29. November 2009, Premiere an der Deutschen Oper Berlin
DER BARBIER VON SEVILLA
Inszenierung: Katharina Thalbach
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Katharina Thalbach hat mal wieder sehr sehr witzig eine Oper inszeniert - DER BARBIER VON SEVILLA läuft seit 29. November 2009 an der Deutschen Oper Berlin. Ein Freudenfest fürs Publikum!
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Diesmal können wir uns kurz fassen, weil: Es gibt nichts besonders Wichtiges an dieser neuen Deutsche-Oper-Produktion von IL BARBIERE DI SEVIGLIA des Rossini zu berichten... außer dass sie kreischend kindisch inszeniert und allenthalben akzeptabel musiziert gewesen ist - die (freilich unbeabsichtigte) Konkurrenz zum legendären Berghaus-Kammerspiel im Bau der Lindenoper "nebenan" stellt sich selbstredend überhaupt nicht ein.
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Die alterslose Ulknudel von Bühne, Film und Fernsehen, als welche sie nicht nur den bestgelaunt gewesenen Premierengästen dieses nervig anmutenden Abends allvertraut, bekannt und außerordentlich beliebt ist - Katharina Thalbach (die wir meinen) kann ja ausgewiesner Maßen viel viel viel viel mehr als dass sie uns hier, und in bester Absicht freilich, zuzumuten in der Lage war - , hat die Rossini-Oper als ein ausuferndes Spaß- und Spielstück aufgemotzt. Von "Feinheiten" (Personenführung in Beachtung der gewieftesten Beziehungskisten) ganz bewusst und überdeutlich keine Spur! Statt dessen, wie gesagt, ein Übermaß an Spiel & Spaß; Details hier nachzumaln erspar ich mir...
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Ihre sie willig unterstützende und ungestüm hinspielende Solisten-, Chor- und auch Statistentruppe fraß ihr quasi aus der Hand; und so gesehen, ja, natürlich, keine Chance für Betrachter (oder gar den Rezipienten), irgendwelchen "Anstoß" an der Personnage zu nehmen, nein, es menschelt wirklich allerliebst und lustig, alles also ungemein:
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Vielleicht ist Markus Brück als Figaro der derzeit erzkomischste Darsteller im Hause in der Bismarckstraße, stimmlich packt er seine Rolle - sie ist eindeutiges Fremdfach dann für ihn - gerade so; man weiß hiernach nicht richtig, wen und was man eigentlich dann hörte. / Auch Jana Kurucová (Rosina) prägte sich in ihren stimmehrgeizigen Versuchen nicht besonders ein. // Und Lawrence Brownlee (Almaviva) hat zwar ganz extremhoch hohe Höhen, und er koloraturiert auch hübsch und brav, aber er klingt doch irgendwie sehr flachbrüstig und ziemlich leise. /// Dirigent ist Enrique Mazzola, und dem ist ein schöner durchsichtiger Ton vom Stab auf das Orchester in dem hochgefahrnen Graben glückskleehaft, also in seiner zielbewussten Übertragung, wohl gelungen; dafür keinen Einwand, keinen einzigen!
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Fakt ist nun mal eins: Den Leuten hats gefallen. Alle hatten scheinbar gute Laune - außer mir.
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a. so. - red / 30. November 2009 ID 00000004473
DER BARBIER VON SEVILLA an der Deutschen Oper Berlin (Premiere am 29.11.09, 18 Uhr)
Musikalische Leitung: ENRIQUE MAZZOLA
Inszenierung: KATHARINA THALBACH
Bühne: MOMME RÖHRBEIN
Kostüme: GUIDO MARIA KRETSCHMER
Besetzung:
Graf Almaviva ... LAWRENCE BROWNLEE
Bartolo ... MAURIZIO MURARO
Rosina ... JANA KURUCOVÁ
Figaro ... MARKUS BRÜCK
Basilio ... ANTE JERKUNICA
Fiorillo ... NATHAN DE’SHON MYERS
Ambrogio ... ANTJE BRAMEYER
Berta ... HULKAR SABIROVA
Ein Offizier ... BEN WAGER
CHOR DER DEUTSCHEN OPER BERLIN
(Choreinstudierung: THOMAS RICHTER)
ORCHESTER DER DEUTSCHEN OPER BERLIN
Weitere Infos siehe auch: http://www.deutscheoperberlin.de
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