Felix Krull als bunter Abend
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Felix Krull | Bildquelle: O-TonArt
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Bewertung:
Unser Autor Arnd Moritz schrieb letztes Jahr übers Berliner O-TonArt bzw. "seine" O-TonPiraten (Gründertruppe) - und jetzt hatten wir (mal wieder) Lust dorthin zu gehen, um zu schauen, was die aus dem Thomas Mann'schen Felix Krull so machten...
Die sind: Leonard Scheicher und Felix Strobel, zwei Absolventen der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch", die nunmehr ihre (vermutlichen) Lieblingsstellen aus den Bekenntnissen des Hochstaplers Felix Krull zu einem losen Potpourri der guten Laune und gefälligen Erquickung bündelten und sie uns - sehr, sehr überzeugend in der Darstellung - servierten. Also spielten sie da (logisch, weil sie halt dann bloß zu zweit warn) viele Rollen des Romanes gleichzeitig, und das allein schon hatte freilich starken Witz! Zudem: Sie brauchten anstatt eines Bühnenbildes lediglich ein gut gestimmtes Hausmusikzimmerklavier und ein paar Requisiten aus privaten Vorratskammern; die zwei Anzüge hatten sie sich wahrscheinlich aus dem Fundus von der HfS oder woandersher besorgt. Unaufwändiges Kleinkunstbühnenfeeling. Das Besondere hieran: die fast schon körperliche Nähe zwischen den Akteuren und ihren Besuchern...
Überhaupt nicht fehlen durfte beispielsweise die berüchtigte Musterungsszene, die sich die zwei jungen Schauspieler "gemeinsam teilten"; also einmal war dann Scheicher Krull und Strobel der besagte Regimentsstabsarzt, und kurze Zeit darauf dann umgekehrt... So ähnlich funktionierte dann auch das Prinzip der Beiden bei der Splittung anderer Personen-Paare: Madame Houpflé/Krull, Lord Kilmarnock/Krull, Marquis de Venoste/Krull...
Bei Letzterem verblieb es dann zum Schluss - mehr noch:
Wir wurden Zeugen der Hinübertransformierung des Venosta/Krull in resp. nach Herbert Richard "Dickie"/Thomas "Tom" Ripley aus dem Talentierten Mister Ripley von der Highsmith; auch nicht schlecht, so als Idee.
Die beiden Joungstars haben schon Talent, o doch!! Da wird wohl in den nächsten Jahren noch was kommen...
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Felix Krull | Bildquelle: O-TonArt
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a. so. - 20. Juli 2014 ID 7969
"Das letzte Kietztheater im Schöneberger Norden ist existenziell bedroht durch kräftige Mieterhöhungen seitens der senatseigenen Immobiliengesellschaft Gewobad, die anfallenden Gema-Gebühren und durch Nachzahlungen der Künstlersozialabgaben auf die Honorare der auftretenden Künstler. Die ausschließlich ehrenamtlichen Mitarbeiter, die den Spielbetrieb dieses nicht subventionierten Theaters ermöglichen, sehen seinen Fortbestand akut gefährdet." lässt Bernd Bossmann, Leiter des Theaters und Initator dieser Mitteilung [deren erste Sätze wir soeben zitierten] und Verantwortlicher im Falle einer Pfändung schriftlich verlauten...
Weitere Infos siehe auch: http://www.o-tonart.de
Post an Andre Sokolowski
http://www.andre-sokolowski.de
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