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Premierenkritik

Robin in

den Seilen



A Midsummer Night´s Dream an der Deutschen Oper Berlin | Foto (C) Bettina Stöß

Bewertung:    



Mit A Midsummer Night’s Dream setzt Donald Runnicles seinen mit Peter Grimes (2013) an der DOB begonnenen Benjamin-Britten-Zyklus fort; auch Billy Budd (2014), Tod in Venedig (2017) liefen hier bereits...


"Kaum ein anderes Werk der Weltliteratur atmet derart Musik wie William Shakespeares Ein Sommernachtstraum. Elfen tanzen nachts im sommerlich verzauberten Wald und singen die Feenkönigin Titania in den Schlaf. Musik begleitet die Hochzeitsfeier des Königspaars Hippolyta und Theseus sowie der jungen Liebespaare Hermia und Lysander und Helena und Demetrius – wenn sie sich nach einem erotischen Reigen des Begehrens und Enttäuschens, der Verwechslungen und Verwirrungen in der Mittsommernacht letztlich gefunden haben. Und Musik erklingt auch im derb-lustigen Spiel im Spiel Pyramus und Thisbe – aufgeführt von sechs 'hochbegabten' Handwerkern.

Über die Jahrhunderte hat
Ein Sommernachtstraum Musiker inspiriert. Als dauerhaft erfolgreiche Oper kam das Stück aber erst gut 360 Jahre nach seiner Entstehung auf die Bühne, mit Brittens 1960 uraufgeführter Vertonung. Hierfür hatte er den shakespearschen Originaltext eingerichtet und ihn als ein märchenhaft leichtes, immer wieder geistreich mit Referenzen an die Operngeschichte spielendes Meisterwerk vertont."

(Quelle: deutscheoperberlin.de)

*

Der junge US-amerikanische Sänger und Musiktheaterregisseur Ted Huffman (der bereits mit 12 als Tosca-Hirte debütierte und paar Jahre später schon das Greenwich Music Festival begründete) hat jetzt mit einem schönen Text auf dem betriebsinternen Blog der DOB das Fischerörtchen Provincetown auf Cape Cod, wo er einmal jährlich, seit er in Europa arbeitet und lebt, auf Urlaub ist, inspirationsquellig beschrieben; und dort gäbe es dann auch so einen schönen Wald, welcher demjenigen aus Shakespeares Sommernachtstraum irgendwie verwandt wäre: "Der Wald ist die Oase des Feenpaars Oberon und Tytania - und für die menschlichen Liebespaare, so wie dieser Ort auf Cape Cod ein Zufluchtsort für queere Leute ist. Auch der Komponist Benjamin Britten und sein Lebenspartner, der Tenor Sir Peter Pears, schufen sich übrigens so eine Oase, fernab des Trubels in der Metropole London."

Merkwürdigerweise gibt es allerdings in Huffmans Inszenierung keinen Wald, keine Oase oder sonst was Ähnlichoptisches zu sehen - kann aber auch möglich sein, dass Marsha Ginsberg (die fürs Bühnenbild Verantwortliche) es besonders aufschlussreich oder interessant erachtete, am besten gar nichts (außer einem mit paar abgestellten Requisiten [1 hohe Stehleiter, 1 gelbe Pappmondsichel, 2 baquettfarbene Pappwolken und einem halben Dutzend Stühle] konzipierten Bühnenraum) groß aufgebaut haben zu müssen; "Bühnenkunst" halt; aber wenigstens hatte der Lichtdesigner D.M. Wood den dritten Akt in auffälliges Rot getaucht.

Von allen Britten-Opern, die ich bisher sah und hörte, machte (doch nicht etwa wegen dieser meistens unkomisch sich mitteilenden Produktion?) A Midsummer Night's Dream den unerwartbar langweiligsten Eindruck. Ich verstand es nachgerade nicht, warum der Komponist partout eines der untoppbarsten Shakespeare-Stücke dramaturgisch abspecken sowie vernoten musste; doch egal. Ich muss mir's ja nicht nochmal antun.

Jami Reid-Quarrell (als Puck Robin) hielt sich in akrobatischer Gekonntheit beim Herunter- und Hinaufschweben stets sicher in den Seilen; großartig gemacht!

Von den GesangssolistInnen waren Jeanine De Bique (als Helena) sowie James Platt (als Bottom) ganz besonders auffällig und gut.

Der sensationelle Kinderchor der Deutschen Oper Berlin wurde unter Verantwortung von Annemarie Woods als Zombie-Elfen-Nachtverein verkleidet (und geschminkt); zum Fürchten süß.

* *

Es war und ist (für mich) der bis dahin vergessenswerteste der stattgefunden habenden vier Britten's an der DOB.




A Midsummer Night´s Dream an der Deutschen Oper Berlin | Foto (C) Bettina Stöß

Andre Sokolowski - 27. Januar 2020
ID 11960
A MIDSUMMER NIGHT´S DREAM (Deutsche Oper Berlin, 26.01.2020)
Musikalische Leitung: Donald Runnicles
Inszenierung: Ted Huffman
Bühne: Marsha Ginsberg
Kostüme: Annemarie Woods
Licht: D. M. Wood
Choreografie: Sam Pinkleton
Choreografie (Puck): Ran Arthur Braun
Kinderchor: Christian Lindhorst
Dramaturgie: Sebastian Hanusa
Besetzung:
Oberon ... James Hall
Tytania ... Siobhan Stagg
Puck ... Jami Reid-Quarrell
Theseus ... Padraic Rowan
Hippolyta ... Annika Schlicht
Lysander ... Gideon Poppe
Demetrius ... Samuel Dale Johnson
Hermia ... Karis Tucker
Helena ... Jeanine De Bique
Bottom ... James Platt
Quince ... Timothy Newton
Flute ... Michael Kim
Snug ... Patrick Guetti
Snout ... Matthew Peña
Starveling ... Matthew Cossack
Cobweb ... Markus Kinch
Peaseblossom ... Lola Violetta Haberstock
Mustardseed ... Selina Isi
Moth ... Chiara Annabelle Feldmann
Kinderchor und Orchester der Deutschen Oper Berlin
Premiere an der Opéra Orchestre National Montpellier Occitanie: 8. Mai 2019
DOB-Premiere war am 26. Januar 2020.
Weitere Termine: 29.01. / 01., 06., 22.02.2020
Koproduktion der Opéra Orchestre National Montpellier Occitanie und der Deutschen Oper Berlin


Weitere Infos siehe auch: https://www.deutscheoperberlin.de


http://www.andre-sokolowski.de

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