Im neuen
Domizil
VIEL LÄRM UM NICHTS mit der Shakespeare Company Berlin
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Bewertung:
Als ich vor zirka einem Jahr den Kaufmann von Venedig sah, war das noch in dem alten Domizil der Shakespeare Company Berlin - aber da saß sie quasi schon auf ihren Umzugskisten, und sie brauchte für ihr neues Domizil (dem so genannten "Theater am Insulaner") noch so an die 30.000 Euro, um es "mit einer wunderschönen Holzfassade zu verkleiden". Nein, es dauerte auch gar nicht mal so lange, bis das Geld per Crowfunding zusammenkam...
Seit Juni also spielt sie hier!
Die Spielstätte ist jetzt - bei Anreise per S-Bahn (Station Priesterweg) - nicht linkerseits des Bahnhofsausgangs, sondern rechterseits, ja und man muss ein ganzes Stückchen laufen, um sie dann zu finden; liegt direkt am "Sommerbad am Insulaner", falls man sie so ohne Weiteres tatsächlich finden sollte; anders ausgedrückt: Die Anbringung von Hinweisschildern, die mit Pfeilen in die Richtung zeigen, wo der Fußgänger dann "richtig" hin müsste, wäre nicht das Verkehrteste.
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"Theater am Insulaner" - das neue Domizil der Shakespeare Company Berlin Foto (C) René Löffler
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Als erste neue Inszenierung - in dem neuen Domizil - tat Thomas Hollaender Viel Lärm um nichts (von Martin Molitor ins Deutsche übersetzt) erledigen. Die Ausstattung mit funktionalem Einheitsbühnenbild und sehenswerten Kleidern stammte von Susanne Ruppert. Hans Petith steuerte ein paar hübsche Liedlein zu dem Lustspiel bei.
"Siegreich und voller Lebenslust kehren Prinz Pedro und seine Begleiter Benedikt und Claudio nach Messina zurück. Kaum angekommen, verliebt sich Claudio in Hero, die Tochter des Gouverneurs. Währenddessen streiten die zwei Wortakrobaten und überzeugten Singles Beatrice und Benedikt darum, wer den anderen mehr verabscheut. Eine ausgeklügelte Verkupplungsaktion der Freunde soll die beiden zueinander führen. Das Happy End scheint zum Greifen nah, aber über die zart geknüpften Bande legt sich der Schatten einer perfiden Intrige. Verleumdungen wandeln Verliebtheit in Verachtung und Freude in Trauer – doch es gibt einen Weg aus diesem Irrgarten der Gefühle." (Quelle: shakespeare-company.de)
Die sechs Schauspielerinnen und Schauspieler - Elisabeth Milarch, Johanna-Julia Spitzer, Vera Kreyer, Thilo Hermann (für den wegen Corona verhinderten Philipp-Manuel Bodner), David Nádvornik und Stefan Plepp - schlüpften in elf Rollen. Ihr Spiel wirkte erwartungsgemäß leicht und heiter, aber irgendwie zog es sich trotzdem quälend hin, was mehr an dem unsäglich breiigen Gequatsche (sprich dem Stück an sich) und weniger an seinen Textableistenden gelegen haben mochte. Doch womöglich lag es auch an meinem eignen Naturell, denn ich verspürte immer schon, seitdem ich ins Theater stiefele, Blockaden bei der Rezeption der Shakespear'schen Komödien, über die ich meistens auch nie lachen kann, obgleich mein tiefstes Inneres zu absoluter Ironie und unbedingten Heiterkeiten neigt. Von Sachverständigen habe ich mir schon paarmal sagen lassen, dass die inszeniererische und v.a. schauspielernde Umsetzung der Lustspiele des Manns aus Stratford-upon-Avon zu dem Schwierigsten, was Regisseuren oder Schauspielern gelingen wollte, zählen würde. Könnte stimmen.
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Viel Lärm um nichts, die neue Produktion der Shakespeare Company Berlin Foto (C) René Löffler
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Andre Sokolowski - 6. Juli 2022 ID 13701
VIEL LÄRM UM NICHTS (Theater am Insulaner, 05.07.2022)
Komödie mit Musik / Übersetzung von Martin Molitor
Regie: Thomas Hollaender
Musik: Hans Petith
Dramaturgie: Miriam Szwillus
Ausstattung: Susanne Ruppert
Licht und Technik: Raimund Klaes
Mit: Elisabeth Milarch, Johanna-Julia Spitzer, Vera Kreyer, Thilo Hermann (statt Philipp-Manuel Bodner), David Nádvornik und Stefan Plepp
Premiere war am 7. Juni 2022.
Weitere Termine: 06.-09., 19.-23.07. / 06.-10., 20.09.2022
Eine Produktion der Shakespeare Company Berlin
Weitere Infos siehe auch: https://shakespeare-company.de/
https://www.andre-sokolowski.de
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