35. Internationales Festival TANZ IM AUGUST
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Taoufiq Izeddiou
Hmadcha
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Bewertung:
Der marokkanische Choreograf und Tanzpädagoge Taoufiq Izeddiou (48) gastierte gestern Abend mit seinen acht Tänzern (Kamal Aadissa, Saïd Ait Elmoumen, Oualid Abdelhak Dkouk, Abdel Mounim Elallami, Moad Haddadi, Saïd El Haddaji, Mohamed Lamqayssi, Hassan Oumzili) und ihm selbst - er war dann plötzlich, ab dem dritten Drittel seiner zirka 70-minütigen Performance Hmadcha, mit auf der Bühne, trug einen Hut aus Blech, auf dem er später mit zwei Klöppeln Schlagzeug spielte und diverse Texte auf Französisch in ein Mikro sprach - im Radialsystem.
"'Hmadcha' ist benannt nach einer Sufi-Bruderschaft, die im 17. Jahrhundert in Marokko gegründet wurde. Inspiriert von deren spirituellen Festen, verbinden sich Tradition und Gegenwart: Trance und bestimmte Atemtechniken werden zur Praxis des gemeinsamen Wiederauftauchens nach einer Krise. Die minimalistische Bühne gibt dabei Raum für rasende Bewegung und für Stadien der Erschöpfung. Kurz gesagt: für einen Ritus der Transzendenz." (Quelle: tanzimaugust.de)
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Das war schon toll, wie diese nacheinander auftretenden Tänzer all das [s.o.] mir vermittelten oder (noch besser:) zu vermitteln versuchten.
Erst der eine, dann ein weiterer, darauf ein dritter usf. - bis alle acht gegen das anfangs sonnengelb-orange und nachher weiß-grelle Licht, das sie von einer ziemlich großen Leinwand linkerseits von ihnen "anblendete", rannten resp. sich in unterschiedlicher Lauf- oder Schrittart zubewegten; alle irgendwie in einer merkwürdigen Trance.
Der Rhythmus der elektronisch gemixten Klänge war pochend und anfangs unterlegt mit Gischt-Geräuschen, halt so wie am Meer.
Nach einer Dreiviertelstunde wechselte das an und für sich abwechslungsreiche Eintänzer-Programm in paarige Gesten; zärtlich umarmten sich je zwei der acht, leichte Erschöpfungsmomente wurden offensichtlich.
Dann ein Gitarrensolo à la Jimi Hendrix, etwas später relativ eindimensionale Klaviermusik, wie sie beispielsweise auch Philip Glass hätte komponieren können (vielleicht war's sogar Musik von ihm); zwischendurch und im Hintergrund englischer Sprechtext, dessen deutsche Übersetzungen auf einem Beipackzettel, den ich mir vor Beginn der Performance griff, zu lesen waren; ich pickte mir so Stichworte wie "Teufel", "Pizza", "Spitzel", "Youssef", "Gott mag Sex", und immer wieder "Youssef" sowie "dieser Gott" etc. pp. heraus...
Ja und nachdem dann Taoufiq Izeddiou mit auf die Bühne kam, wurde es ziemlich entertainhaft, also redete und redete und redete er... und schlussendlich wechselte sein Angeredetsein ins Singen (Chor der Acht), und außerdem griff das Oktett der Tänzer abschließend zu marokkanischen Tam-Tams und trommelte und sang und tat sonach eine gigantisch gute Laune verbreiten; das alles brachte den Saal zum Kochen: Macht der Folklore!
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Hmadcha von Taoufiq Izeddiouc| (C) Agnès Mellon
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Andre Sokolowski - 23. August 2023 ID 14347
Hmadcha (Radialsystem, 22.08.2023)
Choreografie: Taoufiq Izeddiou
Mit: Kamal Aadissa, Saïd Ait Elmoumen, Oualid Abdelhak Dkouk, Abdel Mounim Elallami, Moad Haddadi, Saïd El Haddaji, Taoufiq Izeddiou, Mohamed Lamqayssi und Hassan Oumzili
Sounddesign: Mohamed Lamqayssi und Saïd Ait Elmoumen
Lichtdesign: Ivan Mathis
Ton, Licht, Technische Leitung: Marine Pourquié
Produktionsmanagement: Barbara Perraud
Produktionskoordination Marokko: Ghizlane Boulouaert
Produktion Anania Danses
Gastspiel bei TANZ IM AUGUST 2023
Weitere Infos siehe auch: https://www.tanzimaugust.de
https://www.andre-sokolowski.de
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