DOB-Karfreitagshype 2019 mit dem
Parsifal von Philipp Stölzl
Inklusive des "...und lachte!"-Schreis von Elena Pankratova
Bewertung:
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Mit "Bibelstunden unter Zeitlupe" betitelten wir unsere 2012er Rezension zum Parsifal von Philipp Stölzl, der - nachdem er zwei Jahre zuvor bereits mit seinem sensationellen Rienzi an der Deutschen Oper debütierte - Wagners Bühnenweihfestspiel das szenisch angedeihen ließ, was es von seiner zähläufigen Story so enthält: viel Pseudobibelzeugs mit viel, viel hartleibigem Handlungsfluss. Uns hatte damals Stölzl's Sicht der Dinge, die das Alles ziemlich schräg und also auch mit angereichertem Humor zu brechen wusste, gar nicht mal so schlecht gefallen; ja und damals taten wir bereits beschließen, uns die Inszenierung irgendwann dann nochmal anzugucken, dass wir dann vielleicht das Eine oder Andere, was uns zur damaligen Zeit vielleicht nicht/noch nicht aufgefallen war, hinzuentdeckten. Gestern (am Karfreitag) war es endlich dann soweit:
Wir registrierten, dass sehr viele der bewegten Bilder etwas Montypythonhaftes hatten; war uns so dann "damals" noch nicht aufgefallen.
Und wir konstatierten - rein vom Musikalischen her - , dass Sir Donald Runnicles mit seiner extraordinären Ausgedehntheit des von ihm bestimmten "Tempos" zwar zu einen glaubwürdigen Langzeitweltrekord zu dringen drohte, diese Art von Langzeitlaune allerdings dann konzeptionell nicht weiter nachvollziehbar war, was wiederum zur Folge hatte, dass man spätestens im Dritten Akt allen privaten Kampf gegen das müdigkeitsbedingte Abgesacktsein allgemeinster Art letztendlich aufgegeben hatte; mein Dahindämmern, als Beispiel nur, wurde dann erst wieder bei allmählichem Anschwellen des Schlussbeifalls gestört. [Seltsam, dass mir das "damals" nicht/noch nicht passierte.]
Die erfolgte Neu-Besetzung ließ sich hören: Brandon Jovanovich (Parsifal) und Elena Pankratova (Bayreuther Kundry) fielen ganz besonders ins Gewicht.
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Nochmal will ich jetzt allerdings die Produktion bestimmt nicht sehen; nein, es reicht nun.
Sowieso habe ich längst ein Überfressenheitsstadium in puncto Parsifal erreicht.
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Andre Sokolowski - 20. April 2019 ID 11362
PARSIFAL (Deutsche Oper Berlin, 19.04.2019)
Musikalische Leitung: Donald Runnicles
Inszenierung: Philipp Stölzl
Co-Regie: Mara Kurotschka
Bühnenbild: Conrad Moritz Reinhardt und Philipp Stölzl
Kostüme: Kathi Maurer
Licht: Ulrich Niepel
Chöre: Jeremy Bines und Christian Lindhorst (Kinderchor)
Mit: Mathias Hausmann (Amfortas), Andrew Harris (Titurel), Günther Groissböck (Gurnemanz), Brandon Jovanovich (Parsifal), Derek Welton (Klingsor), Elena Pankratova (Kundry) u.a.
Opernballett der Deutschen Oper Berlin
Kinderchor und Chor Deutschen Oper Berlin
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Premiere war am 21. Oktober 2012.
Weiterer Termin: 21.04.2019
Weitere Infos siehe auch: http://www.deutscheoperberlin.de
http://www.andre-sokolowski.de
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