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Rezension


Filmstart: 27. Januar 2011

„Hereafter – Das Leben danach“ (USA 2010)

Produktion, Musik und Regie: Clint Eastwood / Drehbuch: Peter Morgan


Drei ganz unterschiedliche Menschen müssen sich, jeder auf seine Art, mit dem Tod auseinandersetzen. Die französische Starjournalistin Marie Lelay (Cécile de France) entkommt während ihres Urlaubs in Indonesien nur knapp dem Tod, als dort der riesige Tsunami Hunderttausende Menschenleben fordert. Traumatisiert, kehrt sie nach Paris zurück. Da sie während der Flutwelle ein Nahtoderlebnis hatte, verarbeitet sie das, indem sie ein Buch darüber schreibt.

Die 10-jährigen Zwillinge Jason und Marcus (George & Frankie McLaren) aus London hängen sehr aneinander. Ihre alkoholkranke Mutter ist alleinerziehend und das britische Jugendamt ist den Jungen auf den Fersen. Eines Tages kommt Jason bei einem Autounfall ums Leben. Seine Mutter kommt in eine Entzugsklinik und Marcus zu Pflegeeltern. Marcus kann sich mit dem Tod seines Zwillings nicht abfinden und recherchiert im Internet nach Leuten, die Kontakte zu Verstorbenen herstellen können. Einige davon besucht er, aber es sind alles Scharlatane und können nicht weiterhelfen. Auf einer Internetseite findet er auch das Medium George Lonegan, der aber in den USA lebt. Marcus ist mit dem Verlust und seiner Trauer allein.



George begenet Marie - Foto (C) Warner Bros.



George Lonegan (Matt Damon) aus San Francisco kann offensichtlich tatsächlich Kontakt zu Verstorbenen aufnehmen, denn er weiß Dinge, die er sonst nicht wissen könnte. Er begreift diese Fähigkeit aber nicht als Gabe, sondern als Fluch, und leidet darunter. Er fühlt sich als Außenseiter und kann keine stabilen Beziehungen aufbauen. Sein Bruder würde ihn gerne als Medium vermarkten, so dass George eines Tages kurzentschlossen nach London flieht. George ist ein großer Fan des britischen Schriftstellers Charles Dickens. In London besucht er die geschichtsträchtigen Orte, die mit Dickens zu tun haben. Auf einer Londoner Buchmesse besucht er eine Dickens-Lesung mit dem britischen Schauspieler Derek Jacobi (in persona) und die Lesung einer französischen Journalistin, die ein Buch über Nahtoderlebnisse geschrieben hat...


Clint Eastwood - Foto (C) Warner Bros.



„Was auf der anderen Seite ist, wissen wir nicht“, sagt Regisseur Clint Eastwood, „doch das Ende auf dieser Seite ist nicht verhandelbar.“ Clint Eastwood hatte das Drehbuch von Peter Morgan an einem Nachmittag gelesen und wollte diesen Film machen. Ihm gefiel die Dreiteilung der Geschichte, die am Ende zusammengeführt wird und der Umgang mit den verschiedenen Aspekten über den Tod.

Die Scharlatanerie in der Esoterikszene setzt Eastwood mit einem Augenzwinkern um. Bei der offensichtlich bestehenden Gabe von George Lonegan führt er sehr behutsam Regie. Manchmal könnte eine „Aussprache“ mit Verstorbenen gut tun, sie könnte aber auch Schaden anrichten.

Alle drei Protagonisten sind auf der Suche nach der „Wahrheit“, es gibt aber keine absolute Wahrheit. Marthe Keller spielt die Wissenschaftlerin Dr. Rousseau: „Sie erforscht schon ihr Leben lang ein wissenschaftliches Tabu: dass es nämlich überall auf der Welt Menschen gibt, die den Tod erlebt haben und dann ins Leben zurückgekehrt sind. Die Menschen sprechen nicht gern darüber, weil allein diese Vorstellung schrecklich sein kann.“

Letztendlich ist die Auseinandersetzung mit dem Tod eine Auseinandersetzung mit dem Leben und bei der einfühlsamen Regie von Eastwood ist es möglich, sehr empathisch die Erfahrungen der drei Hauptakteure nachzuvollziehen.


Helga Fitzner - red. 1. Februar 2011
ID 5029

Weitere Infos siehe auch: http://www.hereafter-derfilm.de


E-Mail an die Rezensentin: fitzner@kultura-extra.de



 

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= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal

 


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