HERZOG BLAUBARTS BURG
QUARTETT
ERWARTUNG
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An der Staatsoper Stuttgart gibt es Aktionstage Neuer Musik. Hier wird dann auch die Trilogie mit HERZOG BLAUBARTS BURG / QUARTETT / ERWARTUNG, die am 30. Mai 2010 Premiere hatte, zum Angebot gestellt. - Nähere Infos unter http://www.staatstheater-stuttgart.de
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Drei Stücke - ohne Pause - in der Stuttgarter Staatsoper
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Die erste Oper handelt von Herzog Blaubart, dem Serien-(Ehe)Frauenmörder, der schon wieder eine Gemahlin auf seine Burg holt - sie ist bereits die siebente. Nach und nach erkennt sie, dass sie sein nächstes Opfer sein wird.
Der Regisseur Thomas Bischoff erzählt diese Geschichte einmal nicht aus der Sicht eines überlegenen Gegenspielers auf seine ängstliche Ehefrau oder sein verknalltes Weibchen. Hier treffen zwei ebenbürtige Charaktere aufeinander.
Judith ahnt, nein, sie weiß von Anfang an, dass in dieser Burg etwas Schlimmes vorgeht. Sie weicht den verkrampften Annäherungsversuchen von Herzog Blaubart aus und besteht darauf, dass in der düsteren Burg eine Türe nach der anderen geöffnet wird. Je mehr Judith eine ihrer Befürchtungen bestätigt sieht, umso mehr drängt sie darauf zu sehen, was sich hinter den anderen Türen verbirgt. Herzog Blaubart wird immer unsicherer. Als sie am Schluss seine ganzen grausamen Geheimnisse aufgeklärt hat, bringt sie ihn um.
Andrea Meláth zeigt als Judith eine energiegeladene Bloßlegerin, gepaart mit großer Stimme und Bühnenpräsenz. Tito You besticht als Blaubart mit Ausstrahlungskraft, deutlicher Diktion, stimmlich rund und wohltönend.
Eine starke Inszenierung – gleich im ersten Drittel der Höhepunkt des Opernabends.
Die Oper "Erwartung" von Arnold Schönberg erzählt die Geschichte einer Frau, die im Wald herumirrt und ihren Geliebten sucht. Als sie ihren sehnsüchtig Angebeteten findet, ist er tot. Anscheinend hat sie selbst ihn umgebracht.
Elena Nebera singt diese Frau hart und metallisch. Leider ist sie nur zu verstehen, wenn gleichzeitig die Obertitel mitgelesen werden. Dieses Einpersonenstück - obwohl noch ein Toter vorn auf der Bühne liegt - ist als konzertante Oper zu verstehen. Denn obwohl Elena Nebera sich um die Leiche herumbewegt, sind Mimik und Gestik eher für ein Konzertpublikum bestimmt.
Mit diesen beiden Kurzopern wäre der Abend perfekt gewesen. Dazwischen setzt Thomas Bischoff aber "Quartett" von Heiner Müller. Dieses zusammenhanglose Stück - schon in sich aus dem Zusammenhang gerissen - passt weder zum „Blaubart“ noch zur „Erwartung“.
Es bleibt ein "intellektuelles Zwischenspiel", wie Regisseur Thomas Bischoff sich ausdrückt. Schade, dass außer ihm nur wenige Opernbesucher die Spielregeln kennen.
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Gesine Bodenteich - red. 2. Juni 2010 ID 00000004651
HERZOG BLAUBARTS BURG / QUARTETT / ERWARTUNG (Staatsoper Stuttgart, 30.05.2010)
Musikalische Leitung: Marc Piollet
Regie: Thomas Bischoff
Bühne und Kostüme: Uta Kala
Besetzung: Tito You (Herzog Blaubart), Andrea Meláth (Judith), Anke Hartwig (Merteuil), Catherine Janke (Valmont), Elena Nebera (Eine Frau)
FM Einheit
Staatsorchester Stuttgart
Weitere Infos siehe auch: http://www.staatstheater-stuttgart.de
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