Einfach sexy
LOVETRAIN2020 von und mit Emanuel Gat Dance
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Emanuel Gat | Foto (C) Jubal Battisti
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Bewertung:
Zweimal schon war es mir vergönnt bei Tanz-Performances der im französischen Instres beheimateten Company Emanuel Gat Dance zugegen gewesen zu sein - zum einen bei The Goldlandbergs (im Rahmen des Berliner Festivals TANZ IM AUGUST), zum anderen bei Sunny (ebenda), und beide Male waren es v.a. optische Genüsse, an die ich mich nachträglich so spontan erinnere; es sah schon sexy aus, wie sich die sehenswerte Truppe so bewegte, freilich tat ich mich daher mehr auf das Oberflächliche sprich Körperästhetische der beiden Produktionen fokussieren als statt ihrer einen irgendwie erahnbaren geistigen und auch emotionalen Tiefgang, den ich dort mitnichten feststellte, vergeblich zu ergründen.
Und nicht unähnlich erging es mir dann diesmal wieder:
"Eine Feier des Tanzes mit Konzertfeeling, eine expressive Expedition in alle Facetten des Daseins, eine choreografische Ode an den Sound und die Stimmung der 1980er-Jahre – all das ist LOVETRAIN2020, ein zeitgenössisches 'Musical' für 14 Tänzer*innen zu den Songs des britischen Duos Tears for Fears aus den 1980er-Jahren. Uraufgeführt inmitten der COVID-19-Pandemie im Oktober 2020, zeigt die Arbeit nicht nur die Kraft der Körper und der Gemeinschaft, sondern schlägt auch einen Bogen zur Musikgeschichte: Mit Tears for Fears setzte ein weltweiter Aufschwung der britischen Popmusik ein, der in LOVETRAIN2020 Widerhall findet." (Quelle: berlinerfestspiele.de)
Der israelische Tänzer, Choreograf und Companygründer Emanuel Gat (54) ließ also seine Tänzerinnen und Tänzer intensiv diese Musik [s.o.] hören, verinnerlichen und mit ihren Körperausdrücken "nachstellen", was hochsinnlich aussah (Kostüme: Thomas Bradley & Wim Muyllaert) und schlicht Freude beim Betrachter erzeugte dieses alles auf der Bühne vorgetanzt zu kriegen. Zwischendurch gabs auch paar dramaturgisch wenig nachvollziehbare und völlig stumme Kunstpausen, in denen die Companymitglieder irgendwie "auf sich allein gestellt" agierten; das erledigten sie fantasiereich und aufs Professionellste und mit viel auspuffendem Theaternebel unterstützt.
Ich selbst bekenne ungeniert, dass ich kein Fan der nervenden Musik von den zwei Tears for Fears bin, aber (wie schon angedeutet:) sexy nachbereitet fand' ich sie dann allemal.
Tanz hat halt immer oder meistens auch eine prickelnd erotisierende Komponente, und schon deshalb war und würde "es" nie langweilig.
Kommt ruhig mal wieder!
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Emanuel Gat Dance, LOVETRAIN2020 | Foto (C) Julia Gat
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Andre Sokolowski - 22. Januar 2023 ID 14013
LOVETRAIN2020 (Haus der Berliner Festspiele, 21.01.2023)
Choreografie und Licht: Emanuel Gat
Kostüme und -gestaltung: Thomas Bradley und Wim Muyllaert
Garderobe: Marie-Pierre Callies
Musik: Tears for Fears
Lichttechnik: Guillaume Février
Tontechnik: Frédéric Duru
Mit: Eglantine Bart, Thomas Bradley, Robert Bridger, Gilad Jerusalmy, Péter Juhász, Michael Loehr, Emma Mouton, Eddie Oroyan, Rindra Rasoaveloson, Ichiro Sugae, Karolina Szymura, Sara Wilhelmsson und Jin Young Won
UA bei Montpellier Danse: 3. Oktober 2020
Eine Produktion von Emanuel Gat Dance: Mélanie Bichot, Marjorie Carré
Weitere Infos siehe auch: https://emanuelgatdance.com/
https://www.andre-sokolowski.de
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