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Miniserie

Was Sie schon immer

über Mozarts Nannerl

wissen wollten

(oder besser nicht)



Bild: WDR/Marcel Weisheit/Story House Pictures GmbH

Bewertung:    



"Maria Anna Walburga Ignatia Mozart (* 30. Juli 1751 in Salzburg; † 29. Oktober 1829 ebenda), später Maria Anna Freifrau von Berchtold zu Sonnenburg, (auch 'Marie Anne', 'Marianne' oder 'Nannètte', und in Familie und Freundeskreis 'Nannerl' genannt), war eine Salzburger Pianistin und Klavierlehrerin. Sie war die knapp fünf Jahre ältere Schwester von Wolfgang Amadeus Mozart und die Tochter von Anna Maria (geborene Pertl) und Leopold Mozart." (Wikipedia)


Das [s.o.] sind die Lebensdaten vom Nannerl, um das es - unter anderem - in der sowohl filmkünstlerisch als auch von den nicht nur musikhistorischen Recherchen her gänzlich minderbemittelten Miniserie Mozart/Mozart geht.

Die geistigen Urheber dieses unsäglichen TV-Viereinhalbstünders (6 x à 45 min) sind die beiden Drehbuchschreiber Andreas Gutzeit & Swantje Oppermann, Regie führte Clara Zoe My-Linh von Arnim.

Angeblich rücke der Film...


"...Mozarts vergessene Schwester Maria Anna ins Rampenlicht der Geschichte – eine völlig neue weibliche Perspektive auf Genie, Rollenverständnis und Selbstbestimmung.

Er ist der Superstar. Sie ist 'nur' seine Schwester, 'das Nannerl', obwohl sie ebenso wie ihr Bruder ein musikalisches Ausnahmetalent ist. Als Wolfgang Amadeus Mozart jedoch abstürzt und nicht mehr auftreten kann, steht plötzlich die finanzielle Zukunft der Familie auf dem Spiel – und mit ihr Maria Annas persönliche Freiheit. Um Amadeus’ Karriere und sich selbst zu retten, schlüpft Maria Anna notgedrungen in die Rolle ihres Bruders. Schon bald findet sie sich in einem Netz aus royalen Intrigen wieder, in deren Mittelpunkt ausgerechnet der Mann steht, der sich Hals über Kopf in sie verliebt: Antonio Salieri.


Mozart/Mozart spielt im Wien der 1780er Jahre, dem glanzvollen Herzen Europas unter Kaiser Joseph II. Tagsüber pulsieren die Straßen von Künstlern, die nach Ruhm streben. Nachts beherrschen Maskenbälle und hedonistische Exzesse die Stadt. Nur wenige schaffen es. Die meisten verschwinden. Erfolg erfordert Talent, mächtige Gönner – und Glück. Für den Kaiser zu arbeiten, bedeutet Sicherheit und Ruhm. Aber für Frauen ist diese große Bühne tabu.

Maria Anna Mozart muss darum kämpfen, gehört zu werden – in einer Welt, die sie zum Schweigen bringen will.
Mozart/Mozart wagt einen scharfen Blick auf Familie, Genialität und gesellschaftliche Tabus und enthüllt tiefere Wahrheiten über die Suche nach Freiheit, Identität und Selbstverwirklichung, über Begabung und Bestimmung – vor allem aber über die Liebe zur Musik."

(Quelle: degeto.de)



Eine wie auch immer feministisch zu verstehende Sichtweise auf Mozarts familiäre Historie sprich Hysterie - denn weder ist es historisch belegt, dass das Nannerl mit dem Salieri irgendwann mal Sex gehabt haben sollte, noch dass es höchstselbst an einer Art "Volksoper" (permanent wird völlig unzusammenhängend aus Entführung und Zauberflöte zitiert, und zuletzt müssen unsere Ohren einen qualvollen Fantasiemisch aus beiden Musikwerken ertragen, der schlussendlich dem armen Nannerl zugeschrieben wird; für die Musik zeichnete Jessica de Rooij feat.ÄTNA verantwortlich) beteiligt gewesen wäre also als Komponistin und Dirigentin selbiger in Erscheinung trat. Sowas können sich wahrlich nur Leute ausdenken, die von Musik und von Mozart sowieso null Ahnung haben.

Das filmische Machwerk gefällt sich vorrangig darin sich an ein in puncto Mozart völlig unerfahrenes resp. uninteressiertes Publikum heranzuschmeißen; es vermag das durch akustische wie visuelle Erzeugung eines dementsprechenden Sounds; was für ein gesamtmusikalisches Armutszeugnis!

Geschauspielert wird eher mittelmäßig: Havana Joy (als Nannerl), Sona Weißer (als Constanze) und Annabella Mandeng (als Eleonora Maxim) verkörpern die weiblichen Parts in der Mozart-Family.

Eren M. Güvercin (als Wolfgang Amadé) ist hübsch anzusehen, allerdings vermag er außer große Augen zu machen, mit seinem gutdurchbluteten Kussmund zu kokettieren oder seine makellosen weißen Zähne zu blecken nichts Sehenswertes weiter beizusteuern - allzu oft muss er seine dem Mozart angedichtete psychische Unausgeglichenheit aufgrund von Alkohol und Drogen durch sportive Tobsucht zur exzessiven Schau stellen.

Eidin Jalali (als Salieri) fällt als Mozarts Konkurrent und eigentlicher Gegenspieler nicht weiter auf - mit F. Murray Abraham in Miloš Formans legendärem Amadeus (1984) kann er sich freilich nicht annähernd messen, muss er ja auch nicht.

Der Cast weist z.T. auch ein namhafte(re)s Personal an Schauspielerinnen und Schauspielern aus, allen voran Peter Kurth (als Leopold Mozart); und Philipp Hochmair (als Kaiser Joseph II.), Verena Altenaberger (als Marie Antoinette) oder Jan Krauter (als Freiherr zu Sonnenburg) liefern entsprechend ihrer Gagen, und vielleicht werden sie sich irgendwann nach Drehschluss gefragt haben, weshalb sie überhaupt in so einem chaotisch zusammengekrampften Schmarren mit dabei gewesen waren.

Summa summarum ist es das für mich peinlichste TV-Event des zu Ende gehenden Jahres.



Eidin Jalali (als Salieri) in Mozart/Mozart | Bild: WDR/Story House Pictures GmbH

Andre Sokolowski - 18. Dezember 2025
ID 15614
https://www.degeto.de/film/mozart-mozart/


https://www.andre-sokolowski.de

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= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal

 


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