Aerobic-
Ballett
|
Aerobics! von Paula Rosolen | Foto (C) Laurent Philippe
|
Bewertung:
In Ostdeutschland hieß es ganz einfach "Popgymnastik", und wir Zonis schauten uns das dann im Deutschen Fernsehfunk als Medizin nach Noten an; wir wussten freilich auch, dass es die Hollywood-Diseuse Jane Fonda ihrer Zeit gewesen war, die das - wann man im Westen so "Aerobic" nannte - profitabelest vermarktete. Das Alles ist Jahrzehnte her.
Jetzt zeigte Choreografin Paula Rosolen in den Sophiensaelen ihr Ballett in 3 Akten - es heißt Aerobics! Rosolen "macht den verborgenen Tanz sichtbar, der in Kultur und Gesellschaft sowie im alltäglichen Leben stattfindet. Diese Themen", lesen wir auf sophiensaele.com, "erforscht sie von einem individuellen Standpunkt aus und stellt sie in einen anderen Kontext. Aus dieser Arbeitsweise heraus" wäre ihr neues Stück entstanden.
Die TänzerInnen Jungyun Bae, Teresa Forstreuter, Sanna Lundström, Gabriela Gobbi, Christopher Matthews, Marko Milic, Sabine Prokop und die Choreografin in persona absolvierten dann ihr Stück in etwa so:
In drei ordentlich voneinander getrennten Blöcken werden in recht neckisch-bunten Sport-Klamotten (jeweils einfarbig aufeinander abgestimmte Turnschuhe, Tennissocken, kurze Seidenhosen, T-Shirts) zig Aerobic-Übungen so quasi abgeübt. Unter den acht ProtagonistInnen sticht ausnahmslos Christopher Matthews hervor; er sieht etwas beleibter als seine KollegInnen aus und ist - vermittels seines (unfreiwilligen?) Humors und seiner (selbst-bewussten!) Ironie - das Zentrum dieser eigentlich doch völlig sinnlosen Gesamtvorstellung, das will sagen: Nur bei ihm werden wir Zuschauer auf eine Art persönliche Geschichte hingelenkt - ansonsten "hinkt" diese Performance, weil sie keinerlei Dramaturgie erkennen lässt.
|
Aerobics! von Paula Rosolen | Foto (C) Laurent Philippe
|
Andre Sokolowski - 4. Oktober 2015 ID 8910
AEROBICS! (Sophiensaele, 03.10.2015)
Konzept und Choreografie: Paula Rosolen
Erarbeitet mit und getanzt von: Jungyun Bae, Teresa Forstreuter/Sanna Lundström, Gabriela Gobbi, Christopher Matthews, Marko Milic, Sabine Prokop und Paula Rosolen
Lichtdesign und technische Leitung: Tanja Rühl
Kostüme: Juan M. Morales, Anika Alischewski und Takako Senda
Künstlerische Beratung: Juan M. Morales
Dramaturgische Beratung: Anna Wagner und Marcus Droß
Produktion: Jana Lüthje (M.i.C.A. – Movement in Contemporary Art) und Haptic Hide
Premiere in den Sophiensaelen war am 1. Oktober 2015
Weiterer Termin: 4. 10. 2015
Eine Produktion von Paula Rosolen / Haptic Hide und M.i.C.A in Koproduktion mit dem Théâtre de la Ville Paris, dem Musée de la Danse/Centre chorégraphique national von Rennes und der Bretagne, Künstlerhaus Mousonturm und SOPHIENSÆLE
Weitere Infos siehe auch: http://www.sophiensaele.com
http://www.andre-sokolowski.de
Rosinenpicken
Hat Ihnen der Beitrag gefallen?
Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA! Jeder Euro zählt.
Vielen Dank.
|
|
|
Anzeigen:
Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN
Rothschilds Kolumnen
BALLETT | PERFORMANCE | TANZTHEATER
CASTORFOPERN
DEBATTEN & PERSONEN
FREIE SZENE
INTERVIEWS
PREMIEREN- KRITIKEN
ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski
RUHRTRIENNALE
TANZ IM AUGUST
URAUFFÜHRUNGEN
= nicht zu toppen
= schon gut
= geht so
= na ja
= katastrophal
|