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               | | 2034
 |   In Ökozid von Regisseur Andres Veiel wird die Klimapolitik der Bundesregierung in einer nahen Zukunft vor dem Internationalen Gerichtshof auf den Prüfstand gestellt. In den Hauptrollen: Nina Kunzendorf, Friederike Becht, Ulrich Tukur, Edgar Selge (v.l.n.r.). | Bild: rbb/zero one film/Julia Terjung
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 | Bewertung:   
 
 
 Regisseur und Autor Andres Veiel will sich insbesondere bei seinen Bühnenarbeiten nicht eindeutig zwischen Dichtung und Wahrheit festlegen. Seine Projekte, die er sich da ausdenkt und mit hochvorzüglich recherchierten Hintergründen (aus realen und auch nachprüfbaren Sphären) unterfüttert, kann man manchmal sogar doppelt, wenn auch etwas zeitversetzt, erleben: zum einen als TV-Event, zum anderen als Dok.-Theaterstück [s.Das Himbeerreich).
 
 Bei seinem Ökozid, das gestern Abend in der ARD zu sehen war, handelt es sich um einen derartigen doppelten Verwertungsfall, denn: Burkhard C. Kosminski wird die Bühnenfassung des besagten Ökozid im nächsten Mai am Schauspiel Stuttgart inszenieren.
 
 Jetzt aber zum Film:
 
 
 "Es ist das Jahr 2034: Die Folgen der Klimakatastrophe sind dramatisch. Dürre und Hochwasser vernichten die Lebensgrundlage von Millionen Menschen.
 
 Nach der dritten Sturmflut in Folge wurde der Sitz des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag geräumt. In einem provisorischen Interimsgebäude in Berlin wird die Klimakatastrophe zum Gegenstand eines juristischen Verfahrens. Zwei Anwältinnen vertreten 31 Länder des globalen Südens, die ohne Unterstützung der Weltgemeinschaft dem Untergang geweiht sind. Sie stellen die Frage nach Verantwortung, fordern Schadenersatz und ein Recht der Natur auf Unversehrtheit, um ihr eigenes Überleben zu sichern.
 
 Ranghohe Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Industrie werden als Zeugen geladen. Das Gericht muss entscheiden, ob die deutsche Politik für ihr Versagen beim Klimaschutz zur Verantwortung gezogen und damit ein Präzedenzfall geschaffen wird."
 
 (Quelle: daserste.de)
 
 
 
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 |   Es ist das Jahr 2034: Die Folgen der Klimakatastrophe sind dramatisch. Dürre und Hochwasser vernichten die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Larissa Meybach fragt sich, ob der Social Media-Operator Laurenz Opalka etwas mit der Bombendrohung zu tun hat. | Bild: rbb/zero one film / Julia Terjung
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 Bobby King - 19. November 2020| 
 Auch Ingo Zamperoni spielt da mit, er hat die Aufgabe, bei den in 14 Jahren ausgestrahlten Tagesthemen über die vermeintlichen Verhandlungen des Internationalen Gerichtshofs zu berichten. Aber nicht bloß über sie, denn während der Prozesstage laufen diverse Demos von tausenden Klimakatastrophenleugnern aus dem Ruder; man befürchtet bürgerkriegsähnliche Zuspitzungen in der deutschen Hauptstadt - dass es soweit kommen musste, lag gewiss auch an den fiesen Troll-Aktivitäten von Sven Schelker (als konspirativer IT-Störenfried Laurenz Opalka), der durch seine hochgeniale Manipulation das Netz hochkochen lassen wollte.
 
 Friederike Becht und Nina Kunzendorf tun miteinander konkurrieren, wer von ihnen die wohl bessere (und cleverere) Anwältin jener Mandanten "des globalen Südens" wäre.
 
 Ulrich Tukur behauptet sich als Anwalt von Angela Merkel, die Martina Eitner-Acheampong sowohl in ihrer Körper- als auch Sprechsprache geradezu genial, beinahe zum Verwechseln ähnlich, spielt.
 
 Und Edgar Selge mimt den Vorsitzenden Richter - ziemlich professionell und von seiner Persönlichkeitsstruktur her über allen Dingen stehend.
 
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 Was wir in der anderthalbstündigen Film-Vision so alles hin und her vermittelt kriegten, waren unter anderem die Existenz von einem Wassernotstandsgesetz aus dem Jahre 2029, acht Millionen Arbeitslose, eine Bombendrohung im Gericht, viel Infos und noch viel mehr Zahlen hinsichtlich des Emissionshandels, Einschüsse in der Wohnung von Angela Merkel, ausufernde Waldbrände in der Mark Brandenburg etc. pp.
 
 Alles in allem:
 
 Eine Art von Zusehzwang verhinderte die Glotze voreilig-vorzeitig zu verlassen, im Theater nennt man so was auch Katharsis.
 
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 ID 12608
 Ökozid (rbb 2020)
 Buch und Regie: Andres Veiel
 Buchmitautorin: Jutta Doberstein
 Kamera: Matthias Fleischer
 Schnitt: Stephan Krumbiegel und Olaf Voigtländer
 Musik:	Ulrich Reuter und Damian Scholl
 Besetzung:
 Larissa Meybach ... Friederike Becht
 Wiebke Kastager ... Nina Kunzendorf
 Victor Graf ... Ulrich Tukur
 Frau Merkel ... Martina Eitner-Acheampong
 Hans-Walter Klein ... Edgar Selge
 Laurenz Opalka ... Sven Schelker
 Hannes Schwerdtner ... Hans-Jochen Wagner
 Sulab Makan ... Utsav Agrawal
 Philipp Schneider ... Frank Röth
 Erstausstrahlung in der ARD am 18. November 2020
 
 Weitere Infos siehe auch: https://www.daserste.de/unterhaltung/film/themenabend-klimakrise/oekozid-102.html
 
 
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   = nicht zu toppen
 
 
   = schon gut
 
 
   = geht so
 
 
   = na ja
 
 
   = katastrophal
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