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Klassik / Neue Musik:
Susanne Kessel: Piacevole
Susanne Kessel: Piacevole

Musikverlag Christoph Dohr DCD 005

Klavierwerke von Ludwig van Beethoven:
Fantasie g-Moll op.77; Andante F-Dur WoO 57;
Allegretto c-Moll WoO 53; Rondo C-Dur op. 51 Nr.1;
Alla Ingharese quasi un Capriccio op. 129 G-Dur
("Die Wut über den verlorenen Groschen");
Sonate D-Dur op. 10 Nr.3;


Geblendet von Ludwig van Beethovens alles überstrahlenden Hauptwerken sind viele Musikfreunde heutzutage verleitet, die große Zahl von Gelegenheitswerken des Komponisten geringschätzig in die Schublade mit der Aufschrift "Bagatellen" einzuordnen.
Der Meister der großen Form jedoch war sich aus verschiedenen, meist sehr profanen Gründen für vermeintliche musikalische Kleinigkeiten nicht zu schade.
Obwohl seine stets angespannte finanzielle Situation oftmals Grund für die Entstehung eines Musikstücks war, so gewähren die Früchte dieser Arbeit einen interessanten Einblick in die Werkstatt des Künstlers und seiner Epoche.

Susanne Kessel hat eine mustergültige Auswahl Beethovens Solowerke für Klavier aufgenommen, die im Booklet von Andreas Friesenhagen kompetent kommentiert wird.
Die Pianistin mit dem bemerkenswerten Geschick für stringente Album-Konzeptionen unterstreicht mit dieser wertvollen Blütenlese erneut den besonderen Rang unter den Virtuosen ihres Fachs.
Einzelstücke, wie die heute selten gespielte Fantasie op. 77 oder das unter dem volkstümlichen Titel "Die Wut über den verlorenen Groschen" bekannte Capriccio op. 129, die nicht unbedingt den Anspruch dramatischer Seelengemälde erheben, lässt sie mit überraschender Ursprünglichkeit und eindrucksvollem Wohlklang aufleben.

Dass sich die instrumentalen Leistungen ausnahmslos auf höchstem Niveau bewegen und die Interpretin den Blick für das Wesentliche und die Wärme der Musik behält, dies scheint bei Susanne Kessel selbstverständlich.
Mit enormer Sensibilität widmet sie sich der kantablen Melodik, und entfaltet kraftvolle Spielfreude, sobald leidenschaftliche Momente drängenden Impetus und überschäumendes Temperament fordern.

Die aufschlussreiche Auseinandersetzung mit Aspekten der vielschichtigen Klavierwelt Beethovens rundet sich durch die präzise und nuancenreich gespielte Sonate po.10 Nr.3, die ebenfalls mit geschmeidiger Spielkultur und schöne Klangfülle betört.

Neben den im Schallplattenkatalog vielfach konservierten kolossalen Klavierwerken Beethovens stellt "Piacevole" aufgrund durchweg hörenswerter Aufnahmen zweifelsohne eine sinnvolle und genussbringende Bereicherung dar.

v. - red
08.06.2001

Weitere CD-Einspielung von Susanne Kessel: Susanne Kessel: Piano Portrait

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