch) genannt - verwies in seinem schönen Viertelstundeninterview, das auf philharmonie.tv zu sehen (und zu hören!) ist, auf dieses linguistische Fast-Missverständnis.
Also sagen wir es so:
Es ist (die auch als Repurarisch apostrophierte) "eine der drei großen Rheinisch genannten Sprachgruppen" und "wird in Köln und in Varianten im Umland gesprochen. Anstelle der Original Kölner Mundart wird häufig ein abgemilderter rheinischer Regiolekt als Umgangssprache benutzt (allerdings mit oft typischem Kölner Tonfall, was von Außenstehenden gelegentlich für 'Kölsch' gehalten wird)."
(Quelle: Wikipedia)
Auf alle Fälle klingt es [für so Außenstehende wie mich] gefällig, offenherzig also freundlich und versöhnlich, ja und meistens tut es gute Laune fabrizieren, wenn im nahen oder weiten Umfeld Kölsch zu hören ist; "et es wie et es".
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In der fast ausverkauften Kölner Philharmonie galt es jetzt - auch aus dem obig kurz benannten Anlass - Kölsche Weihnacht unterhalb der Formel Su klingk Kölsch zor Chressdagszigg zu zelebrieren. Fast drei Stunden lang, hintereinander weg. Ein Mega-Publikumsmagnet, ein Kölscher Kracher ohne jeden Zweifel:
Los ging es mit Le Quatuor Romantique [s. Foto o. re.]; die Gruppe musizierte ein vierstückiges Medley aus dem Tschaikowsky-Nussknacker, anschließend noch den sog. "Weihnachtsmarsch" von Sigismund Schneider.
Dann trat der (auf Kölsch, versteht sich) Moderierende Hans-Georg Bögner auf das Podium, um ab da neun Aufeinanderfolgen dieses alles in Allem scheinbar doch recht lose und mehr zufällig zusammengerührten Nummernprogrammes nach und nach dann anzusagen...
Mit Maria Jonas, einer weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten und beliebten "Trobairitz", und ihrem Ensemble Ars Choralis Coeln kamen vier mittelalterliche Weihnachtsweisen zu Gehör. Dann band das Frauenoktett noch das Publikum mit ein, um flugs mit ihm "In dulci iubilo" zu singen.
Elfi Steickmann, eine Kölsche Mundartdichterin, las anschließend "Dä jolde Händsche"...
Kratz un Krätzje sowie [nach der Pause] JP Weber oder Stefan Knittler und Band erfreuten allgemein mit Kölschen Pur-Einlagen; allerdings - für mich [als Außenstehendem als wie der Sprache dieses schützenswerten Naturvolks ganz und gar Unmächtigem] waren das Alles dann, in summa sozusagen, böhmische Dörfer: Ja nje panimaju.
Dinner for One-mäßig entpuppte sich das großartige Alkoholikerinnen-Großsolo von Alice Herrwegen! [Mein eigentliches Highlight dieses abendlichen Kölsch-Events.]
Und dass die hochsympathischen Sängerinnen und Sänger des Chors der "Fründe vun der Akademie för uns kölsche Sproch e.V." bis zum Schluss auf ihren schönen Gruppenauftritt warten mussten, fand ich [Außenstehender] dann schon etwas daneben. Hätte also liebend gern noch viel, viel mehr mit denen live erlebt gehabt!
Sehr ausgelassenes Mitsinge-Doppel zum Finale à la "bin ne Kölsche Jung" - - bis dass danach der Saal zum Kochen geriet.
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Mitwirkende von Su klingk Kölsch zor Chressdagszigg in der Kölner Philharmonie Foto (C) Jörn Neumann
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Andre Sokolowski - 22. Dezember 2018 ID 11115
SU KLINGK KÖLSCH ZOR CHRESSDAGSZIGG (Kölner Philharmonie, 21.12.2018)
Mitwirkende:
Alice Herrwegen
Elfi Steickmann
Ars Choralis Coeln
Maria Jonas, Sopran und Leitung
Chor der "Fründe vun der Akademie för uns kölsche Sproch e.V."
Andreas Biertz Leitung
Le Quatuor Romantique
Anna-Maria Smerd, Violine
Edward John Semon, Violoncello
Joachim Diessner, Harmonium
Pascal Schweren, Klavier
Kratz un Krätzje
Wolfgang Jaegers, Akkordeon
Norbert Faßbender, Mandoline
JP Weber Mandoline, Gesang
Stefan Knittler & Band
Hans-Georg Bögner, Moderation
Weitere Infos siehe auch: https://www.koelner-philharmonie.de
http://www.andre-sokolowski.de
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