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nachDRUCK # 6

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CD-Besprechung

Mei Fähr Lady von Joseph Berlinger

Ein Bairisch-Crashkurs mit Prof. Ludwig Zehetner u. a.
2CD-Album - Winter 2012/2013



[Hier gebe ich die Informationen wieder, die mir zusammen mit den beiden CD’s zugeschickt wurden:]


Inhalt

Mei Fähr Lady ist kein simpler Sprachkurs, sondern eine witzige Komödie...

Eine Chinesin, ein Norddeutscher und ein Franzose lernen Bairisch...

Mei Ding, eine Chinesin, die sich als Putzfrau durchschlägt, will auf einer Donaufähre arbeiten. Striede, ein Manager aus Norddeutschland, hat sich einen Bauernhof in einem niederbayerischen Dorf gekauft und möchte dort mit seiner Familie den Einheimischen näher kommen. Boulanger, ein Rapper aus Frankreich, hat sich in eine ruppige Kellnerin verliebt.

Sie alle müssen Bairisch lernen, um zu ihrem Ziel zu kommen. Und sie tun es in einem 12-monatigen Kurs bei dem, der diese Spreche kennt wie kein Zweiter: beim „Dialektpapst“ Prof. Ludwig Zehetner (der sich in diesem Stück selbst spielt)...


Vom Theaterstück zum Hörstück

Mei Fähr Lady wurde nach der Uraufführung binnen eines Jahres zu einem Erfolgsstück. Im Regensburger Turmtheater feierte man am 11.11.2012 die 50. ausverkaufte Aufführung. Die Serie geht weiter.

Auch außerhalb Regensburgs ist die Inszenierung immer wieder zu sehen. Gastspiele gab es bisher u. a. in den Kammerspielen Landshut, im Salzstadel Landshut, beim Hörbacher Montagsbrettl, im Maybach-Museum Neumarkt, im Münchner Theater im Fraunhofer...

Nun liegt es auch als grandioses Hörstück auf 2 CD’s vor.


In folgenden Rollen wirken mit

Eva Sixt (Putzfrau Mei Ding), Ludwig Zehetner (Der Dialekt-Professor), Titus Horst (Manager Striede und Rapper Boulanger), Alba Falchi (Sekretärin Anna Albertini), Joseph Berlinger (Buch und Regie), u. a.



[Soweit der Infotext.]

* * *



Ich schaute mir die Packung mit den 2 CD’s erst eine Weile misstraurisch an und fühlte mich nicht zuständig. Aber wer bei KULTURA-EXTRA ist für „Bairisch“ zuständig ...? Immerhin habe ich sozusagen von klein auf gute Beziehungen zum bairischen Dialekt: Mein bedeutend älterer Halbbruder lebte in München und war mit einer waschechten „Eingeborenen“ verheiratet. Also unternahm ich den Versuch, mich der Sache zu nähern.

Zuerst fand ich die Texte sehr langatmig und das chinesisch-bairische Gestotter der Mei Ding unverständlich. Ich schaltete aus – und dann wieder ein. Und langsam kapierte ich die Zusammenhänge. Und langsam begannen mich die sprachwissenschaftlichen Dialekt-Erläuterungen von Professor Zehetner zu interessieren: Sprach-Lehre in Bestform, originell und witzig, immer wieder durch Anekdoten aufgelockert und durch Hinweise auf die historische Entwicklung von Sprache und Dialekten veranschaulicht. Faszinierend fand ich die unglaubliche Fülle bairischer Schimpfwörter sowie die sehr fantasievollen Bezeichnungen für alles, was mit Sexualität zu tun hat.

Es sind 12 Lektionen – für jeden Monat eine - und jeweils 6 auf einer CD. Die Spielzeit beträgt insgesamt 105 Minuten. Die chinesische Schülerin und die beiden Schüler aus Frankreich und Norddeutschland bewältigen ihre Aufgaben unterschiedlich. Dabei kommen auch die „klassischen“ Probleme zum Tragen: das „r“ bei den Chinesen und das „h“ bei den Franzosen. Die sich entwickelnden zwischenmenschlichen Kontakte und Annäherungen der handelnden Personen sorgen für witzige Dialoge. Am Schluss des Bairisch-Kurses steht für die Chinesin, den Norddeutschen und den Franzosen eine Prüfung: Mei Ding besteht sie mit Bravour und erhält vom Professor das Lob, er könne ihr nun nichts mehr beibringen. Die beiden anderen müssen weiter lernen – und der Franzose bittet Mei Ding, ihm Unterricht zu geben. Wer weiß, wohin das führt?!

Im Theaterstück besticht neben der akustischen ja nicht zuletzt die optische Dimension. Doch auch als Hörstück hat der „Bairisch-Crashkurs“ seine Qualitäten – wenn man sich darauf einlässt. Dabei findet die Fantasie weiten Raum, sich die handelnden Personen nach Belieben vorzustellen. So ist für mich die Chinesin Mei Ding jedenfalls nicht groß und blond, wie Eva Sixt sie auf der Bühne spielt...





Armgard Dohmel - 6. Januar 2013
ID 6464


Siehe auch:
http://www.chromart-classics.de





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