Lila
|
Foto (C) Chris van der Burght
|
Vor zwei Jahren oder so waren wir schon mal in dem Violet-Stück von Meg Stuart; war das im RADIALSYSTEM?
Der Titel, immerhin, kam uns doch irgendwie bekannt vor.
Auch der langatmige Anfang mit den vielen Minimalgesten durch die herumstehenden und sich erst mal kaum nach vorn bewegenden Performerinnen und Performer - ihre Namen: Marcio Kerber Canabarro, Varinia Canto Vila, Renan Martins de Oliveira, Kotomi Nishiwaki sowie Roger Sala Reyner - unterhalb der meerhaft rauschenden PC-Klänge des sie kreiert habenden "Live-Musikers" Brendan Dougherty holten wir uns dann peu à peu in die Erinnerung zurück.
Am deutlichsten jedoch fiel's uns wie Schuppen von den Augen (also dass wir Violet schon früher mal gesehen haben mussten), als die imposante und so schöne "Menschenrolle" von den fünf Akteuren absolviert wurde; das sah schon toll aus, wie sie sich da auf- und quasi ineinanderschmiegend dieser kollektiven Fortbewegungsweise zärtlich hinzugeben in der Lage waren!
Und wie Brendan Dougherty auf seinem Schlagzeug, das er vehement und immer aggressiver werdend regelrecht (und analog der Steigerungsattacken in Ravels Bolero) zu verdreschen schien, die spielerische Contenance in Folge mehr und mehr verlor - empfanden wir doch sehr beeindruckend, wenngleich auch etwas hohl.
So hohl wie Violet an sich, was seine (Un-)Dramaturgie betrifft: Es stimmt fürwahr nicht sonderlich plausibel, wenn die Stuart ihre sich total verausgabenden Leute erst mal als Autisten, die sich (und aus was für Gründen wohl auch immer) epileptisch winden müssen, bis zu einer Art von explosiver Weißglut führt, um sie sogleich dann - endlich, dass sie sich auch mal gelegentlich berühren - wieder abtoben zu lassen, um sie danach nochmal, also letztlich, wieder zur Ekstase zu befehligen. Nein, diese Hin-und-her-Emotionalisiererei (o Gott noch mal!) verstanden wir dann wirklich nicht.
Sensationelle Performerinnen und Performer!
|
Foto (C) Ida Jakobs
|
Bewertung der PerformerInnen:
|
Andre Sokolowski - 1. November 2013 ID 7309
VIOLET (HAU2, 30.10.2013)
Choreografie: Meg Stuart
Entwickelt mit: Alexander Baczynski-Jenkins, Varinia Canto Vila, Adam Linder, Kotomi Nishiwaki und Roger Sala Reyner
Performance: Marcio Kerber Canabarro, Varinia Canto Vila, Renan Martins de Oliveira, Kotomi Nishiwaki und Roger Sala Reyner
Live-Musik: Brendan Dougherty
Dramaturgie: Myriam Van Imschoot
Bühnenbild: Janina Audick
Lichtdesign: Jan Maertens
Kostüme: Nina Kroschinske
Technische Leitung: Oliver Houttekiet
Ton: Richard König
Licht: Frank Laubenheimer
Bühne: Pierre Willems
Produktionsleitung: Eline Verzelen
Uraufführung in Essen war am 8. Juli 2011.
Berliner Termine im HAU2: 29. + 30. 10. 2013
Produktion: Damaged Goods (Brüssel). Koproduktion: PACT Zollverein (Essen), Festival d’Avignon (Avignon), Festival d’Automne à Paris (Paris), Les Spectacles vivants – Centre Pompidou (Paris), La Bâtie - Festival de Genève (Genf), Kaaitheater (Brüssel). In Zusammenarbeit mit RADIALSYSTEM V und Uferstudios (Berlin)
Weitere Infos siehe auch: http://www.hebbel-am-ufer.de
http://www.andre-sokolowski.de
|
|
|
Anzeigen:
Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN
Rothschilds Kolumnen
BALLETT | PERFORMANCE | TANZTHEATER
CASTORFOPERN
DEBATTEN & PERSONEN
FREIE SZENE
INTERVIEWS
PREMIEREN- KRITIKEN
ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski
RUHRTRIENNALE
TANZ IM AUGUST
URAUFFÜHRUNGEN
= nicht zu toppen
= schon gut
= geht so
= na ja
= katastrophal
|