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OPEN FOR

EVERYTHING

von Constanza Macras I DorkyPark


Open for Everything von Constanza Macras - Foto (C) Thomas Aurin


In Constanza Macras' Tanz-Musik-Projekt - das jetzt zum Spielzeit-Start der Schaubühne am Lehniner Platz seine Berlin-Premiere hatte - gehts um Ausgrenzung von sog. Minderheiten (in dem aktuellen Beispiel sind es Roma) und um (sie betreffende) Sozialarbeit.

"Seit 2010 recherchiert Macras in Ungarn, Tschechien und der Slowakei Lebensweisen, Tanzstile und Musik der Roma. Im Verlauf dieser Arbeit hat sie ein großes Ensemble aus Roma-Musikern und -Performern, Amateuren unterschiedlichen Alters und Tänzern ihrer KompanieDorkyPark für ihr neues Stück Open for Everything zusammengestellt. Mit viel Selbstbewusstsein erzählen diese sehr unterschiedlichen Menschen von ihrem Leben, von ihren Träumen, Verzweiflungen und Leidenschaften. Es ist eine musikalische und tänzerische Reise durch das Leben der heutigen Roma in Europa, die auf humorvolle Weise Vorurteile, Klischees, Missverständnisse, Gemeinsamkeiten, Traditionen, Diskrimminierung, Armut und Gewalt aufzeigt, aufgreift und mit diesen spielt." (s. http://www.schaubuehne.de)

Und ausgerechnet dann die uns durch deutsche Übertitelung vermittelten (authentischen!) Biografieberichte einiger der Live-Akteure dieses Abends rückten die Geschichte und Geschichten etwas weiter weg vom - zugegebner Maßen mehr ironisch-spielerisch gemeinten - allzu Folkloristischen der insgesamten Show, die freilich einen zwingend faszinierenden Gesamteindruck erbrachte; schon oder allein des fulminanten Geigers/Sängers wegen (dessen namentliche "Zuordnung" [zu seinem Instrument] auf dem Besetzungszettel leider überhaupt nicht möglich war; daher können wir ihn hier auch nicht nennen, schade-schade).

Elik Niv, den wir nun wiederum aus einem anderen Projekt (nicht nur vom Namen her) von früher kennen, spielt in Macras' Rahmenhandlung(en) zum Beispiel einen orthodoxen Juden, der sich - wohl nicht zufällig - ins bunte Treiben des "Zigeunerlagers" mischt [Anmerkung: Die Europäische Union beobachtet beim ungarischen Nachbarn mit viel Unbehagen sowie laut geäußertem Protest eine zunehmend menschenfeindlichere Ghettosierung insbesondere der Roma], um vielleicht auf Parallelen zur Geschichte [Stichwort: Ghetto] hinzuwinken...

Eine deutschsprachige und in Beige gekleidete "Verirrte" auf dem bunten Zirkusplatz (gespielt von Hilde Elbers? [wir erbitten Korrektur, falls es nicht stimmt!]) gibt so zum Schluss der Vorstellung die ganze großzügig-großartige Pallette jeglicher Resentiments gezielten Herrenmenschentums (ironisch, freilich!!) Preis; von den drei "f" ist da die Rede, nämlich dass die Roma "faul" und "fröhlich" sind, ja und was noch? was war das Dritte gleich?? wir haben es bereits vergessen; schade-schade-schade.

Augen, Ohren sind in einem Fort bemüht gewesen, das für sie gerade Augen- oder Ohrenscheinlichste inmitten dieses bunten Festes zu erhaschen.

Überbordender Genuss.



Open for Everything von Constanza Macras - Foto (C) Thomas Aurin


Andre Sokolowski - 11. August 2012
ID 00000006136
OPEN FOR EVERYTHING (Schaubühne Berlin, 10.08.2012)
Inszenierung und Choreografie: Constanza Macras
Dramaturgie: Carmen Mehnert
Bühne: Tal Shacham
Kostüm: Gilvan Coelho De Oliveira
Von und mit: Hilde Elbers, Anouk Froidevaux, Hyoung-Min Kim, Denis Kuhnert, Elik Niv, Markéta Richterová, Emil Bordás, Ádám Horváth, Fatima Hegedüs, Iveta Millerová, Monika Peterová, Viktor Rostás, Zoltán Lakatos, Viktória Lakatos, Rebeka Rédai, Horváth László, Orsós János Norbert, Magdolna Rostás und Ivan Rostás
Musiker: Milan Demeter, Milan Kroka, Jan Surmaj, Petr Surmaj und Marek Balog Zweitbesetzung: Yeri Anarika Vargaas
Berliner Premiere an der Schaubühne war am 10. August 2012
Weitere Termine: 11. - 13. 8. / 14., 16., 17. 9. 2012
Eine Produktion von CONSTANZA MACRAS | DorkyPark und dem GOETHE-INSTITUT in Koproduktion mit Wiener Festwochen, New Stage of National Theatre Prague, Trafó House of Contemporary Arts Budapest, International Theatre Festival Divadelná Nitra, Hebbel am Ufer Berlin, Kampnagel Hamburg, HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste Dresden, Dansens Hus Stockholm und Zürcher Theater Spektakel


Weitere Infos siehe auch: http://www.dorkypark.org


http://www.andre-sokolowski.de



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