Hybrides Etwas
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Bewertung:
Ian Reid hat 2016 ein Buch geschrieben mit dem Titel I’m Thinking of Ending Things, das 2020 von Charlie Kaufman verfilmt wurde und derzeit auf Netflix zu sehen ist. 134 Minuten lang wird man verwöhnt mit tiefsinnigen Dialogen und cineastisch ansprechenden Bildern, und vor allem auch Monologen mit der wunderbaren Stimme der Protagonistin die uns alles erklärt.
Die Handlung dreht sich um Jake (Jesse Plemons), der seine Freundin Jesse (Jesse Buckley) bittet ihn zu seinen Eltern zu begleiten, um sie kennenzulernen. Jesse und Jake sind ein Paar, frisch verliebt, und sie erwartet so einiges bei Jakes Eltern (Toni Collette und David Thewlis), denn sie sind ganz anders, als sie dachte. Sie sind seltsam, und die Farm, die sie bewohnen, ist nicht nur weit weg, sie ist regelrecht abgelegen, fern von allem. Jakes Elternhaus hat eine Tür, eine geheimnisvolle Tür, die nicht geöffnet werden darf, und überall im ganzen Haus sind Kratzspuren zu sehen, die genau zu dieser besagten Tür hinführen, die man nicht öffnen darf.
Aber diese Tür und die merkwürdigen Kratzspuren sind gar nicht so sehr im Mittelpunkt. Vielmehr sind es die Gedanken, die die Protagonistin hat.
Es gibt eine Stelle im Film, wo gesagt wird: „Tiere leben in der Gegenwart, Menschen aber nicht. Deswegen haben Menschen die Hoffnung erfunden.“ Es sind solche Sätze und Gedanken, die diesen Film nicht zum Horrorfilm machen.
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Dieser Film ist ein ganz merkwürdig hybrides Etwas. Es erzählt zu langsam, als dass es einfach ein Horrorfilm sein könnte, und es arbeitet mit zu vielen Gedanken und geistigen Reflexionen, als dass es einfach nur eine komplizierte Liebesgeschichte sein könnte.
Ein Film, der mit Voice-Over arbeitet und dennoch weder langweilig noch abgedroschen wirkt, sondern eher den Eindruck macht, da wäre jemand erschöpft vom vielen Grübeln.
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Shoka Golsabahi - 14. Januar 2021 ID 12689
Weitere Infos siehe auch: https://www.netflix.com/de/title/80211559
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