"Pfeif der Angst ein Liedchen"
- Ein buntes Kinderbuch für Toleranz und Multikulti
"Pfeif der Angst ein Liedchen", so heißt das neue Buch des Verlags Edition Riesenrad für Kinder und Erwachsene, in dem sich Prominente gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz engagieren. Von Viva Moderator Mola Adebisi erfahren die Kids, wie er als kleiner Junge das Geheimnis des Schrankmonsters aufdeckt. Katja Riemann stellt die kesse Zigeunerin Maja vor und Prinzessin Lilly zu Schaumburg Lippe die hübsche kleine Polin Natalija. Xavier Naidoo textet und komponiert eigens für das Buch ein Lied zum Pfeifen und Singen gegen die Angst und Rita Süssmuth zeigt, daß wir trotz aller Verschiedenheit doch alle gleich sind. Weitere 52 Prominente haben - als Sprachraohr für alle, die ein friedliches und tolerantes Miteinander anstreben - für dieses Kinderbuch geschrieben, komponiert, gedichtet oder gemalt. Das Buch stellt sich vor als Wegweiser für die Erwachsenen von morgen in einer multikulturellen Zukunft, die von Toleranz geprägt ist. Dem starken Glauben der Herausgeberin Alida Gundlach an eine solche Zukunft ist ein Großteil der Verwirklichung dieses Buches zu verdanken.
Bei dem Kinderbuch handelt es sich um eine Verlagsinitiative der Edition Riesenrad und Gesicht Zeigen! - drei Mark des Kaufpreises gehen an Gesicht Zeigen! Das Vorwort zu diesem außergewöhnlichen Kinderbuch hat Uwe-Karsten Heye, 1. Vorsitzender von Gesicht Zeigen!, geschrieben. "Pfeif der Angst ein Liedchen" ist ab sofort im Buchhandel zu erwerben.
Hier der Beitrag von Dr. Heide Simonis, Ministerpräsidentin
des Landes Schleswig - Holstein:
Keine Angst vor garnix
Vor ein paar Wochen hat mich in meinem Büro in der Staatskanzlei
eine Kindergartengrupe besucht. Ein Mädchen von vielleicht fünf Jahren
hat mir von dem Lied über Beate erzählt. Sie hat gesagt, in ihrer
Gruppe dürften sich alle Kinder an ihrem Geburtstag ein Lied wünschen.
Und ziemlich oft würden sie dann "Vorsicht vor Beate" singen.
Ich finde den Text so gut, dass ich ihn euch hier aufgeschrieben habe,
Beate ist ein ziemlich starkes und mutiges Mädchen. Von aussen sieht
sie klein und dünn aus. Aber sie hat es faustdick hinter den Ohren.
Dabei gibt sie kein bisschen an mit ihrem Karate. Und Angst vor grossen
Jungs hat sie auch nicht. So eine Freundin zu haben, muss schön sein.
Zu zweit kann man dann wirklich der Angst ein Liedchen pfeifen.
Heide Simonis
Vorsicht vor Beate
Da gibt´s ein Mädchen in der Stadt,
das einen Schwarzen Gürtel hat,
sie haut dir jeden Ziegelstein
mit einem Hieb ganz kurz und klein.
Von aussen ist sie scheu und zart,
doch innen ist sie knüppelhart,
und sie gibt niemals damit an,
was sie alles kann.
Nur mit einer Hand kann sie ein Brett durchschlagen,
und sie anzumachen, würde keiner wagen.
Vorsicht vor Beate,
das Mädchen kann Karate,
sie macht nur den kleinen Finger krumm,
und schon fällst du um.
Da fällst du hin, da bist du platt,
es gibt ein Mädchen in der Stadt,
das zeigt dir, was ´ne Harke ist,
egal, ob du ein Junge bist.
Sie macht dich satt, sie macht dich nass,
da wirst du um die Nase blass,
da kriegst du unter Garantie
butterweiche Knie.
Fünfmal in der Woche geht sie hart trainieren,
gegen dieses Mädchen kann man nur verlieren.
Vorsicht vor Beate,
das Mädchen kann Karate,
sie macht nur den kleinen Finger krumm,
und schon fällst du um.
copyright by siegfried schreck
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Mehr über Siegfried Schreck siehe auch: Siegfried Schreck
Familie.de bespricht das bunte Kinderbuch "Pfeif der Angst ein Liedchen"
Family Live, Oktober 2001:
Nicht tatenlos zusehen, sondern handeln - nur dann kann Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz eingedämmt werden.
Das sagten sich die Gründungsmitglieder des Vereins "Gesicht Zeigen! - Aktion weltoffenes Deutschland e.V.". Und schafften es sogar, Bundespräsident Johannes Rau als Schirmherr zu gewinnen.
Der erst Anfang diesen Jahres gegründete Verein initiiert öffentliche Kampagnen gegen Rechtsextremismus durch Plakataktionen, Kinowerbung, TV- und Radio-Spots und Anzeigen in Zeitungen. Prominente Unterstützer von Gesicht zeigen! übernehmen Patenschaften für einzelne Aktionen und verhelfen Ihnen dadurch zu überregionaler Aufmerksamkeit.
Der Verein finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Mit den gesammelten Geldern werden einzelne Menschen und Gruppen unterstützt, die gegen Rassismus agieren wollen - sei es ein Fußballverein, eine Seniorengruppe oder eine Schule.
Auf der Homepage von Gesicht Zeigen! werden laufend die neuesten Aktionen vorgestellt, gibt es Tipps, wenn man selber aktiv werden möchte, wichtige Links zum Thema und Literaturtipps.
Eine Aktion, die der Verein unterstützt, ist zum Beispiel "Anders - na und?" , ein Karikaturenwettbewerb den der Studienkreis ins Leben gerufen hat. Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 22 Jahren sollen ihre Sicht zum Thema "Diskriminierung" in Karikaturen, Cartoons oder kurzen satirischen Comics äußern. Die Bilder werden von der Fachjury - unter anderem von der Bundeszentrale für politische Bildung - bewertet. Die besten Einsendungen werden ausgestellt und mit Sach- bzw. Geldpreisen belohnt. Schirmherr des Wettbewerbs ist Paul Spiegel, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorstandsmitglied von Gesicht zeigen!. Teilnahmebedingungen kann man bei www.gesichtzeigen.de nachlesen.
Gemeinsam mit der Edition Riesenrad hat der Verein auch ein Kinderbuch herausgebracht: "Pfeif der Angst ein Liedchen". Über 60 Prominente haben sich für Toleranz und Multikulti an den Schreibtisch gesetzt und gemalt, geschrieben und gedichtet, was das Zeug hält.
Der Titel gebende Song stammt aus der Feder von Christian Berg, die Musik dazu von Konstantin Wecker. Er ist im Heft mit Text und Noten abgedruckt. Heide Simonis hat das Lied von einem starken Mädchen aufgeschrieben, die beiden Boxer Wladimir und Vitali Kltischko erzählen eine Geschichte, Ingrid Noll steuert das "Fresssack ABC" bei. Auch Iris Berben, Dr. Norbert Blüm, Marco Rima und Günther Pfitzmann sind mit Beiträgen vertreten.
Das Buch, das für alle Generationen interessant ist und einen guten Einblick in andere Länder und Kulturen ermöglicht, wird von Alida Gundlach herausgegeben. Es kostet 29,90 Mark. Von jedem verkauften Buch gehen drei Mark an den Verein Gesicht Zeigen!
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