Bratislava
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Das Stadtwappen von Bratislava | Bildquelle: Wikipedia
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Stadtrundgang
Die neoklassizistische Reduta [s.Foto unten] "eröffnet" - vom Donauufer aus - die Altstadttour durch Bratislava. 1913 fing man an sie zu erbauen; durch den Ersten Weltkrieg tat sich die Vollendung allerdings bis 1919 hinziehen. Seit 1949 ist sie Sitz und gleichsam die Konzertstätte des Orchesters der bedeutenden Slowakischen Philharmonie - auf dem Phonomarkt gibt es seit Jahren und Jahrzehnten sog. Billigproduktionen (in enormen Auflagen!) mit ihr, was gleichsam keinerlei von künstlerischem Makel implizierte, ganz im Gegenteil: Der Klangkörper hat hörenswert Standard!! Wir überzeugten uns hiervon anlässlich eines Sinfoniekonzerts mit Werken Weberns (Im Sommerwind), Webers (Fagottkonzert) und Mozarts (Prager Sinfonie); sie wurden dirigiert von dem Franzosen Emmanuel Villaume, der neben seiner Chefposition bei den Prager Philharmonikern auch noch als Operndirigent weltweit auf Achse ist...
Man kann, um schön gemütlich durch die Altstadt zu gelangen, zum Einen mit auf historisch getrimmten dunkelroten Bus-Vehikelchen Sightseeing's unternehmen und zum Anderen per pedes übers Pflaster wandern - kostet zwar ein bisschen Zeit und Kraft (wegen des allzu müde machenden Kopfsteins), doch es ist lohnender und lustiger, weil man so halt das sehen kann, was man auch wirklich sehen will.
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Die Reduta von Bratislava | Bildquelle: Wikipedia
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Stadtfakten
Bratislava zählt bei Weitem nicht zu diesen flächenhaften "Riesenstädten" wie z.B. Wien, Rom, London, Moskau, Istanbul, Paris oder Berlin - in diesen Metropolen riecht der Atem der Geschichte Dutzende von Kilometern weit. Bei Bratislava - dem vergang'nen Preßburg - ist das Alles etwas anders und v.a. viel, viel übersichtlicher. Sie ist zudem die einzige Hauptstadt der Welt, die unmittelbar an zwei andere Staaten (Österreich und Ungarn) grenzt. Auch war sie von 1536 bis 1783 die Hauptstadt des Ungarischen Königreiches. Ihre Geschichte ist so widersprüchlich als auch wechselvoll wie ihre Menschen, die sie in nachweislichen 5.000 Jahren je besiedelten oder bewohnten.
Etwas über 400.000 Einwohner leben heute hier - die meisten am anderen Donauufer; dort gibt es auch eine der weltgrößten Plattenbausiedlungen. In der Trabantenstadt Petržalka (mit einem Ausmaß von fast 30 Quadratkilometern) wohnt ein knappes Viertel der Gesamtbevölkerung. Wegen des Baus der sog. SNP-Brücke (einer asymmetrischen Seilbrücke mit dem für Bratislavas Silhouette so unverwechselbar gewordenen Pylon) musste in den 1970er Jahren ein Großteil der bis da bewahrten Altstadt baubedingter Maßen weichen = eine wohl nicht wieder gut zu machende Stadtbausünde größter Art.
In Bratislava gab und gibt es Kelten, Römer, Awaren, Deutsche, Magyaren, Juden und Slowaken - letztere nehmen aktuell einen fast 95prozentigen Anteil ein.
"Die Bezeichnung der Stadt in anderen Sprachen ist generell kein großes Thema in der Slowakei. Dennoch gibt es Meinungen, dass Bratislava ein neuer Name ist, der zuvor in keiner anderen Sprache existierte und daher kein entsprechendes Äquivalent in anderen Sprachen hat. In der österreichischen Presse gerät die Bezeichnung Pressburg zunehmend und in den deutschen Medien mittlerweile fast völlig in den Hintergrund. Beide Botschaften in der Stadt firmieren aber bspw. nach wie vor unter dem Namen Pressburg. Ungarn verwendet auch in offiziellen Dokumenten weiterhin Pozsony." (Quelle: Wikipedia)
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Die Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes in Bratislava | Bildquelle: Wikipedia
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Stadtburg
Alle offiziellen (und natürlich auch privaten) Besichtigungs-Touren gipfeln in der Erklimmung der sog. Pressburg oder Burg von Bratislava. Sie ragt 85 Meter über der Donau am südlichen Teil der Kleinen Karpaten empor. In ihren jetzigen Umrissen existiert sie seit 1765; dann gab es 1811 einen verheerenden Brand, der sie bis auf die Grundmauern herniederstutzte - erst von 1953 bis 1968 wurde sie wiederaufgebaut und - 2008 grundlegend renoviert.
Sie beherbergt heute ein National- und Stadtmuseum. In der ehemaligen Kapelle finden Konzerte statt.
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Die Burg von Bratislava | Bildquelle: Wikipedia
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Die historische Innenstadt lebt stark von den Touristen. Es fahren viele Straßenbahnen, O-Busse und Busse, das verkehrstechnische Leitsystem ist ziemlich einfach zu durchschauen. Zwischen Flughafen und Hauptbahnhof verkehrt alle 10 Minuten hin- wie rückwärts die Linie 61 (für 1,20 Euro).
Es gibt an fast allen Ecken und Enden Restaurants und Kneipen. Man isst traditionell und einheimisch; die Küche schmeckt! Und erst das Bier!! (An Wochenenden beleben irische und/oder britische Bier-Touristen lautstark, aber meistens harmlos, diese Stadt.)
Die Menschen in Bratislava sind hilfsbereit, zuvorkommend und freundlich-nett. Man kommt mit ihnen schnell in ein Gespräch; fast jeder spricht paar Brocken deutsch, verstehen tun sie jedenfalls fast alles (was die Deutschsprachigen hie und da so sagen).
Auch ist es eine recht junge Stadt; es gibt zwei Universitäten.
Auf nach Bratislava!
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Andre Sokolowski - 20. Mai 2016 ID 9319
Weitere Infos siehe auch: http://www.bratislava.sk/DE/
http://www.andre-sokolowski.de
Don Giovanni am Slowakischen Nationaltheater
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