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Tanz im August

Caen Amour

Trajal Harrell


Bewertung:    



"Aus lauter Liebe", singt es plötzlich aus dem Publikum. Ein Schlager ist's, auf deutsch gesungen, einfältig und einfach. Und die Singende, die diese urplötzliche Einstandsnummer lauthals von sich gibt, hat eine - ohne jede Ironie vermerkt - sehr schöne Stimme; doch dann hört sie leider auf zu singen, tut sich just erheben, schält sich quasi aus dem Kreis des Publikums heraus und wandelt von der Singenden zur moderierenden Erklärerin, indem sie (zusätzlich noch) Handzettel herumreicht, die zunächst - also bevor die Vorstellung dann "richtig" los geht - von uns durchgelesen werden sollen: Anmerkungen ist das erste Wort, das auf dem DIN A4-Blatt steht; und sinngemäß geht es um das hier:


"Vor ein übergroßes Puppenhaus treten die Tänzer*innen in immer neuen, bunten, wallenden Kostümen. Sie posieren und wiegen sich in den Hüften. Der in New York ansässige Choreograf Trajal Harrell taucht einmal mehr ab in die Tanzgeschichte, diesmal in die Zeit, als sich der moderne Tanz aus verschiedensten Einflüssen erfand: Caen Amour schafft eine sinnliche Begegnung zwischen dem Hoochie Koochie – eine 'orientalistische', dem Bauchtanz ähnliche, Nachahmung aus den USA –, der Jugendstilikone Loïe Fuller und Tatsumi Hijikata, dem Begründer des Butoh-Tanzes. Es entsteht eine Kreuzung aus zeitgenössischer Hoochie-Koochie-Show, Runway Show, Installation und Tanzlabor." (Quelle: tanzimaugust.de)


Und die vor paar Minuten noch gesungen habende Erklärerin (sprich: ein "Berliner Gast"; so nämlich ist die Namenlosgemachte auf dem HAU-Besetzungszettel aufgelistet) meinte, dass man um das Puppenhaus (von Jean Stephan sowie Trajal Harrell) von links nach rechts herum geh'n könnte, ohne freilich die Ausführenden bei ihrer Tanzarbeit zu stören oder zu berühren; hinterm Puppenhaus war nämlich, außer diesen vielen Aus-und-An-und-Umkleideaktionen, völlig Anderes als vor ihm zu erleben, also: Vorne war der Quasi-Laufsteg, hinten war die Quasi-Hinterbühne resp. das, was man normaler Weise im Theater nicht zu sehen kriegt...

Das Tänzer-Trio mit Perle Palombe, Ondrej Vidlar, Thibault Lac gestaltete so eine Art von orientalischer Revue, wobei die beiden Männer (Ondrej & Thibault) oftmals die aufreizenden Rollen morgenländisch-schöner Tänzerinnen nachzuahmen sich aufs Ernsthafte erlustigten, während von Perle ganz ungeduldig-überspitzt ein Schlüpfen aus der (Tuch-und Seiden-)Haut beobachtbar gewesen war; zuletzt vermeinte man sie gar als ausschließliche Nackttänzerin identifiziert zu haben à la "100 % Arabica" will sagen Haut & Haar schön-bloß und sinnlich-pur!!

Auch als ironisches Verwässern muselmanisch-christlicher Kulturgepflogenheiten (Naher Osten / "ferner" Westen) konnte die in Allem höchst gelungene Performance an- bzw. umgedeutet werden.

Großartig getanzt, lustvoll gespielt.




Trajal Harrell in Caen Amour | (C) Orpheas Emirzas

Andre Sokolowski - 20. August 2017
ID 10201
Caen Amour (HAU2, 19.08.2017)
Choreografie: Trajal Harrell
Mit: Trajal Harrell, Thibault Lac, Perle Palombe, Ondrej Vidlar und einem Berliner Gast
Licht: Sylvain Rausa
Bühnenbild: Jean Stephan Kiss & Trajal Harrell
Sound: Trajal Harrell
Kostüme: Trajal Harrell & die Performer
Dramaturgie: Sara Jansen
Gastspiel zum TANZ IM AUGUST


Weitere Infos siehe auch: http://www.tanzimaugust.de/


http://www.andre-sokolowski.de

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