Der Geldgott
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Peter Hacks (1928-2003) - Foto (C) http://www.peter-hacks-gesellschaft.de/fotogalerie.html
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Um die 50 Stücke hätte Peter Hacks (1928-2003) geschrieben.
Jetzt gibts eine Offensive durch die Peter-Hacks-Gesellschaft, um dann wenigstens 'nen Bruchteil dieser Dichtungen - Hacks wird ja überhaupt nicht mehr gespielt [und wir versuchten neulich eine laienhafte Antwort auf dieses "Problem" zu geben - siehe unter: Rosinenpicken (187)] - den an diesem Sprachkünstler und seiner Sprachkunst Wohlinteressierten sozusagen Stück um Stück zu offerieren. Olaf Brühl (ein Berghaus-Schüler, Opern-/Schauspielregisseur und Filmemacher; nebenbei gründete er auch jüngst seine Berliner Brûlerie), der Hacks noch selber kannte, würde/wird es (weiter) richten; angefangen hatte er im Juni mit der von ihm eingerichteten szenischen Lesung von Fafner, die Bisammaus in der HABBEMA-Kleinkunstbühne in der Nähe der Berliner Prenzlauer Allee...
Nun kam Der Geldgott an die Reihe. 90 Minuten ging die Lesung (Besetzungsliste s. u.).
Auf den Punkt gebracht handelte es sich - so dem Hören nach - um Dieses hier: Ein junges Griechenpärchen ist verliebt und hätte gern auch Geld, wenigstens etwas mehr als jetzt. Ein altes "Griechenpärchen", die zwei voneinander unabhängig sich in sexueller Wollust auf das junge Griechenpärchen (er auf sie und sie auf ihn) versteiften Lüsterblick & Beutelrock, das außerdem steinreich ist, winkt mit Drachmenscheinchen und erbittet Sexualität als Gegenleistung. Doch das junge Griechenpärchen, und so groß auch die Verführung war und ist, lehnt letzten Endes dankend ab und flüchtet sich ins Glücksfüllhorn o. s. ä. / Auch sind ein paar Randgestalten mit von der Partie; die stören aber kaum... // Und wenn da nicht so von uns Hörern aufgeschnappte hübsche Sätze oder Teilsätze wie beispielsweise "was die Vettel läufig ist" oder "ich such nach deinen Brustwarzen" oder "mein eigner Sohn, was für ein Schwein er ist" oder "komm zu mir, grindiges Ding" oder "Sie Heuchler von einem männlichen Ferkel" usf. gewesen wären, hätten wir wohl nicht so recht gewusst, weshalb uns dann der Hacks'sche Geldgott so gefallen haben sollte...
Gutes Unterhaltungstheater - fast schon erstklassiger Boulevard.
Wir freuen uns auf Fortsetzungen dieser Art.
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Andre Sokolowski - 25. September 2012 ID 6234
DER GELDGOTT (Habbema, 25.09.2012)
Besetzung:
Chremylos ... Niklas Brubach
Fifine, seine Sklavin ... Katrin Jähne
Pluto, der Geldgott ... Michael F. Stoerzer
Fortuna, die Glücksgöttin, seine Mutter ... Chiara Felicita Ceeh
Paupertas, die Göttin der Armut, seine Schwester ... Lisann van Aken
Lüsterblick, ein reicher Alter ... Dominik Bender
Beutelrock, eine reiche Alte ... Bärbel Bösking
Herr Kohr ... Wolfgang Großmann
Regie & Kommentare ... Olaf Brühl
Eine Veranstaltung von HABBEMA - Bühne der Peter-Hacks-Gesellschaft in Kooperation der Berliner Brûlerie mit caracalla.theater berlin e. V.
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